„Erkenntnistheorie“ – Versionsunterschied

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[[Datei:KantLecturing.jpg|mini|Kant liest vor russischen Offizieren, Gemälde von I. Soyockina/ V. Gracov. Kantmuseum Kaliningrad (ehemals Königsberg)]]
[[Immanuel Kant]] gelangte anknüpfend an [[David Hume]] in die erkenntnistheoretische Debatte. Er teilte mit Berkeley die Blickwendung auf das erkennende Subjekt und auf mehrere Ausgangspositionen – etwa die, dass der Raum selbst nicht ein Gegenstand der visuellen Wahrnehmung ist, erst im menschlichen Bewusstsein seine Gestalt als gedachter unendlicher dreidimensionaler Raum erhält. [[Ding an sich|Dinge an sich]], Dinge so wie sie für sich selbst sind, auch wenn sie gerade keiner wahrnimmt, mit all den Qualitäten, die noch niemand an ihnen wahrnahm, nehmen Menschen nie wahr. Um sie muss sich die [[Metaphysik]] als ''[[Transzendentalphilosophie]]'' kümmern. Anders als Berkeley konstatierte er jedoch eine Notwendigkeit, über den Solipsismus hinauszugehen: „''Gedanken ohne Inhalt sind leer, Anschauungen ohne Begriffe sind blind.''“ Das pure Denken, etwa in der Mathematik, wird durch den „Bathos der Erfahrung“ (Kant) bereichert, also durch Sinnlichkeit. Die Verstandesbegriffe sind dabei nicht rezeptiv, sondern produktiv, das ist, in kantischer Terminologie, „die Spontaneität der Begriffe“, die durch ihre gestaltende Funktion die Wahrnehmung bei „Affizierung“ (Erregung) der Sinne erzeugt. Sinnlichkeit und Verstandesbegriffe begründen somit die „transzendentale Ästhetik“ der ''Kritik der reinen Vernunft''.
 
Die Empiristen bestanden in der Terminologie, die Kant einführte, darauf, dass es nur zweierlei Urteile gebe: ''Synthetische Urteile a posteriori'' – Urteile, bei denen man auf Sinneswahrnehmung zurückgreift, die einen gegebenen Begriff erweitert (z. B. „die Kugel ist schwarz“). Daneben mochte man im Empirismus analytische Urteile zugestehen, also solche, bei denen die Prädikate bereits im Begriff enthalten sind (z. B. „Die Kugel ist rund“).