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Die '''Bölkow Bo 105''' ist ein leichter [[Hubschrauber]] des [[Deutschland|deutschen]] Herstellers [[Messerschmitt-Bölkow-Blohm]] (MBB). Er wurde ab 1961 von [[Ludwig Bölkow]] und Emil Weiland bei der ''Bölkow Entwicklungen KG'' (ab 1965 [[Bölkow GmbH]]) entworfen und absolvierte am 16. Februar 1967 seinen [[Erstflug]].
 
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[[Datei:2016.07.03 - GLAM Bonn - Museum - Bo-105 - Detail.JPG|mini|Rotorkopf der Bo 105]]
 
Ludwig Bölkow und Emil Weiland begannen in der 1955 gegründeten ''Bölkow Entwicklungen KG'' mit der Hubschrauberentwicklung. Da nach dem Zweiten Weltkrieg der Luftfahrzeugbau in Deutschland durch die Alliierten zunächst verboten worden war, musste Bölkow einen großen Entwicklungsrückstand aufholen und sah sich einer starken Konkurrenz gegenüber. Es galt, eine Marktlücke zu finden, in der die Firma Bölkow gegen die etablierten Hubschraubermodelle bestehen konnte. Was es noch nicht gab, war ein leichter Helikopter, der sicher (durch Zweimotorigkeit und generell redundante Auslegung aller wichtigen Systeme sowie einen hoch liegenden Heckrotor), dabei wartungsfreundlich, leicht zu fliegen, für Rettungseinsätze geeignet und günstig im Unterhalt war. Das für die Entwicklung notwendige Kapital kam zu 60 % aus Darlehen der Bundesregierung und sollte bei kommerziellem Erfolg des Hubschraubers zurückgezahlt werden. Bölkow arbeitete mit [[Projektfinanzierung#Explizite Risikoteilung (Risk-sharing)Risikoallokation|Risikoteilung]] in der Entwicklungsgemeinschaft mit den Lieferanten. So entwickelte der Getriebespezialist [[ZF Friedrichshafen]] das Wellengetriebe und stellte dieses für die Prototypen kostenlos zur Verfügung. Ebenso machten es andere Lieferanten mit ihren Systemen.
 
[[Datei:Bölkow Bo 105 (aka).jpg|mini|Rettungshubschrauber Bo 105 CBS-5 der [[DRF Luftrettung]]]]
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=== Militärische Versionen ===
[[Datei:Bo 105 PAH.jpg|mini|Bo 105 PAH 1A1]]
 
==== Bo 105 M ====
Die Bo 105 M entstand aus der zivilen Bo 105CB, allerdings wurde das Getriebe leistungsgesteigert und der Heckrotor durch einen schubstärkeren ersetzt. Die Bo 105-M ersetzte die [[Alouette II]] als Verbindungs- und Beobachtungshubschrauber (VBH) bei der [[Heeresfliegertruppe (Bundeswehr)|Heeresfliegertruppe]]. Bei Ausmusterung der Bo 105-M entstand eine Bedarfslücke bei VBH, deshalb wurden ausgewählte PAH rückgerüstet, ihre Waffenanlage entfernt und wieder eine hintere Sitzbank eingerüstet. In einem zweiten Schritt werden diese bei Eurocopter und der Truppe in das neue Baumuster P1M umgerüstet, so dass nach der Ausmusterung der 40 noch verbliebenen Bo 105 M im Jahr 2004 nach jetziger Planung 100 Bo 105 P1M als VBH in Verwendung bleiben sollen. Die Flugwerke der Bo 105 P1A und 1A1 wiesen eine niedrigere Flugstundenbelastung auf, so dass man sich zu dieser kostengünstigen Abrüstung entschloss.
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==== Bo 105 P ====
[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F073468-0003, Hubschrauber BO-105.jpg|mini|Panzerabwehrhubschrauber Bo 105 PAH 1]]
 
Der [[Panzerabwehrhubschrauber|Panzerabwehrhubschrauber 1]] (''PAH 1'') hat eine verstärkte Zelle, entspricht aber in Bezug auf seine Avionik und das dynamische System der Bo 105-M. Hinzu kam noch ein Singer-AN/ASN-129-Dopplerradar. Seine Hauptbewaffnung besteht aus dem drahtgelenkten deutsch-französischen Panzerabwehr-Lenkflugkörper (LFK) [[HOT (Lenkflugkörper)|HOT]], von dem auf jeder Seite drei Stück in horizontal angeordneten Startrohren mitgeführt werden können. Die gesamte Elektronikausrüstung zur Flugkörpersteuerung und Ortung ist auf einem Geräteträger im hinteren Hauptkabinenbereich montiert. Als Visiereinrichtung findet das kreiselstabilisierte APX M397 von SFIM Verwendung, das direkt auf dem Kabinendach über dem Kommandanten des Hubschraubers montiert ist. Der Kommandant blickt durch ein Relais-Linsensystem über mehrere Umleitungen durch diese Optik (3,2-fache und 10,8-fache Vergrößerung) und zielt mit dem Fadenkreuz auf das zu bekämpfende Objekt. Da die Optik mit einem Infrarotortungsgerät gekoppelt ist, kann die Lenkanlage die Ist-Abweichungen des LFK HOT von der Soll-Visierlinie nach dem Start auswerten und kontinuierlich korrigieren.
 
[[Datei:PAH BO 105 P-1A1.jpg|mini|Bo 105-P (PAH 1 A1)]]
[[Datei:PAH Cockpit.jpg|mini|Cockpit einer Bo 105-P PAH 1 A1]]
 
Bereits 1982 begannen auch die Pläne für eine [[Kampfwertsteigerung]] des PAH 1, zu der schließlich 1986 der Auftrag erteilt wurde. Kurzfristig wurden 1983 AN/APR-39-Radarwarnsysteme installiert. Der als PAH 1A1 bezeichnete Typ lief ab 1991 in einer Umrüstungsphase zur Truppe. Äußerlich ist der PAH 1A1 durch die stufenartigen HOT-Startrampen zu erkennen. Zu der KWS gehörte die Digitalisierung des Lenkrechners, der Bedieneinheit und der Stellantriebe für die Startrampen. Dadurch stieg der Bedienkomfort für den Kommandanten, und die Fehleranalyse für das Wartungspersonal wurde erleichtert. Vor dem Lufteinlauf wurde ein modifizierter Einlaufschutz (MELS) montiert, die vorderen Triebwerkverkleidungen verändert, die Ölkühlanlage der Triebwerke überarbeitet und Rotorblätter mit rund 10 % mehr Leistung montiert. Diese sind an den abgerundeten Blattspitzen zu erkennen. Durch die verbreiterten Blätter mussten auch die Schwingungsdämpfer am Blattansatz auf 65 mm vergrößert werden.