„Theory of Mind“ – Versionsunterschied
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Außerdem haben weitere Forschungen ergeben, dass erwachsene Menschen mit dem [[Asperger-Syndrom]] zwar bei False-Belief-Tests nicht fähig waren, eine falsche Überzeugung zuzuschreiben, aber durchaus in der Lage waren, False-Belief-Tests zu bestehen, wenn sie explizit dazu gefördert werden.<ref>Atsushi Senju, Victoria Southgate, Sarah White, Uta Frith: ''Mindblind Eyes: An Absence of Spontaneous Theory of Mind in Asperger Syndrome.'' In: ''Science.'' Band 325, 2009, S. 883–885.</ref> Ebenso scheinen Personen mit [[Temporallappenepilepsie]]n Defizite aufzuweisen, unahbängig davon, ob eine [[Epilepsiechirurgie]] ausgeführt wurde oder nicht.<ref>Bernadett Mikula, Anita Lencsés, Csaba Borbély, und Gyula Demetera: ''Emotion recognition and theory of mind after temporal lobe epilepsy surgery: A systematic review.'' In: ''Seizure.'' Band 93, 2021, S. 63–74, [[doi:10.1016/j.seizure.2021.10.005]].</ref>
Empirische Untersuchungen legen außerdem einen Zusammenhang zwischen ToM und [[Aggression|aggressivem]] Verhalten und zwischen ToM und [[Soziale Kompetenz|sozialer Kompetenz]] nahe. Es gibt Theorien, nach denen Kinder deshalb aggressiv reagieren, weil sie nicht in der Lage sind, die Absichten einer anderen Person richtig einzuschätzen. So wird zum Beispiel ein versehentliches Anrempeln als Provokation gesehen (siehe auch: [[Störung des Sozialverhaltens]]). Es konnte ebenfalls ein Zusammenhang zwischen einer [[Bindungstheorie#Sichere_Bindung|sicheren Bindung]] und der Fähigkeit zur [[Mentalisierung]] gefunden werden.<ref>[[Horst Kächele]], [[Anna Buchheim]]: {{Webarchiv | url=http://sip.medizin.uni-ulm.de/studium_lehre/downloads/psa.aai.pdf | wayback=20060525101614 | text=''Psychoanalytischer Befund und das AAI.''}} (PDF; 268 kB) Materialien zu einem Vortrag während der Lindauer Psychotherapiewochen 2002.</ref>
Des Weiteren fanden Forscher heraus, dass sich die ToM durch das Lesen literarischer Fiktion trainieren lässt. Da man sich in die Protagonisten hineinversetzt und die Gedanken sowie Meinungen dieser erlebt, erlernt man das Verständnis und die Nachvollziehbarkeit neuer Perspektiven. Bei populärer Literatur ist dieses Phänomen nicht zu erkennen. Da populäre Literatur dazu neigt, eine bekannte Welt zu zeigen, ist der Zwang des Nachdenkens limitiert auf die in der Geschichte gegebene Umgebung. Somit ist hier der Interpretationsspielraum deutlich geringer als in der literarischen Fiktion.<ref>{{Literatur |Autor=David Comer Kidd, Emanuele Castano |Hrsg= |Titel=Reading literary fiction improves Theory of Mind |Sammelwerk=[[Science]] |Band=342 |Nummer=6156 |Ort= |Datum=2013 |ISBN= |Seiten=377–380 |DOI=10.1126/science.1239918}}</ref>
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