„Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung“ – Versionsunterschied
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Die Gründer des WIFO, [[Ludwig von Mises]] und der spätere Nobelpreisträger [[Friedrich von Hayek]] gelten als führende Repräsentanten der [[Österreichische Schule|österreichischen Schule]] der Nationalökonomie. Nach dem Krieg setzte sich in der makroökonomischen Analyse am WIFO der [[Keynesianismus]] durch. Der enge Kontakt des WIFO zur Politik zeigte sich während dieser Zeit z.B. darin, dass der frühere Leiter [[Hans Seidel (Wissenschaftler)|Hans Seidel]] 1981 als Staatssekretär in die Regierung berufen wurde. |
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Heute prägt eine Vielfalt von Methoden und theoretischen Ansätzen die Arbeit in den Forschungsbereichen. Gemeinsam ist ihnen die Ausrichtung auf angewandte empirische und wirtschaftspolitische Fragen und ein proaktives Politikverständnis bezüglich der Rolle des Staates in einer [[Marktwirtschaft]] mit offenen Grenzen und zunehmender [[Globalisierung]]. Das WIFO verfolgt eine Beratungsrolle und versteht sich als Brücke zwischen [[Wirtschaftstheorie]], [[Empirie]] und Politik. Die wirtschaftlichen Zielen |
Heute prägt eine Vielfalt von Methoden und theoretischen Ansätzen die Arbeit in den Forschungsbereichen. Gemeinsam ist ihnen die Ausrichtung auf angewandte empirische und wirtschaftspolitische Fragen und ein proaktives Politikverständnis bezüglich der Rolle des Staates in einer [[Marktwirtschaft]] mit offenen Grenzen und zunehmender [[Globalisierung]]. Das WIFO verfolgt eine Beratungsrolle und versteht sich als Brücke zwischen [[Wirtschaftstheorie]], [[Empirie]] und Politik. Die wirtschaftlichen Zielen schließen neben Wachstum und Einkommen auch andere Elemente einer [[Wohlfahrtsfunktion]] ein, wie es in der Diskussion aufgezeigt wird, die das [[Bruttoinlandsprodukt]] als alleinigen Wohlfahrtsmaßstab in Frage stellt. Die Osteuropaforschung stellte schon früh einen Schwerpunkt des WIFO dar. Sie wurde in den siebziger Jahren zu einer selbständigen Forschungseinrichtung: dem Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW). |
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Die verstärkte Positionierung auf dem internationalen Markt zeigt sich an der Einbindung des WIFO in internationale wissenschaftliche Aktivitäten: |
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Version vom 28. Juni 2012, 21:05 Uhr
Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) | |
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Zweck: | Wirtschaftsforschung |
Vorsitz: | Karl Aiginger (Direktor) |
Gründungsdatum: | 1927 (Friedrich August von Hayek, Ludwig von Mises) |
Sitz: | Arsenal Objekt 20, Wien 3, Österreich |
Website: | www.wifo.ac.at |
Das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) ist ein als Verein organisiertes Wirtschaftsforschungsinstitut mit Sitz in Wien (auf dem Gelände Arsenal).
Ziele und Aufgabenstellung
Erklärte Aufgabe des Instituts ist die „Analyse der österreichischen und internationalen Wirtschaftsentwicklung“. Mit seinen Analysen versucht das Institut zur Fundierung und Versachlichung der wirtschaftspolitischen Diskussion beizutragen. Als unabhängiges Forschungsinstitut mit empirischer Ausrichtung beschäftigt es sich mit der österreichischen und zunehmend auch mit der europäischen Wirtschaftspolitik. Bekannt ist das WIFO für seine kurz- und mittelfristigen Konjunkturprognosen.[1]
Organisation und Struktur
Die Rechtsform des WIFO ist ein Verein. Die Finanzierung wird durch Mitgliedsbeiträge der institutionellen Träger (darunter die Mitglieder der österreichischen Sozialpartnerschaft), Unternehmen und Privatpersonen gesichert. Öffentliche Fördermittel unterstützen die Grundlagenforschung. Seit 2005 wird das Institut von Karl Aiginger geleitet. Derzeit werden etwa 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.
Geschichte des Instituts
Das WIFO wurde 1927 als "Österreichisches Institut für Konjunkturforschung" von Friedrich August von Hayek und Ludwig von Mises nach dem Vorbild von Ernst Wagemanns in Berlin ansässigen Institut für Konjunkturforschung[2] gegründet. Als Nachfolger Oskar Morgensterns wirkte 1936 -1939 Reinhard Kamitz als Leiter, der auch 1938 die Eingliederung in Wagemanns Institut durchführte.[3] Das Institut wurde zunächst in "Wiener Institut für Wirtschafts- und Konjunkturforschung"[4] und später in "Wiener Institut für Wirtschaftsforschung"[5] umbenannt.
Nach dem Krieg wurde das Institut unter der Bezeichnung "Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung"[6] von Franz Nemschak wieder ins Leben gerufen. Ihm folgten als Leiter Hans Seidel, Helmut Kramer und Karl Aiginger (seit 2005).
Forschung am WIFO
Angewandte Wirtschaftsforschung ist der Kernbereich der WIFO-Arbeit. Die Tätigkeiten des WIFO sind in fünf Forschungsbereiche gegliedert:[7]
- Makroökonomie und Europäische Wirtschaftspolitik
- Arbeitsmarkt, Einkommen und soziale Sicherheit
- Industrieökonomie, Innovation und internationaler Wettbewerb
- Strukturwandel und regionale Entwicklung
- Umwelt, Landwirtschaft und Energie
Die Gründer des WIFO, Ludwig von Mises und der spätere Nobelpreisträger Friedrich von Hayek gelten als führende Repräsentanten der österreichischen Schule der Nationalökonomie. Nach dem Krieg setzte sich in der makroökonomischen Analyse am WIFO der Keynesianismus durch. Der enge Kontakt des WIFO zur Politik zeigte sich während dieser Zeit z.B. darin, dass der frühere Leiter Hans Seidel 1981 als Staatssekretär in die Regierung berufen wurde.
Heute prägt eine Vielfalt von Methoden und theoretischen Ansätzen die Arbeit in den Forschungsbereichen. Gemeinsam ist ihnen die Ausrichtung auf angewandte empirische und wirtschaftspolitische Fragen und ein proaktives Politikverständnis bezüglich der Rolle des Staates in einer Marktwirtschaft mit offenen Grenzen und zunehmender Globalisierung. Das WIFO verfolgt eine Beratungsrolle und versteht sich als Brücke zwischen Wirtschaftstheorie, Empirie und Politik. Die wirtschaftlichen Zielen schließen neben Wachstum und Einkommen auch andere Elemente einer Wohlfahrtsfunktion ein, wie es in der Diskussion aufgezeigt wird, die das Bruttoinlandsprodukt als alleinigen Wohlfahrtsmaßstab in Frage stellt. Die Osteuropaforschung stellte schon früh einen Schwerpunkt des WIFO dar. Sie wurde in den siebziger Jahren zu einer selbständigen Forschungseinrichtung: dem Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW).
Die verstärkte Positionierung auf dem internationalen Markt zeigt sich an der Einbindung des WIFO in internationale wissenschaftliche Aktivitäten:
- Das Institut war von Herbst 2007 bis Frühjahr 2010 an der Erstellung der Gemeinschaftsdiagnose beteiligt.
- Das Institut ist Mitglied des European Economic Research and Advisory Consortium (ERECO) mit Partnerinstituten in Birmingham, Bologna, Cambridge, Madrid, München, Paris und Rotterdam.
- Das WIFO erstellt seit Ende der Neunzigerjahre u.a. die analytischen Grundlagen der Wettbewerbsberichte der Europäischen Kommission.[8]
- Das WIFO ist Koordinator beim Projekt „Ein neuer Wachstumspfad für Europa - WWWforEurope"[9] das im Rahmen des 7. Rahmenprogrammes die wissenschaftliche Begleitung der Europa-2020 Strategie darstellen soll.
- Das WIFO ist Mitglied der Forschungsgemeinschaft Euroframe und erstellt auch Prognosen und Analysen für Deutschland.
Weblinks
Organisationen
- Webseite des Institutes
- Webseite des Wiener Institutes für internationale Wirtschaftsvergleiche WIIW
- Webseite des Wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Rechenzentrums WSR, der österreichische Host für Wirtschaftsdaten
- Euroframe
Publikationsorgane und Daten
- WIFO-Monatsberichte
- Empirica - Journal of European Economics
- Monographien (Gutachten)
- Austrian Economic Quarterly
- Working Papers
- Nationale und internationale Wirtschaftsdaten in laufend aktualisierten Tabellen
- Volkswirtschaftliche Datenbank mit interaktivem Zugriff auf die Datenbestände
Projekte
- Details zum Forschungsprojekt WWWforEurope in CORDIS
Einzelnachweise
- ↑ Vgl.Reichmann, W., 2010, Die Disziplinierung des ökonomischen Wandels: Soziologische Analysen der Konjunkturforschung in Österreich. Metropolis, Weimar bei Marburg. ISBN 3-89518-786-0.
- ↑ Vgl. DIW Berlin (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung)
- ↑ Vgl. Editorial der Monatsberichte des Österreichischen Instituts für Konjunkturforschung vom April 1938
- ↑ Vgl. Monatsbericht des Wiener Institut für Wirtschafts- und Konjunkturforschung vom September 1938
- ↑ Vgl. Monatsbericht des Wiener Institut für Wirtschaftsforschung vom Mai 1940
- ↑ Vgl. Monatsberichte des Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung Ausgabe Nr. 1/2 des XVIII. Jahrgangs
- ↑ Forschungsbereiche des WIFO
- ↑ Vgl. Aiginger, K., 2000, Europe's position in quality Competition, European Commission, Enterprise Directorate-General, Enterprise DG Working Paper, Brussels
- ↑ Vgl. Pressemitteilung zum Projekt WWWforEurope vom 28. Feber 2012.
Koordinaten: 48° 10′ 53,7″ N, 16° 23′ 23,8″ O