„Carl Cowen Schirm“ – Versionsunterschied
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Carl Schirm besuchte in Wiesbaden das humanistische Gymnasium und machte dort das Abitur. Nach einem anfänglichen Studium der Chemie und Physik in [[Universität Bonn|Bonn]], entschloss er sich 1875 auf Anraten von [[Christian Eduard Böttcher]] Maler zu werden und studierte an der [[Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe|Großherzoglich Badische Kunstschule Karlsruhe]] bei [[Hans Fredrik Gude]], [[Wilhelm Riefstahl]], [[Carl Gussow]] und [[Ernst Hildebrand (Maler)|Ernst Hildebrand]]. Er wurde Meisterschüler bei Gude, dessen Tochter Gunhild er 1882 heiratete. |
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1880/81 führte ihn eine längere Studienreise mit dem Maler [[Eugen Bracht]] durch [[Syrien]], [[Palästina (Region)|Palästina]] und [[Ägypten]], von wo er Studien mitbrachte, die er in Gemälde umsetzte, die sich heute wieder besonderer Beliebtheit erfreuen. 1882/83 war er Mitarbeiter am Sedan-Panorama von [[Anton von Werner]] und Eugen Bracht in Berlin. Von 1883 bis 1889 war Schirm als Leiter des Ateliers für Landschaftsmalerei des [[Schlesisches Museum der Bildenden Künste|Schlesischen Museums der Bildenden Künste]] in [[Breslau]] und danach von 1898 bis 1913 in [[Berlin]] tätig. Bis 1907 war er hier Mitarbeiter seines Schwagers [[Otto Lessing]] und schuf für diesen kunstgewerbliche Arbeiten in [[Email]] und [[Keramik]], u. a. 1902 für den [[Rolandbrunnen (Berlin)|Rolandbrunnens]] in [[Berlin-Tiergarten]], den Erfrischungsraum im [[Wertheim-Konzern|Kaufhaus Wertheim]] und das Restaurant Trarbach In Berlin schloss er sich der Künstlervereinigung [[Werkring]] an, ferner war er Mitglied der [[Allgemeine Deutsche Kunstgenossenschaft||Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft]]. |
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⚫ | Schirms Heimattreue zu Wiesbaden dokumentiert sich durch seine Beteiligung an verschiedenen Ausstellungen, wie an der „Köglerischen Malschule“, in der er 1881 seine Orient-Bilder in dem damals „rund 51.000 Seelen“<ref>''Wiesbadener Bade-Blatt'' vom 21. August 1881.</ref> zählenden Wiesbaden bekannt machte. Eines davon, die [[Jordan]]ebene darstellend, wird im [[Museum Wiesbaden]] aufbewahrt.<ref>''Kasr el Jehŭde'', 1881, Öl/Leinwand, 115 cm x 250 cm – Museum Wiesbaden, Inventar-Nr. M 358</ref> Auf der „Jubiläums-Kunst-Ausstellung“ des [[Nassauischer Kunstverein|Nassauischen Kunstvereins]] 1897 zu seinem 50-jährigen Bestehen war er mit fünf Gemälden vertreten, wovon zwei interessanterweise als Leihgaben von [[Pagenstecher (Familie)|Hermann Pagenstecher]] zur Verfügung gestellt wurden.<ref>''Katalog der Jubiläums-Kunst-Ausstellung des Nassauischen Kunstvereins im Festsaale des Rathauses zu Wiesbaden.'' Wiesbaden 1897, Nr. 144, „Todtes Meer; Nr. 145, Hafen von Lübeck; Nr. 146, Hafen von Lübeck; Nr. 147, Sinai (Eigentum des Herrn Professor Dr. Herm. Pagenstecher); Nr. 148, Marine (desgleichen).“</ref> |
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Um 1900 experimentierte er mit [[Emaille]]- und [[Keramik]]-Arbeiten. Unter anderem war er in Berlin-Tiergarten an der Ausstattung des prächtigen [[Rolandbrunnen (Berlin)|Rolandbrunnens]] beteiligt, den sein Schwager [[Otto Lessing]] im Auftrag Kaiser [[Wilhelm II. (Deutsches Reich)|Wilhelms II.]] 1902 errichtete. In Berlin schloss er sich der Künstlervereinigung [[Werkring]] an. |
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Ab 1907 widmete sich Schirm wieder intensiv der Landschaftsmalerei und besuchte häufig die [[Lüneburger Heide]], wo er sich 1918 in [[Amelinghausen]]-Sottorf niederließ. Zehn Jahre später starb er dort im Alter von 75 Jahren. Beerdigt wurde er in Wiesbaden. |
Ab 1907 widmete sich Schirm wieder intensiv der Landschaftsmalerei und besuchte häufig die [[Lüneburger Heide]], wo er sich 1918 in [[Amelinghausen]]-Sottorf niederließ. Zehn Jahre später starb er dort im Alter von 75 Jahren. Beerdigt wurde er in Wiesbaden. |
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* [[Friedrich von Boetticher (Kunsthistoriker)|Friedrich Boetticher]]: ''Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte''. Band 2, 2, Dresden 1901, S. 565–566 ([https://archive.org/stream/malerwerkedesne01boetgoog#page/n572/mode/2up Digitalisat]). |
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Version vom 29. März 2018, 20:18 Uhr
Carl Coven Schirm (* 24. November 1852 in Wiesbaden; † 3. April 1928 in Amelinghausen) war ein deutscher Landschaftsmaler. Er ist als jüngster der Reihe der realistischen Wiesbadener Maler Ludwig Knaus, Adolf Seel und Kaspar Kögler anzuschließen.
Leben
Carl Schirm besuchte in Wiesbaden das humanistische Gymnasium und machte dort das Abitur. Nach einem anfänglichen Studium der Chemie und Physik in Bonn, entschloss er sich 1875 auf Anraten von Christian Eduard Böttcher Maler zu werden und studierte an der Großherzoglich Badische Kunstschule Karlsruhe bei Hans Fredrik Gude, Wilhelm Riefstahl, Carl Gussow und Ernst Hildebrand. Er wurde Meisterschüler bei Gude, dessen Tochter Gunhild er 1882 heiratete.
1880/81 führte ihn eine längere Studienreise mit dem Maler Eugen Bracht durch Syrien, Palästina und Ägypten, von wo er Studien mitbrachte, die er in Gemälde umsetzte, die sich heute wieder besonderer Beliebtheit erfreuen. 1882/83 war er Mitarbeiter am Sedan-Panorama von Anton von Werner und Eugen Bracht in Berlin. Von 1883 bis 1889 war Schirm als Leiter des Ateliers für Landschaftsmalerei des Schlesischen Museums der Bildenden Künste in Breslau und danach von 1898 bis 1913 in Berlin tätig. Bis 1907 war er hier Mitarbeiter seines Schwagers Otto Lessing und schuf für diesen kunstgewerbliche Arbeiten in Email und Keramik, u. a. 1902 für den Rolandbrunnens in Berlin-Tiergarten, den Erfrischungsraum im Kaufhaus Wertheim und das Restaurant Trarbach In Berlin schloss er sich der Künstlervereinigung Werkring an, ferner war er Mitglied der |Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft.
Schirms Heimattreue zu Wiesbaden dokumentiert sich durch seine Beteiligung an verschiedenen Ausstellungen, wie an der „Köglerischen Malschule“, in der er 1881 seine Orient-Bilder in dem damals „rund 51.000 Seelen“[1] zählenden Wiesbaden bekannt machte. Eines davon, die Jordanebene darstellend, wird im Museum Wiesbaden aufbewahrt.[2] Auf der „Jubiläums-Kunst-Ausstellung“ des Nassauischen Kunstvereins 1897 zu seinem 50-jährigen Bestehen war er mit fünf Gemälden vertreten, wovon zwei interessanterweise als Leihgaben von Hermann Pagenstecher zur Verfügung gestellt wurden.[3]
Ab 1907 widmete sich Schirm wieder intensiv der Landschaftsmalerei und besuchte häufig die Lüneburger Heide, wo er sich 1918 in Amelinghausen-Sottorf niederließ. Zehn Jahre später starb er dort im Alter von 75 Jahren. Beerdigt wurde er in Wiesbaden.
Literatur
- Friedrich Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. Band 2, 2, Dresden 1901, S. 565–566 (Digitalisat).
- Schirm, Carll. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 30: Scheffel–Siemerding. E. A. Seemann, Leipzig 1936, S. 86 (biblos.pk.edu.pl).
- Frido Witte: C. C. Schirm, ein Maler der Lüneburger Heide. Museumsverein für das Fürstentum Lüneburg, Lüneburg 1954.
- Frido Witte: Erinnerungen an C. C. Schirm. In: Der Niedersachse, Sonntagsbeilage der Böhme-Zeitung, 25. Juni 1955.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Wiesbadener Bade-Blatt vom 21. August 1881.
- ↑ Kasr el Jehŭde, 1881, Öl/Leinwand, 115 cm x 250 cm – Museum Wiesbaden, Inventar-Nr. M 358
- ↑ Katalog der Jubiläums-Kunst-Ausstellung des Nassauischen Kunstvereins im Festsaale des Rathauses zu Wiesbaden. Wiesbaden 1897, Nr. 144, „Todtes Meer; Nr. 145, Hafen von Lübeck; Nr. 146, Hafen von Lübeck; Nr. 147, Sinai (Eigentum des Herrn Professor Dr. Herm. Pagenstecher); Nr. 148, Marine (desgleichen).“
Personendaten | |
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NAME | Schirm, Carl Coven |
ALTERNATIVNAMEN | Schirm, Karl Johann Cowen; Schirm, Carl (Rufname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Landschaftsmaler |
GEBURTSDATUM | 24. November 1852 |
GEBURTSORT | Wiesbaden |
STERBEDATUM | 3. April 1928 |
STERBEORT | Amelinghausen |