„Carl Cowen Schirm“ – Versionsunterschied

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1880/81 führte ihn eine längere Studienreise mit den Malerkollegen [[Adolf Meckel von Hemsbach]] und [[Eugen Bracht]] durch [[Syrien]], [[Palästina (Region)|Palästina]] und [[Ägypten]], von wo er Studien mitbrachte, die er in Gemälde umsetzte, die sich heute wieder besonderer Beliebtheit erfreuen. Das Werk „Wadi Feiran“ aus seiner Orientserie ist seit 1888 im Bestand der Alten Nationalgalerie Berlin.<ref>{{Literatur |Autor= |Titel=Katalog der Königlichen National-Galerie |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage=Neunte vervollständigte Auflage |Verlag=E. S. Mittler und Sohn |Ort=Berlin |Datum=1891 |ISBN= |Seiten=217}}</ref>
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Um 1887/1888 führten ihn seine Studien nach [[Lübeck]], in die Traveregion von [[Künstlerkolonie Gothmund|Gothmund]] und an die Ostsee.
Um 1887/1888 führten ihn seine Studien nach [[Lübeck]], in die Traveregion von [[Künstlerkolonie Gothmund|Gothmund]] und an die Ostsee.

Version vom 30. Dezember 2020, 12:01 Uhr

Johann Wilhelm Karl Cowen Schirm[1] (Eigenbezeichnung Carl Cowen Schirm, letzter Vorname teilweise auch Coven geschrieben, * 24. November 1852 in Wiesbaden; † 3. April 1928 in Amelinghausen) war ein deutscher Landschaftsmaler und Erfinder. Er ist als jüngster der Reihe der realistischen Wiesbadener Maler Ludwig Knaus, Adolf Seel und Kaspar Kögler anzuschließen.

Leben

Verfallener Schafstall, Bomann-Museum, Celle

Karl Cowen Schirm, der seine väterlichen Vornamen Johann und Wilhelm nicht benutzte, sich Carl schrieb und seine Werke mit C.C.Schirm und C.C.S. signierte, besuchte in Wiesbaden das humanistische Gymnasium und machte dort das Abitur. Nach einem anfänglichen Studium der Chemie und Physik in Bonn, entschloss er sich 1875 auf Anraten von Christian Eduard Böttcher Maler zu werden und studierte an der Großherzoglich Badische Kunstschule Karlsruhe bei Hans Fredrik Gude, Wilhelm Riefstahl, Carl Gussow und Ernst Hildebrand. Er wurde Meisterschüler bei Gude, dessen Tochter Gunhild er 1882 heiratete.

1880/81 führte ihn eine längere Studienreise mit den Malerkollegen Adolf Meckel von Hemsbach und Eugen Bracht durch Syrien, Palästina und Ägypten, von wo er Studien mitbrachte, die er in Gemälde umsetzte, die sich heute wieder besonderer Beliebtheit erfreuen. Das Werk „Wadi Feiran“ aus seiner Orientserie ist seit 1888 im Bestand der Alten Nationalgalerie Berlin.[2]

1882/83 war er Mitarbeiter am Sedan-Panorama von Anton von Werner in Berlin und gemeinsam mit Eugen Bracht für die Ausführung aller landschaftlichen Darstellungen verantwortlich.[3] Er malte auch die Landschaft zu dem im Berliner Panaoramagebäude ausgestellten Bismarck Diorama („Das Zusammentreffen Bismarcks mit Napoleon III. am Morgen des 2. September 1880 auf der Chaussee zwischen Donchery und Sedan“) von Anton von Werner.[4]

Um 1887/1888 führten ihn seine Studien nach Lübeck, in die Traveregion von Gothmund und an die Ostsee.

Von 1883 bis 1889 war Schirm als Leiter des Ateliers für Landschaftsmalerei des Schlesischen Museums der Bildenden Künste in Breslau und danach von 1898 bis 1913 in Berlin tätig.

Bis 1907 war er in Berlin Mitarbeiter seines Schwagers Otto Lessing und schuf für diesen kunstgewerbliche Arbeiten in Email und Keramik, u. a. 1902 für den Rolandbrunnens in Berlin-Tiergarten, den Erfrischungsraum im Kaufhaus Wertheim und das Restaurant Trarbach, sowie die Bemalung des gigantischen Kuppelbaus der Großen Berliner Kunstausstellung mit Hans Koberstein, Woldemar Friedrich, Max Thiele, Max Friedrich Koch und Alexander Kips.[5] Für den Preussischen Landtag schuf Schirm 1899 riesige Wandmalereien der Städteansichten von Kiel, Stettin und Danzig im Sitzungssaal und von Rom und Athen in der Handbibliothek.[6]

In Berlin schloss er sich der Künstlervereinigung Werkring an, ferner war er Mitglied der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft.

Schirms Heimattreue zu Wiesbaden dokumentiert sich durch seine Beteiligung an verschiedenen Ausstellungen, wie an der „Köglerischen Malschule“, in der er 1881 seine Orient-Bilder in dem damals „rund 51.000 Seelen“[7] zählenden Wiesbaden bekannt machte. Eines davon, die Jordanebene darstellend, wird im Museum Wiesbaden aufbewahrt.[8] Auf der „Jubiläums-Kunst-Ausstellung“ des Nassauischen Kunstvereins 1897 zu seinem 50-jährigen Bestehen war er mit fünf Gemälden vertreten, wovon zwei interessanterweise als Leihgaben von Hermann Pagenstecher zur Verfügung gestellt wurden.[9]

Ab 1907 widmete sich Schirm wieder intensiv der Landschaftsmalerei und besuchte häufig die Lüneburger Heide, wo er sich 1918 in Amelinghausen-Sottorf niederließ. Zehn Jahre später starb er dort im Alter von 75 Jahren. Beerdigt wurde er in Wiesbaden.

Literatur

Commons: Carl Cowen Schirm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Geburts-und Taufregister Urkunde, Sterbeurkunde, Nachlass-Sammlung Schirm, Berlin
  2. Katalog der Königlichen National-Galerie. Neunte vervollständigte Auflage. E. S. Mittler und Sohn, Berlin 1891, S. 217.
  3. Anton von Werner: Korrespondenz mit Eugen Bracht. In: Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz (Hrsg.): Nachlass Anton von Werner.
  4. Alexandra Baldus: Dissertation: Das Sedanpanorama von Anton von Werner. Hrsg.: Philosophische Fakultät. Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn 2001.
  5. Dr. Jörg Kuhn: Dissertation: Otto Lessing, Bildhauer, Kunstgewerbler, Maler. Freie Universität Berlin, Philosophie Fachbereich 13 1994.
  6. A. Plate: Handbuch für das preussische Abgeordnetenhaus. Hrsg.: Preussische Verlagsanstalt Berlin. 1904, S. 389.
  7. Wiesbadener Bade-Blatt vom 21. August 1881.
  8. Kasr el Jehŭde, 1881, Öl/Leinwand, 115 cm x 250 cm – Museum Wiesbaden, Inventar-Nr. M 358
  9. Katalog der Jubiläums-Kunst-Ausstellung des Nassauischen Kunstvereins im Festsaale des Rathauses zu Wiesbaden. Wiesbaden 1897, Nr. 144, „Todtes Meer; Nr. 145, Hafen von Lübeck; Nr. 146, Hafen von Lübeck; Nr. 147, Sinai (Eigentum des Herrn Professor Dr. Herm. Pagenstecher); Nr. 148, Marine (desgleichen).“