Carl Cowen Schirm

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Carl Coven Schirm (* 24. November 1852 in Wiesbaden; † 3. April 1928 in Amelinghausen/Beisetzung an seinem Geburtsort) war ein deutscher Landschaftsmaler. Er ist als jüngster der Reihe der realistischen Wiesbadener Maler Ludwig Knaus, Adolf Seel und Kaspar Kögler anzuschließen.

Verfallener Schafstall - Bomann-Museum, Celle

Leben

Wie die meisten Wiesbadener Künstler konnte auch Schirm nur in der Fremde sein Glück machen. Dennoch blieb er seiner Geburtsstadt über den Tod hinaus verbunden. In Wiesbaden besuchte er das humanistische Gymnasium und machte dort das Abitur. Nach einem anfänglichen Studium der Chemie und Physik in Bonn, entschloss er sich 1875 auf Anraten von Christian Eduard Böttcher Maler zu werden und besuchte die Großherzoglich Badische Kunstschule Karlsruhe. 1880/81 führte ihn eine längere Studienreise mit dem Maler Eugen Bracht durch Syrien, Palästina und Ägypten, von wo er Studien mitbrachte, die er in Gemälde umsetzte, die sich heute wieder besonderer Beliebtheit erfreuen. In den darauf folgenden Jahren war Schirm in Breslau und Berlin tätig.

Schirms ungewöhnliche Heimattreue dokumentiert sich durch seine Beteiligung an verschiedenen Ausstellungen, wie an der „Köglerischen Malschule“, in der er 1881 seine Orient-Bilder in dem damals „rund 51.000 Seelen“[1] zählenden Wiesbaden bekannt machte. Eines davon, die Jordanebene darstellend, wird im Museum Wiesbaden aufbewahrt.[2] Auf der „Jubiläums-Kunst-Ausstellung“ des Nassauischen Kunstvereins 1897 zu seinem 50-jährigen Bestehen war er mit fünf Gemälden vertreten, wovon zwei interessanterweise als Leihgaben von Hermann Pagenstecher zur Verfügung gestellt worden waren.[3]

Um 1900 experimentierte er mit Emaille- und Keramik-Arbeiten. Unter anderem war er in Berlin-Tiergarten an der Ausstattung des prächtigen Rolandbrunnens beteiligt, den sein Schwager Otto Lessing im Auftrag von Kaiser Wilhelm II. 1902 errichtete. In Berlin schloss er sich der Künstlervereinigung Werkring an. Ab 1907 widmete sich Schirm wieder intensiv der Landschaftsmalerei und besuchte häufig die Lüneburger Heide, wo er sich 1918 in Amelinghausen-Sottorf niederließ. Zehn Jahre später starb er dort im Alter von 75 Jahren. Beerdigen ließ er sich in Wiesbaden.

Literatur

  • Frido Witte: Erinnerungen an C. C. Schirm, in: Der Niedersachse, Sonntagsbeilage der Böhme-Zeitung, 25. Juni 1955.

Einzelnachweise

  1. Wiesbadener Bade-Blatt, 21. August 1881
  2. Museum Wiesbaden, Kasr el Jehŭde, 1881, Öl/Leinw. - 115 x 250 cm, Inv. Nr.: M 358
  3. Katalog der Jubiläums-Kunst-Ausstellung des Nassauischen Kunstvereins im Festsaale des Rathauses zu Wiesbaden, Wiesbaden 1897, o. S., Nr. 144, „Todtes Meer; Nr. 145, Hafen von Lübeck; Nr. 146, Hafen von Lübeck; Nr. 147, Sinai (Eigentum des Herrn Professor Dr. Herm. Pagenstecher); Nr. 148, Marine (desgleichen).“