Castello di Rivoli
Das Castello di Rivoli – Museo d’Arte Contemporeana ist ein Museum und Ausstellungshaus für zeitgenössische Kunst in Rivoli in der Nähe von Turin (Italien).
Geschichte
Das Bauwerk, auf den Grundmauern antiker Gebäude errichtet, ging um 1280 in den Besitz der Savoyer über. Ende des 17. Jahrhunderts wurde es von französischen Truppen zerstört und von dem Architekten Michelangelo Garove, anschließend von Filippo Juvarra neu gestaltet. Das auf einer Anhöhe vor Turin liegende, in Terrakottaziegeln errichtete Gebäude, blieb unvollendet. Nach jahrzehntelanger Vernachlässigung wurde Ende der 1970er Jahre der Wiederaufbau der Residenz begonnen und im Dezember 1984 mit der Ausstellung Ouverture eingeweiht. Unter den vom damaligen Direktor Rudi Fuchs persönlich eingeladenen Künstlern befanden sich unter anderem Exponate von Carl Andre, Donald Judd und Bruce Nauman sowie führende Künstler der Arte Povera, wie Jannis Kounellis, Mario Merz und Michelangelo Pistoletto. Die Künstler der Land Art Harnish Fulton und Richard Long waren ebenso vertreten wie Joseph Beuys mit seiner Arbeit Olivestones und Lothar Baumgartens Yurupari – Rheinsberg Raum.[1] Die Restaurierungen betonen bewusst den unvollendeten Charakter des Gebäudes.
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Hauptgebäude des Museums für moderne Kunst aus Richtung Norden
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Durchgang zwischen den Gebäuden von Norden
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Blick von Nordosten auf den langen Flügel
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Langer Flügel aus Richtung des Museumshauptgebäudes
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Durchgang zwischen den Gebäuden von Süden
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Gebäude des Kunstmuseums aus Richtung Westen
Programm
Heute befindet sich in der barocken Schlossanlage ein Museum für Zeitgenössische Kunst, das von der Region Piemont, der Stadt Turin und von privaten Sponsoren finanziert wird.
Das Museum hat eine umfangreiche Sammlung moderner und zeitgenössischer Kunst seit den 1960er Jahren, mit einem Schwergewicht auf der Arte Povera, zusammengetragen. Es finden jährlich vier bis fünf Wechselausstellungen statt. Das Museum organisiert darüber hinaus Führungen, Vortragsreihen, Filmprogramme, Symposien und ein museumspädagogisches Programm. Zum Museum gehört ein Filmsaal für 60 und ein Konferenzsaal für 120 Besucher. Zum nahen Turin ist ein Bus-Shuttleservice eingerichtet.
Direktorin ist die amerikanische Kuratorin Carolyn Christov-Bakargiev, die 2008 die Biennale of Sydney und 2012 die dOCUMENTA (13) geleitet hatte. 2019 eröffnete Christov-Bakargiev die nahegelegene Villa des 2015 gestorbenen Turiner Kunstsammlers Federico Cerruti, deren Gemälde, Bücher und Möbel im Kontrast zur Gegenwartskunst stehen.[2]
Ausstellungen (Auswahl)
- 2003 Janet Cardiff
- 2004 Franz Kline; William Kentridge
- 2005 Mario Merz
- 2006 Joan Jonas; Joseph Kosuth; Dan Graham; Lawrence Weiner
- 2007 Bruce Nauman in den 1960er Jahren; Claes Oldenburg und Coosje van Bruggen
- 2008 Gilbert & George
- 2009 Thomas Ruff
- 2011 Arte Povera International
- 2012 Thomas Schütte, Frauen
- 2014 Jan Dibbets, Un’altra fotografia
- 2018/2019 Hito Steyerl, The City of Broken Windows
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Overture, Castello di Rivoli, castellodirivoli.org, abgerufen am 30. Juni 2011
- ↑ Alexander Hosch: Öffnung einer Schatzkammer, in: Süddeutsche Zeitung, 18. Mai 2019, S. 23
Koordinaten: 45° 4′ 12,1″ N, 7° 30′ 36,9″ O