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1974

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Kalenderübersicht 1974
Januar
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Februar
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5 1 2 3
6 4 5 6 7 8 9 10
7 11 12 13 14 15 16 17
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März
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9 1 2 3
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April
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15 8 9 10 11 12 13 14
16 15 16 17 18 19 20 21
17 22 23 24 25 26 27 28
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Mai
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20 13 14 15 16 17 18 19
21 20 21 22 23 24 25 26
22 27 28 29 30 31
Juni
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22 1 2
23 3 4 5 6 7 8 9
24 10 11 12 13 14 15 16
25 17 18 19 20 21 22 23
26 24 25 26 27 28 29 30
Juli
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27 1 2 3 4 5 6 7
28 8 9 10 11 12 13 14
29 15 16 17 18 19 20 21
30 22 23 24 25 26 27 28
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August
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31 1 2 3 4
32 5 6 7 8 9 10 11
33 12 13 14 15 16 17 18
34 19 20 21 22 23 24 25
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September
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35 1
36 2 3 4 5 6 7 8
37 9 10 11 12 13 14 15
38 16 17 18 19 20 21 22
39 23 24 25 26 27 28 29
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Oktober
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40 1 2 3 4 5 6
41 7 8 9 10 11 12 13
42 14 15 16 17 18 19 20
43 21 22 23 24 25 26 27
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November
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44 1 2 3
45 4 5 6 7 8 9 10
46 11 12 13 14 15 16 17
47 18 19 20 21 22 23 24
48 25 26 27 28 29 30
Dezember
Kw Mo Di Mi Do Fr Sa So
48 1
49 2 3 4 5 6 7 8
50 9 10 11 12 13 14 15
51 16 17 18 19 20 21 22
52 23 24 25 26 27 28 29
1 30 31
1974
Nixon
Nixon
Richard Nixon tritt wegen der Watergate-Affäre als US-Präsident zurück und verlässt das Weiße Haus
Schmidt
Schmidt
Helmut Schmidt wird neuer deutscher Bundeskanzler.
Terrakottaarmee
Terrakottaarmee
In der Nähe von Xi’an wird die Terrakottaarmee entdeckt.
Jahreswidmungen
Internationales Jahr (Vereinte Nationen) Weltbevölkerungsjahr
Vogel des Jahres (Deutschland) Mehlschwalbe
1974 in anderen Kalendern
Ab urbe condita 2727
Armenischer Kalender 1422–1423
Äthiopischer Kalender 1966–1967
Badi-Kalender 130–131
Bengalischer Kalender 1380–1381
Berber-Kalender 2924
Buddhistischer Kalender 2518
Burmesischer Kalender 1336
Byzantinischer Kalender 7482–7483
Chinesischer Kalender
 – Ära 4670–4671 oder
4610–4611
 – 60-Jahre-Zyklus

Wasser-Büffel (癸丑, 50)–
Holz-Tiger (甲寅, 51)

Französischer
Revolutionskalender
CLXXXIICLXXXIII
182–183
Hindu-Kalender
 – Vikram Sambat 2030–2031
 – Shaka Samvat 1896–1897
Iranischer Kalender 1352–1353
Islamischer Kalender 1393–1394
Japanischer Kalender
 – Nengō (Ära): Shōwa 49
 – Kōki 2634
Jüdischer Kalender 5734–5735
Koptischer Kalender 1690–1691
Koreanischer Kalender
 – Dangun-Ära 4307
 – Juche-Ära 63
Minguo-Kalender 63
Olympiade der Neuzeit XX
Seleukidischer Kalender 2285–2286
Thai-Solar-Kalender 2517

Das Jahr 1974 war vor allem durch die Nachwirkungen der Ölkrise des Jahres 1973 beeinflusst. In diesem Jahr trat zudem der Präsident der Vereinigten Staaten, Richard Nixon, aufgrund der Watergate-Affäre zurück.

Im Nahen Osten bestimmten die Nachwirkungen des 1973 geführten Jom-Kippur-Kriegs die Politik. Nach dem Rücktritt Golda Meirs wegen der hohen israelischen Verluste übernahm Jitzchak Rabin das Amt des israelischen Regierungschefs.

Im Norden Zyperns begann mit dem Einmarsch und der Besetzung durch türkische Truppen der Zypernkrieg, in Portugal kam es zur sogenannten Nelkenrevolution. In Deutschland gab es durch den Rücktritt Willy Brandts aufgrund der Spionageaffäre um seinen persönlichen Referenten Günter Guillaume einen Regierungswechsel.

Sportlich wurde das Jahr vor allem durch die Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland, bei der die deutsche Nationalelf den Meister-Titel gewann, sowie den Boxkampf zwischen Muhammad Ali und George Foreman in Zaire („Rumble in the Jungle“) dominiert.

Übersicht
Januar
1. Januar

Schweiz: Ernst Brugger wird Bundespräsident.

Schweden: Die Elternversicherung tritt in Kraft.

Finnland schließt ein Freihandelsabkommen mit der EG.

Die Bundesrepublik Deutschland trifft mit Botswana ein Rahmenabkommen über die Entwicklungshilfe.

EG: Die Bundesrepublik Deutschland übernimmt den Vorsitz im Rat der Europäischen Gemeinschaften.

2. Januar Spanien: Carlos Arias Navarro wird als Ministerpräsident vereidigt.
18. Januar Abkommen über eine Truppenentflechtung Ägyptens und Israels.

Bundesrepublik Deutschland: Der Bundestag verabschiedet das Bundes-Immissionsschutzgesetz.

23. Januar Das österreichische Parlament verabschiedet ein neues Strafgesetzbuch, das zum 1. Januar 1975 in Kraft tritt.
25. Januar UN-Truppen rücken in die von den Israelis frei gemachten Stellungen am Sueskanal ein.
31. Januar Überfälle von Mitgliedern der Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) auf die japanische Botschaft in Kuwait und der Japanischen Roten Armee (JRA) auf eine Shell-Anlage in Singapur. Bei Letzteren lassen sich mehrere Regierungsmitarbeiter Singapurs freiwillig gefangen nehmen, darunter auch der spätere Präsident Sellapan Ramanathan. Die Geiseln werden gegen Zahlung eines Lösegeldes und sicheren Flug mit einer japanischen Maschine in den Südjemen freigelassen.
Februar
7. Februar Grenada erhält seine Unabhängigkeit von Großbritannien.
8. Februar In Obervolta ereignet sich ein Militärputsch.
21. Februar Jugoslawien: Eine neue Verfassung wird erlassen. Tito wird zum Präsidenten auf Lebenszeit bestimmt.
28. Februar Großbritannien: Keine Mehrheit („Hung parliament“) bei den Unterhauswahlen, Neuwahlen am 10. Oktober

Der äthiopische Premierminister Tsehafi Aklilu Habte-Wold, seit 1961 im Amt, wird von Kaiser Haile Selassie entlassen und durch Endelkachew Makonnen ersetzt.

März
2. März In Spanien werden der Anarchist Salvador Puig Antich und der deutsche Flüchtling Georg Michael Welzel hingerichtet.
3. März Bei der Bürgerschaftswahl in Hamburg verliert die SPD die absolute Mehrheit.
7. März Einigung über die Einrichtung ständiger Vertretungen in Bonn und Ostberlin
10. März Sieg der Christsozialen bei den Parlamentswahlen in Belgien.
12. März In Venezuela tritt Carlos Andrés Pérez das Amt des Staatspräsidenten an.
14. März Der stellvertretende Außenminister der DDR, Kurt Nier, und der bundesdeutsche Staatssekretär Günter Gaus unterzeichnen in Bonn das Protokoll über die Errichtung „Ständiger Vertretungen“.
22. März Bundesrepublik Deutschland: Der Bundestag beschließt, das Alter für Volljährigkeit von 21 auf 18 zu senken und beschließt Rücktrittsmöglichkeit vom Teilzahlungskauf.
26. März Bundespräsident Gustav Heinemann auf dreitägigen Staatsbesuch in Belgien.
27. März US-Außenminister Henry Kissinger beendet mehrtägige Besprechungen in Moskau.
28. März Parteichef Nicolae Ceaușescu wird zum Präsidenten der Republik Rumänien gewählt. Das Amt wurde neu geschaffen.
April
1. April Burma: Eine neue Verfassung tritt in Kraft.
2. April Die Republik Niger wird Mitglied in der UMOA (Westafrikanische Währungsunion) und der BOAD (Westafrikanische Entwicklungsbank).
11. April Israel: Golda Meir tritt als Premierministerin zurück, ihr Nachfolger wird Jitzchak Rabin.

Arabischer Terroranschlag auf die israelische Grenzstadt Kirjat Schmoneh, 18 Tote.

16. April Niger: Präsident Hamani Diori wird durch einen Armeeputsch gestürzt.
19. April Bundeskanzler Willy Brandt besucht als erster deutscher Regierungschef Algerien.
21. April Willy Brandt auf Besuch in Ägypten.
24. April Südafrika: Wahlen, die National Party behält ihre absolute Mehrheit.

Bundesrepublik Deutschland: Günter Guillaume, persönlicher Referent von Bundeskanzler Willy Brandt, wird als Spion der DDR entlarvt.

25. April Portugal: Sturz der Diktatur durch die „Nelkenrevolution“. Die Militärjunta „Bewegung der Streitkräfte“ übernimmt die Macht.
30. April Hinrichtung der 22-jährigen Leyla Kassim und vier weiterer Studenten nach schweren Folterungen wegen „Begünstigung und Gutheißung der separatistischen Bestrebungen“ in Südkurdistan
Mai
1. Mai In der Bundesrepublik Deutschland wird weltweit erstmals ein Punktesystem im Fahrerlaubnisrecht eingeführt, mit dem Einträge im Verkehrszentralregister des Kraftfahrt-Bundesamtes in Flensburg-Mürwik bewertet werden.
6. Mai Bundesrepublik Deutschland: Willy Brandt tritt als Bundeskanzler wegen der Spionage-Affäre um Günter Guillaume zurück.
9. Mai In Kanada wird Premierminister Pierre Trudeau durch ein Misstrauensvotum gestürzt. Bei den Wahlen, die daraufhin abgehalten werden, gewinnt Trudeaus Partei die absolute Mehrheit; Trudeau wird wieder Premierminister.
13. Mai Bei einer Volksabstimmung in Italien für die Beibehaltung oder Abschaffung der Scheidung stimmen 59,1 Prozent für die Beibehaltung.
15. Mai Bundesrepublik Deutschland: Walter Scheel wird zum deutschen Bundespräsidenten gewählt.

Portugal: General António Ribeiro de Spínola wird Staatspräsident.

Nordirland: Das Ulster Workers Council ruft einen Generalstreik aus.

16. Mai Bundesrepublik Deutschland: Helmut Schmidt wird vom Bundestag zum Bundeskanzler gewählt.

Portugal: Adelino da Palma Carlos wird Ministerpräsident (bis 17. Juli).

18. Mai Indien führt den ersten Atomwaffentest durch („Operation Smiling Buddha“).
19. Mai In Frankreich wird Valéry Giscard d’Estaing (50,8 Prozent) vor François Mitterrand (49,1 Prozent) zum Staatspräsidenten gewählt.
21. Mai Die Regierung unter Sanya Thammasak in Thailand tritt zurück.
23. Mai 25-jähriges Bestehen der Bundesrepublik Deutschland.
26. Mai Die Volksrepublik China kündigt öffentlich ein Militärhilfe-Abkommen mit den Roten Khmer an.
Juni
2. Juni Bhutan: Jigme Singye Wangchuck wird zum König gekrönt.
3. Juni Nach dem Wahlsieg der Arbeitspartei wird Jitzchak Rabin neuer Ministerpräsident Israels.
8. Juni Der Palästinensische Nationalrat (PNC) veröffentlicht auf seiner 12. Sitzung ein 10-Punkte-Programm.
9. Juni Landtagswahlen in Niedersachsen enden mit knappen Sieg der SPD/FDP-Koalition.
11. Juni Nach einem dreitägigen Streik im öffentlichen Dienst beschließt der Bundestag eine ab dem 1. Januar rückwirkende Erhöhung der Beamten- und Angestelltengehälter um elf Prozent.

US-Präsident Richard Nixon auf Besuch in Österreich.

12. Juni Richard Nixon beginnt seine Nahostreise.
18. Juni Gaston Thorn wird Premierminister von Luxemburg.
19. Juni Der Bundestag beschließt einstimmig die Errichtung eines Umweltbundesamtes in West-Berlin. Die DDR und UdSSR sehen darin eine Verletzung des Berlinabkommens.
23. Juni Österreich: Rudolf Kirchschläger wird zum Bundespräsidenten gewählt.
24. Juni Erster Staatsbesuch des jugoslawischen Staatschefs Josip Broz Tito in der Bundesrepublik Deutschland
27. Juni Richard Nixon auf Besuch in Moskau.
29. Juni Argentinien: Isabel Martínez de Perón wird als Staatspräsidentin vereidigt.
Juli
1. Juli EG: Frankreich übernimmt den Vorsitz im Rat der Europäischen Gemeinschaften.
4. Juli Erhard Eppler, Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit, tritt aus Protest gegen Haushaltskürzungen bei der Entwicklungshilfe zurück. Nachfolger wird Egon Bahr.
15. Juli Zypern: Putsch griechischer Generäle.
17. Juli Portugal: Oberst Vasco dos Santos Gonçalves wird Ministerpräsident. Die „Bewegung der Streitkräfte“ schlägt einen radikal sozialistischen Kurs ein und gerät damit in Gegensatz zu Spínola.
20. Juli Türkische Invasion in Zypern. Beginn des Zypernkriegs.
22. Juli Der äthiopische Premierminister Endelkachew Makonnen wird durch Mikael Imru ersetzt.
23. Juli Zusammenbruch der Griechischen Militärdiktatur.
24. Juli Mit dem Rückholen des ehemaligen Premierministers Konstantinos Karamanlis aus dem Pariser Exil und seiner Vereidigung noch in der Nacht endet die siebenjährige griechische Militärdiktatur und beginnt auf westlichen Druck die Rückkehr zu einem demokratisch regierten Griechenland.
27. Juli In Washington D. C. beginnt das Impeachment-Verfahren gegen den amtierenden US-Präsidenten Richard Nixon wegen „Behinderung der Justiz“.
30. Juli Rhodesien: Wahlen, Sieg der weißen Minderheitspartei Rhodesische Front
August
7. August Der französische Hochseilartist Philippe Petit geht achtmal über ein in 417 Metern Höhe gespanntes Stahlseil zwischen den Zwillingstürmen des World Trade Centers. Die illegale Aktion hat seine Festnahme zur Folge.
9. August USA: US-Präsident Richard Nixon tritt im Rahmen der Watergate-Affäre zurück.
15. August Südkorea: Präsident Park Chung-hee entgeht bei einer öffentlichen Rede knapp einem Attentat. Seine Ehefrau stirbt jedoch bei dem Anschlag.
19. August Der US-Botschafter Rodger Paul Davies wird in Nikosia (Zypern) erschossen.
20. August Nelson Rockefeller wird Vizepräsident der USA.
21. August Das Genfer Abrüstungskomitee wird auf 31 Teilnehmerländer erweitert. Aufgenommen werden zum 1. Januar 1975 die Bundesrepublik Deutschland, die DDR, Peru, Zaïre und der Iran.
28. August Frankreich hebt das Waffenembargo gegen die Nahoststaaten auf.
30. August Karl Wienand tritt vom Amt des parlamentarischen Geschäftsführers der SPD-Fraktion aufgrund des Bestechungsverdachts in der Steiner-Wienand-Affäre zurück.
September
4. September Aufnahme diplomatischer Beziehungen USA-DDR.
8. September Eine Boeing 707 stürzt durch einen Bombenanschlag in das Ionische Meer, 88 Menschen sterben. Als Drahtzieher des Anschlags wird die Terrororganisation Abu Nidals verdächtigt.
10. September Die Unabhängigkeit von Guinea-Bissau wird von Portugal anerkannt.
11. September Portugal wird wieder Mitglied in der UNESCO.
12. September Äthiopien: Kaiser Haile Selassie wird durch das Militär abgesetzt.
13. September Mitglieder der Japanischen Roten Armee überfallen die französische Botschaft in Den Haag und nehmen elf Geiseln um Yatuka Fumiya freizupressen. Des Weiteren verlangen die Geiselnehmer 300.000 US-Dollar und ein Flugzeug, welches sie nach Aden bringen soll. Nach längeren Verhandlungen werden die Gefangenen in der Botschaft freigelassen. Ein Flugzeug fliegt die Geiselnehmer zuerst in den Südjemen, wo sie jedoch abgewiesen werden, dann nach Syrien. Die dortige Regierung zwingt sie, das Lösegeld aufzugeben.
16. September US-General Alexander Haig wird NATO-Oberbefehlshaber in Europa.
17. September Grenada, Guinea-Bissau und Bangladesch werden Mitglieder der Vereinten Nationen.
18. September Der türkische Ministerpräsident Bülent Ecevit tritt von seinem Amt zurück.
27. September Die Volkskammer billigt eine Änderung der Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik, aus der die an eine deutsche Nation erinnernde Formulierung entfernt ist.
30. September Portugal: Staatspräsident de Spínola tritt zurück. Sein Nachfolger wird General Francisco da Costa Gomes.
Oktober
1. Oktober Hans-Dietrich Genscher wird zum FDP-Vorsitzenden gewählt, Hans Friderichs wird sein Stellvertreter.
3. Oktober Der italienische Ministerpräsident Mariano Rumor erklärt seinen Rücktritt.
7. Oktober In der geänderten Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik wird auf Beschluss der Volkskammer das Ziel der Vereinigung beider deutscher Staaten aufgegeben. Die Begriffe deutsche Nation und Deutschland werden daraus entfernt.
10. Oktober Die Labour Party gewinnt die Neuwahlen in Großbritannien, Harold Wilson wird Premierminister.
18. Oktober Die Demokratische Volksrepublik Korea wird Mitglied in der UNESCO.
18. Oktober Die große Schwalben-Hilfsaktion des NABU, zusammen mit vielen weiteren Vogelfreunden für den Transport von mehr als einer Million Vögeln.[1]
19. Oktober Unabhängigkeit von Niue, in freier Assoziierung mit Neuseeland
20. Oktober In der Schweiz wird die Ausweisung von ausländischen Arbeitnehmern per Volksabstimmung abgelehnt.
21. Oktober Präsident Siad Barre räumt Probleme durch Dürre und Hungersnot im Nordosten Somalias ein.
27. Oktober Landtagswahlen in Hessen und Bayern: In Hessen wird die CDU stärkste Kraft, SPD/FDP bilden eine Koalition. In Bayern erlangt die CSU mit 62,1 Prozent die absolute Mehrheit, die SPD erreicht 30,2 Prozent, die FDP 5,2 Prozent.
30. Oktober Bundeskanzler Helmut Schmidt trifft sich zu einem Gespräch unter vier Augen mit Leonid Breschnew in Moskau.
November
1. November Guinea-Bissau wird Mitglied in der UNESCO.

Hamburgs Innensenator Hans-Ulrich Klose wird Nachfolger zurückgetretenen Bürgermeisters Peter Schulz.

Das Homeland QwaQwa erhält von Südafrika die Selbstverwaltung übertragen.

10. November In Berlin wird Kammergerichtspräsident Günter von Drenkmann nach einem Handgemenge mit in sein Haus eingedrungenen Tätern durch Schüsse schwer verletzt und stirbt im Krankenhaus. Zur Tat bekennt sich die der RAF zugerechnete Bewegung 2. Juni. Die Täter bleiben unidentifiziert.
12. November San Marino wird Mitglied in der UNESCO.
13. November PLO-Anführer Jassir Arafat hält seine erste Ansprache vor der UNO-Vollversammlung.
14.–16. November Welternährungskonferenz in Rom.
15. November Der Rat der OECD beschließt nach den Erfahrungen der Ölkrise die Errichtung der Internationalen Energieagentur, die von 16 Gründungsmitgliedern gestützt wird.
17. November Griechenland: Erste freie Wahlen nach der Militärdiktatur, Sieg der Nea Dimokratia unter Konstantinos Karamanlis.

In Irland stirbt Präsident Erskine Hamilton Childers an einen Herzinfarkt, den er inmitten einer Rede erleidet.

21. November Zwei der IRA zugerechnete Bombenanschläge von Birmingham verursachen 21 Tote und 182 Verletzte.
22. November Palästinenser entführen ein britisches Flugzeug nach Dubai und verlangen die Freilassung von Häftlingen aus Ägypten.
24. November Palästinenser lassen mehrere Geiseln frei und erschießen eine deutsche Geisel, um den Forderungen Nachdruck zu verleihen, Ägypten lässt sieben Häftlinge frei. Einen Tag später geben die Palästinenser das britische Flugzeug auf.

Treffen zwischen US-Präsident Gerald Ford und sowjetischen Staats- und Parteichef Leonid Breschnew in Wladiwostok.

25. November Schusswechsel an der Grenze zwischen Mali und Burkina Faso
26. November Japan: Premierminister Tanaka Kakuei erklärt nach einem Immobilienskandal seinen Rücktritt.
Dezember
1. Dezember Manfred Rommel, Sohn des Feldmarschalls Erwin Rommel, wird zum Oberbürgermeister von Stuttgart gewählt.
4. Dezember Bundesrat Pierre Graber wird für 1975 zum Schweizer Bundespräsidenten gewählt.
8. Dezember In einem Referendum entscheiden sich in Griechenland nahezu 70 Prozent der Wähler für das Abschaffen der konstitutionellen Monarchie zu Gunsten der Staatsform einer Republik.
9. Dezember Japan: Miki Takeo wird Premierminister.

EG: Gipfeltreffen in Paris. Gründung des Europäischen Rats. Beschluss zur Schaffung einer Wirtschafts- und Währungsunion.

13. Dezember Die unabhängige Republik Malta wird ausgerufen.
17. Dezember Die Schweiz und Nordkorea nehmen diplomatische Beziehungen auf.
19. Dezember Cearbhall Ó Dálaigh wird als fünfter Präsident Irlands vereidigt.

Österreich und die ČSSR unterzeichnen Vertrag über Entschädigungen für die Enteignung österreichischer Bürger 1945.

Andauernde Ereignisse

Ein wesentlicher Faktor für die internationale politische und wirtschaftliche Entwicklung waren die Auswirkungen der Ölkrise des Vorjahres 1973, die sich vor allem in Europa und Amerika 1974 bemerkbar machten und die wirtschaftliche Macht aufzeigten, welche die arabischen OPEC-Staaten ausüben konnten.

Die europäische Wirtschaft war 1974 vor allem durch die stark anwachsende Inflation geprägt, die sich sowohl in den einzelnen Staaten als auch international bemerkbar machte. Die besonders durch das Engagement von Willy Brandt geprägte Entspannungspolitik zwischen den westlichen NATO-Staaten, allen voran die Bundesrepublik Deutschland, und ihren östlichen Nachbarn, welche die Vorjahre 1972 und 1973 beherrscht hatte, wurde verdrängt durch die internen wirtschaftlichen Probleme der europäischen Nationen. Die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft geriet zunehmend in die Kritik, die Probleme zu verschärfen, vorwiegend durch Vertreter Großbritanniens. Im Dezember wurde nach einer mehrtägigen Konferenz der Staats- und Regierungschefs der EWG-Mitgliedstaaten in Paris die Einrichtung des Europäischen Regionalfonds beschlossen, der einen Finanzausgleich für ärmere Regionen wie Irland und Italien mit sich brachte. Außerdem beschlossen die Staats- und Regierungschefs, ihre seit dem Gipfel von Den Haag 1969 unregelmäßig stattfindenden Konferenzen zu institutionalisieren und sich künftig als Europäischer Rat mindestens zweimal jährlich zu treffen.

Die Versuche, der Inflation durch Handelsbeschränkungen und Zollsenkungen zu begegnen, führten zu einem verminderten Wirtschaftswachstum der Nationen und zu einer Unzufriedenheit der Bevölkerung, die sich in einigen Staaten durch mehrere Regierungswechsel und nationale Streiks bemerkbar machte. In Italien ließ sich gar keine Regierungsmehrheit finden, die Regierungsbildung wurde unmöglich, in Großbritannien mussten zwei Wahlen durchgeführt werden, um eine neue Regierung zu bilden.

Bundesrepublik Deutschland

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In der Bundesrepublik Deutschland spielten neben der Wirtschaftskrise vor allem die Weiterentwicklungen in der Ostpolitik und die Entwicklungen im Verhältnis zur Deutschen Demokratischen Republik eine zentrale Rolle. Am 25. April des Jahres wurde der persönliche Referent des Bundeskanzlers Willy Brandt, Günter Guillaume, als Spion der DDR enttarnt und löste so die Spionageaffäre aus, die am 6. Mai mit dem Rücktritt Brandts von seinem Amt endete, nur vier Tage nach der Eröffnung von ständigen Vertretungen in den beiden deutschen Hauptstädten Bonn und Ost-Berlin. Am 15. Mai wurde Walter Scheel zum neuen deutschen Bundespräsidenten gewählt, einen Tag später wählte der Bundestag Helmut Schmidt zum Nachfolger Willy Brandts. Am 23. Mai besteht die Bundesrepublik Deutschland seit 25 Jahren.

Am 5. Juli wurde in West-Berlin Ulrich Schmücker, ein ehemaliges Mitglied der Bewegung 2. Juni, ermordet. In einem Bekennerschreiben der Gruppe wurde Schmücker als „Verräter und Konterrevolutionär“ bezeichnet, der nach einem Todesurteil hingerichtet worden sei. Wer die Tat begangen hatte und ob die Organisation darin verwickelt war, wurde trotz des 17 Jahre dauernden Schmücker-Prozesses nicht geklärt. Die Bewegung 2. Juni ermordete am 10. November ebenfalls in West-Berlin den Kammergerichtspräsidenten Günter von Drenkmann. Derweil traten mehrere Gefängnisinsassen der Roten Armee Fraktion gegen ihre Haftbedingungen in einen Hungerstreik. Dabei starb Holger Meins am 9. November. Am 29. November wurden Horst Mahler und Ulrike Meinhof wegen Mordversuchs bei der Befreiung von Andreas Baader zu 14 beziehungsweise acht Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.

Deutsche Demokratische Republik

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Erich Honecker, 1976

Die internationale Anerkennung der DDR kam 1974 zu einem vorläufigen Abschluss. So wurden am 2. Mai die Ständigen Vertretungen der beiden deutschen Staaten in den Hauptstädten eingerichtet. Am 4. September nahmen die DDR und die USA diplomatische Beziehungen auf. Zwischen den beiden deutschen Staaten kam es zu einer Reihe bilateraler Vereinbarungen, beispielsweise über den Grenzverlauf in der Lübecker Bucht, über den Mülltransport aus West-Berlin und die Fortführung der Swing-Regelung im innerdeutschen Handel.

Parallel dazu wurden in der DDR Erinnerungen an Gesamtdeutsches aus der Öffentlichkeit getilgt. So galt ab 1. Januar das neue Autokennzeichen „DDR“, bei der Einführung neuer Banknoten am 14. September wurde die alte Währungsbezeichnung „Mark der Deutschen Notenbank“ durch „Mark der DDR“ ersetzt. In einer am 27. September verabschiedeten Verfassungsänderung schließlich verabschiedete sich die DDR vom Begriff der deutschen Nation und dem Ziel der Wiedervereinigung. Aus der Verfassung der DDR wurden alle entsprechenden Passagen gestrichen. Die 1971 auf dem VIII. Parteitag der SED beschlossene Hauptaufgabe in der entwickelten sozialistischen Gesellschaft, die Erhöhung des materiellen und kulturellen Lebensniveaus des Volkes auf der Grundlage einer starken wirtschaftlichen Entwicklung, wurde Bestandteil der Verfassung. Außerdem wurde der Staatsrat der DDR zugunsten von Volkskammer und Ministerrat deutlich abgewertet.

Der österreichische Bundespräsident Franz Jonas (SPÖ) starb am 24. April im Alter von 74 Jahren in Wien. Sein Nachfolger wurde der parteilose Rudolf Kirchschläger, der zuvor in der Regierung von Bruno Kreisky Außenminister war. Kirchschläger blieb bis 1986 Bundespräsident.

Valéry Giscard d’Estaing

In Frankreich konnte sich der Republikaner Valéry Giscard d’Estaing im zweiten Wahlgang knapp gegen François Mitterrand durchsetzen und wurde damit Präsident seines Landes und Nachfolger von Georges Pompidou, der am 2. April des Jahres gestorben war. Dieses Amt behielt Giscard d’Estaing bis 1981.

Obwohl Valéry Giscard d’Estaing beim Volk beliebt war, sah er sich im Laufe des Jahres 1974 mit Streiks und Demonstrationen wegen der Wirtschaftslage Frankreichs und gegen seine Politik konfrontiert. Er hatte bei der Wahl versprochen, die soziale Kluft mit Hilfe von Schul- und Steuerreformen zu schließen. Als er allerdings im Dezember des Jahres der Wirtschaftskrise mit Kürzungen staatlicher Subventionen, Zuschüssen und Steuererhöhungen zu begegnen suchte, wurde ihm mit weitreichenden Streiks geantwortet.

In Portugal kam es am 24. und 25. April 1974 zur Nelkenrevolution gegen die im Land herrschende Diktatur unter Marcelo Caetano. Auslöser war eine Veröffentlichung des Generals António de Spínola, in der er die portugiesische Kolonialpolitik kritisierte und eine Abwendung von der aktuellen politischen Situation unter Beteiligung des Volkes forderte. Die Revolution startete nach einer vereinbarten Radioeinspielung des Liedes Grândola, Vila Morena von José Afonso und ging insgesamt sehr unblutig vonstatten. Am Abend des 25. April übergab Caetano die Regierung an den provisorischen Staatschef Spínola. In der Folge wurden politische Gefangene befreit und am 1. Mai eine umfassende Generalamnestie für Deserteure und Kriegsdienstverweigerer erlassen.

Am 8. September beschloss die portugiesische Regierung, ihre Kolonie Mosambik bis zum 25. Juni 1975 in die Unabhängigkeit zu entlassen. Dieser Wandel in der portugiesischen Politik war absehbar, nachdem António de Spínola nach dem Militärputsch Staatspräsident wurde. Spínola kritisierte die Kolonialpolitik seines Landes seit langem und erklärte, Portugal könne den Kolonialkrieg gegen die Unabhängigkeitsbewegung nicht gewinnen. Ende Juli proklamierte er in einer Rede die bedingungslose Freigabe der Kolonien, und erklärte, bis Juli 1975 auch die übrigen Kolonien in die Unabhängigkeit entlassen zu wollen. Bereits am 20. September übernahm die Befreiungsbewegung FRELIMO die Übergangsregierung in Mosambik. Portugals neue Politik rief bei den weißen Siedlern Proteste und Panikreaktionen hervor.

António de Spínola trat am 30. September 1974 nach Streitigkeiten mit dem linken Flügel der neuen Regierung von seinem Amt als provisorischer Staatschef zurück und führte von nun an die konservative Opposition an. Sein Nachfolger wurde Francisco da Costa Gomes.

Großbritannien

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In Großbritannien führten die Wirtschaftskrise und die restriktive Politik des Premierministers Edward Heath bereits Ende 1973 zu massiven Streiks, vor allem in den Kohlebergwerken des Landes. Um diesen zu begegnen, begrenzte Heath die Arbeitszeit der Industrie auf eine Drei-Tage-Woche, anstatt mit den Bergarbeitern zu verhandeln. Im Februar 1974 verlor er daraufhin bei den Unterhauswahlen die Mehrheit im Parlament. Die Wahl hatte jedoch keinen klaren Sieger, und so übernahm eine Minderheitsregierung der Labour Party die Amtsgeschäfte bis zur Neuwahl im Oktober. Währenddessen wurde am 17. Juni der Palace of Westminster durch einen Bombenanschlag der IRA beschädigt. Die Labour Party gewann die Neuwahlen, und Harold Wilson wurde Premierminister. Trotz des Regierungswechsels kam es weiterhin zu wirtschaftlichen Unruhen, vor allem durch die Forderung der Regierung nach Verstaatlichung von Unternehmen.

In Nordirland rief das Ulster Workers Council am 15. Mai zum Generalstreik auf. Grund des Protestes war das Abkommen von Sunningdale, ein Versuch, durch die Machtteilung zwischen Unionisten und Nationalisten den Nordirlandkonflikt zu lösen. Nach zwei Wochen Barrikadenkämpfen gab Brian Faulkner am 28. Mai als Regierungschef auf. Damit waren sowohl der Streik als auch das Agreement beendet.

Auch in Italien bestimmte die Finanzkrise die Politik des Landes. Die wirtschaftliche Krise führte hier zu starken Unruhen und zu einem wirtschaftlichen und sozialen Zusammenbruch. Über Monate gab es keine Postzustellungen, und in den Großstädten wurden durch den Zuzug vom Land die Wohnungen knapp. In der Regierung häuften sich Korruptionsfälle, bei denen Regierungsmitglieder von Ölunternehmen bezahlt wurden. Die Christdemokratische Regierungspartei verlor zunehmend die Unterstützung. Dem Ministerpräsidenten Mariano Rumor wurde in diesem Jahr zweimal nahegelegt, aufgrund von Problemen mit seinen Koalitionspartnern von seinem Amt zurückzutreten, was er im Oktober dann tat.

Die Griechische Militärdiktatur war zu Beginn des Jahres 1974 durch den siebenjährigen Machtkampf zwischen Diktatur, Monarchie und Volk, aber auch Armee und Flotte und innerhalb der Armee zermürbt. Der Aufstand in der Nationalen Technischen Universität Athen im November des Vorjahres hatte die Diktatur weiter geschwächt, und der Coup von Dimitrios Ioannidis am 25. November 1973 war der letzte Versuch, das Regime an der Macht zu halten. Dieser rief erneut den Ausnahmezustand aus. Als am 15. Juli 1974 der Zypernkonflikt offen ausbrach, waren die Obristen zu schwach, den am 20. Juli in Zypern einmarschierenden türkischen Truppen etwas entgegenzusetzen. Viele Militärs wandten sich von den Obristen ab, und die von ihnen eingesetzte Regierung unter Adamantios Androutsopoulos musste zurücktreten.

Konstantinos Karamanlis, bereits mehrfach griechischer Premierminister zwischen 1955 und 1963, kehrte daraufhin mit Unterstützung des französischen Präsidenten Valéry Giscard d’Estaing aus seinem Pariser Exil zurück und übernahm die Regierungsgewalt. Auf Grund der prekären Lage war er gezwungen, auf einer Yacht im Hafen zu wohnen, die von einem Zerstörer bewacht wurde. Er entfernte Kollaborateure der Diktatur aus der Verwaltung und entspannte das Verhältnis zur Türkei. Weiterhin legalisierte er die Kommunistische Partei Griechenlands (KKE), ließ die Gründung der Panellinio Sosialistiko Kinima (PASOK) am 3. September zu und gründete die Nea Dimokratia (ND). Bei den ersten freien Wahlen am 17. November wurde mit dem Sieg der ND die Regierung von Karamanlis legitimiert. Eine Volksabstimmung ergab am 8. Dezember, dass die im Vorjahr von den Obristen abgeschaffte Monarchie nicht wieder eingeführt wurde.

Am 27. Januar starb Georgios Grivas, ehemaliger Widerstandskämpfer und Kommandeur der Zyprischen Nationalgarde. Er war 1971 nach Zypern zurückgekehrt, um dort die EOKA-B aufzubauen, die im Untergrund gegen Präsident Makarios kämpfte, um die Enosis – die Vereinigung mit Griechenland – zu erreichen. Durch seinen Tod geriet die EOKA B unter die Kontrolle von Dimitrios Ioannidis, dem „starken Mann“ der griechischen Militärdiktatur in Athen. Am 15. Juli 1974 putschten Offiziere der Nationalgarde gegen die Regierung von Erzbischof Makarios III. und machten Nikos Sampson zum Präsidenten der Republik Zypern. Da Großbritannien nichts unternahm, reagierte die Türkei, die neben Griechenland und Großbritannien Schutzmacht der Insel war, am 20. Juli mit einem militärischen Vormarsch und besetzte den Norden der Insel. Der drohende Krieg mit der Türkei führte zu politischem Chaos in Griechenland; am 23. Juli brach die Diktatur mit dem Rücktritt der Obristen zusammen und auf Zypern wurde auch deren Marionettenregime gestürzt.

Am 25. Juli begannen in Genf Friedensgespräche zwischen den drei Schutzmächten. Die Türkei stoppte vorläufig ihren Vormarsch. Am 8. August folgte eine zweite Gesprächsrunde, diesmal unter Beteiligung der Zyperngriechen und Zyperntürken, doch die Gespräche endeten am 14. August ergebnislos. Es kam zu erneuten Kampfhandlungen, die in einem weiteren Waffenstillstand am 16. August endeten. Die türkischen Truppen kontrollierten zu diesem Zeitpunkt eine Fläche von 34 Prozent der Insel, auf der zuvor 70 Prozent des BSP erwirtschaftet wurde. Die türkische Vision des Taksim, also der Wunsch einer Teilung der Insel war erreicht worden. Infolge des Konfliktes verloren 162.000 Zyperngriechen ihre Heimat im nun türkischen Norden, 65.000[2] Zyperntürken im Süden.[3] Die UNO richteten eine Demarkationslinie, die sogenannte „Green-Line“ ein, die bis heute die Insel zwischen dem De-facto-Staatsgebiet der Republik Zypern und dem besetzten Territorium, auf dem 1983 die nur von der Türkei anerkannte Türkische Republik Nordzypern ausgerufen wurde, teilt.

Am 21. Februar wurde in Jugoslawien eine neue Verfassung erlassen, die Josip Broz Tito zum Präsidenten auf Lebenszeit erklärte. Das zu 2/3 aus Slowenen und Kroaten bestehende jugoslawische kommunistische Zentralkomitee sorgte gleichzeitig dafür, dass den einzelnen Teilrepubliken mehr Autonomie gewährt wurde, bis hin zum Recht zur Abspaltung von Jugoslawien. Das Bundesland Serbien wurde mit der Autonomieausrufung des Kosovos und der Vojvodina dreigeteilt. Grund hierfür war die Autonomiebestrebungen von Menschen albanischer und ungarischer Abstammung, die zum damaligen Zeitpunkt 50 Prozent bzw. 15 Prozent der dortigen Bevölkerung ausmachten. Ähnliche Autonomiebestrebungen der in der Teilrepublik Kroatien lebenden Serben wurden nicht akzeptiert.

Am 12. Februar wird in der Sowjetunion mit dem Schriftsteller Alexander Solschenizyn einer der bekanntesten Kritiker des Regimes verhaftet und einen Tag später ausgewiesen. Der Literaturnobelpreisträger trifft sich in der Eifel mit seinem Freund und Kollegen Heinrich Böll, dort verbringt er die ersten Tage nach seiner Ausweisung. Solschenizyn zog nach kurzem Aufenthalt in der Bundesrepublik Deutschland in die Schweiz, wohin ihm seine Familie, Frau und vier Söhne, im März folgten.

Mit dem 1962 erschienenen Buch Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch beginnt die Geschichte der Verbote für den Autor. Weitere Werke von ihm, wie beispielsweise Der erste Kreis der Hölle oder Krebsstation, werden in der Sowjetunion gar nicht erst veröffentlicht. Für seine weitgehende Kritik an den Verhältnissen in der Sowjetunion wurde Solschenizyn 1969 aus dem Schriftstellerverband der UdSSR ausgeschlossen. 1970 wurde der Schriftsteller mit dem Nobelpreis für Literatur geehrt, welchen er jedoch nicht persönlich entgegennahm, da er befürchtete, die Staatsführung würde ihm die Wiedereinreise in die Sowjetunion verweigern.

Präsident Juan Perón, der erst im Jahr davor wieder an die Macht gekommen war, starb am 1. Juli. Sein Amt übernahm Isabel Perón, seine dritte Ehefrau. Auf diese Weise wurde die Nachfolge in der Präsidentschaft ohne größere Diskussionen oder gar Neuwahlen geregelt. Isabel Perón war mit dem Amt allerdings völlig überfordert. Weder hatte sie die Bildung noch das politische Talent, diese Aufgabe zum Vorteil ihres Landes auszufüllen. Sie war die Marionette der hinter ihr stehenden peronistischen Machthaber. Ihre Amtszeit wurde geprägt durch unregelmäßig wiederkehrende „wilde Streiks“ („huelgas“) und offiziell angeordneten Stillstand des Lebens („paro general“). Ihre Regierungszeit war von wirtschaftlichem Niedergang und erneutem Terrorismus überschattet. Die schon unter Perón gegründete halbstaatliche Terrorbrigade Alianza Anticomunista Argentina (AAA) sorgte für die ersten sogenannten Verschwundenen und ermordete zahlreiche Oppositionelle und Aktivisten der Linken. Isabel Perón wurde bereits zwei Jahre später, am 24. März 1976 von Militärs festgenommen und unter Hausarrest gestellt. Im darauf folgenden sogenannten Prozess der Nationalen Reorganisation starben von 1976 bis 1983 etwa 30.000 Menschen.

Nachdem das Land zwei Jahre von einem Militärdiktatur-Triumvirat unter Anastasio Somoza Debayle regiert worden war, ließ sich dieser im September zum zweiten Mal zum Präsidenten wählen. Während die amerikanische Unterstützung für sein Regime schwand, wurde die Opposition, geführt von den Sandinistas (FSLN), stärker. Im Dezember entführten Guerilleros 13 Prominente aus der Politik, darunter mehrere Mitglieder der Familie Somoza. Die Gruppe sicherte sich ein Lösegeld von 1 Mio. US-Dollar und erreichte die Freilassung von 14 Gefangenen. Somoza reagierte, indem er das Kriegsrecht verhängte und die Nationalgarde einsetzte.

Vereinigte Staaten

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Der Nachfolger von Richard Nixon als Präsident der USA, Gerald Ford

Der Präsident der Vereinigten Staaten Richard Nixon war durch die seit zwei Jahren die politische Bühne dominierende Watergate-Affäre stark geschwächt. Nachdem bereits zahlreiche Beteiligte zum Rücktritt gezwungen, angeklagt oder verurteilt worden waren, wurde schließlich am 27. Juli vom Rechtsausschuss des Repräsentantenhauses ein Impeachment-Verfahren gegen den Präsidenten eingeleitet. Nixon kam dem Verfahren, das sehr wahrscheinlich erfolgreich gewesen wäre, durch seinen Rücktritt am 9. August zuvor. Von seinem Nachfolger, Vizepräsident Gerald Ford, wurde er am 8. September im Voraus in allen Anklagepunkten begnadigt.

Durch die Watergate-Affäre erreichten die Demokraten im selben Jahr deutliche Siege bei den Wahlen zum Repräsentantenhaus (+49 Sitze) und zum Senat (+3 Sitze). Im Repräsentantenhaus stellten sie damit knapp über zwei Drittel der Abgeordneten.

Ebenfalls in diesem Jahr zog die USA die letzten Soldaten aus Vietnam ab und kürzte die Militärhilfe für das Regime in Südvietnam. Unter anderem führten diese Maßnahmen ein Jahr später zum Zusammenbruch des Regimes.

Im Oktober brachen in Boston Rassenunruhen zwischen Afroamerikanern und Weißen aus. Ursache dafür war ein Gerichtsbeschluss, der feststellte, dass entgegen den Bestimmungen der amerikanischen Verfassung in öffentlichen Schulen noch Rassentrennung herrschte. Um dies zu ändern, sollten zukünftig städtische Busse schwarze Kinder zu Schulen transportieren, die bisher durchgehend „weiß“ waren und umgekehrt („Desegregation busing“). Diese Maßnahme rief unerwartet heftige Proteste vieler weißer Eltern hervor. Schwarze, die ihre Kinder von Schulen abholten, wurden verprügelt. Es kam immer häufiger zu gewalttätigen Ausschreitungen gegenüber Afroamerikanern, die ihrerseits nach anfänglicher Zurückhaltung mit Gewalt antworteten.

Nach der Unterzeichnung des Friedensvertrags von Paris 1973 hatten sich die amerikanischen Truppen vollständig aus Vietnam zurückgezogen. Die Regierung unter Nguyễn Văn Thiệu in Südvietnam stand kurz vor dem Zusammenbruch. Das von Korruption, Kriminalität und Vetternwirtschaft gezeichnete Saigoner Regime musste nun eine wirtschaftliche Krise verkraften, die durch den Wegfall des wichtigsten Arbeitgebers (US-Army) und durch die Ölkrise von 1973 verursacht worden waren. 1974 gestand der US-Kongress Saigon eine effektive Militärhilfe von lediglich 400 Millionen Dollar zu, was den Bedarf der noch weiter ausgebauten Armee der Republik Vietnam (ARVN) nicht deckte. Der durch die Watergate-Affäre angeschlagene und schließlich zum Rücktritt gezwungene Nixon konnte Thiệu nicht mehr die versprochene Hilfe zuteilwerden lassen.

In den Städten herrschte eine Arbeitslosigkeit von etwa 40 Prozent. Die Oberschicht schaffte allmählich ihren Besitz außer Landes. 240.000 Deserteure kehrten 1974 der ARVN den Rücken. Dagegen gelang es den Kommunisten im Süden, die noch ca. 25 Prozent des Landes kontrollierten, mit Unterstützung aus Hanoi, eine strategische wie ökonomische Stabilität zu erzielen. Die zahlreichen Konflikte um die Einhaltung des Waffenstillstands und die Respektierung des „Nationalen Rates“ konnten ihre Position nicht erschüttern. Auch nach dem Pariser Abkommen warfen die USA zwar insgesamt 250.000 Tonnen Sprengstoff über Kambodscha ab; der Kongress, der seine außenpolitischen Kompetenzen zu Lasten des Weißen Hauses neu definierte, verweigerte jedoch weitere Angriffe auf Südvietnam. Im darauf folgenden Jahr schließlich entschloss sich die Führung in Hanoi, eine Entscheidung herbeizuführen. Im März 1975 überschritten die Nordvietnamesen die Grenze. Die zahlenmäßig und materiell überlegene ARVN fiel quasi in sich zusammen. Ende des Monats gingen Hue und Đà Nẵng in kommunistische Herrschaft über. Damit war der Vietnamkrieg beendet.

In Kambodscha tobte seit 1970 der Kambodschanische Bürgerkrieg. Während die VR China ein Militärhilfeabkommen mit den Roten Khmer schloss, zogen sich die Bodentruppen der USA Schritt für Schritt zurück, bombardierten jedoch weiterhin das Land. Mehrere Versuche, Friedensverhandlungen zu initiieren, scheiterten (siehe auch Geschichte Kambodschas).

Am 4. Januar löste sich nach der Ausrufung der Sozialistischen Föderativen Republik Burma der Revolutionsrat auf. Der Diktator Ne Win wurde Staatspräsident. Die oberste legislative, exekutive und judikative Macht ging auf die neu geschaffene Volksversammlung (Pyithu Hluttaw) über. Am 1. April erhielt das Land unter der Losung „Burmesischer Weg zum Sozialismus“ eine neue Verfassung.

Am 25. November verstarb Sithu U Thant, bis 1971 Generalsekretär der Vereinten Nationen, in New York (NY). Sein Leichnam wurde in seine Heimat Burma nach Rangun überführt, doch dort verweigerte ihm Ne Win ein ehrenhaftes Begräbnis. U Thant gehörte der demokratischen Regierung an, die Ne Win bei seinem Staatsstreich 1962 beseitigt hatte. Am 5. Dezember entführten Studenten den Leichnam kurz vor der offiziellen Beerdigung, begruben ihn auf dem Gelände der 1962 zerstörten Studentenunion der Universität Rangun (RUSU) und errichteten ihm ein Mausoleum. Am 11. Dezember wurde das Gelände vom burmesischen Militär gestürmt. Dabei wurden einige Studenten getötet. Der Leichnam wurde entfernt und am Fuß der Shwedagon-Pagode beerdigt. Diese Aktion führte zu Straßenprotesten in Rangun. Die Regierung verhängte den Ausnahmezustand.

siehe auch Geschichte Burmas

Tanaka Kakuei

Das zentrale Ereignis 1974 in Japan war der Rücktritt des Premierministers Tanaka Kakuei im November des Jahres. Diesem ging bereits im Vorfeld ein massiver Vertrauensverlust während der Energiekrise 1973 voraus, bei der er etwa 30 Prozent seiner Wählerschaft einbüßte. Während seiner Regierungszeit stieg die Inflationsrate so stark an, dass Japan 1974 die höchste Rate aller Industrienationen aufwies. Das Wirtschaftswachstum lag zum Ende des ersten Quartals das erste Mal seit dem Zweiten Weltkrieg bei nahezu null Prozent.

Im Oktober 1974 wies das Magazin Bungei Shunju Tanaka Kakuei zudem zahlreiche fragwürdige Immobiliengeschäfte aus den 1960er Jahren nach. Unter anderem hatte er eine Geisha dafür bezahlt, Geschäfte für ihn abzuschließen. Seine Rivalen innerhalb der Liberaldemokratischen Partei (LDP) nutzten die Gelegenheit, ihn einer öffentlichen Anhörung im Parlament auszusetzen. Er trat am 26. November zurück, um zu verhindern, dass die Geschäftsführerin der Etsuzankai (seiner Unterstützungsorganisation), mit der er ein Verhältnis hatte, vor dem Parlament aussagen musste. Neuer Premierminister wurde Miki Takeo, ebenfalls von der LDP, dem das Amt im Konsens der Regierungsmitglieder übertragen wurde.

Im letzten Monat seiner Regierungszeit empfing Tanaka Kakuei den US-Präsidenten Gerald Ford, der als erster Präsident der USA das Land besuchte. Die Gespräche in Tokio dienten vor allem dazu, die wirtschaftlichen Beziehungen der USA mit Japan zu verbessern. Überschattet wurden diese von den Affären um Tanaka Kakuei wie auch von einem Skandal um amerikanische Atomwaffentransporte: Admiral Gene LaRoque erklärte im Vorfeld vor dem US-Kongress, dass amerikanische Schiffe, die Atomwaffen transportierten, in japanischen Häfen eingelaufen waren, ohne die Regierung Japans darüber zu informieren. Gegenüber Japan stellte die US-Regierung klar, dass dies nur die inoffiziellen Ansichten eines Militärs seien. Ein nachdrückliches Dementi erfolgte allerdings nicht.

Am 10. März wurde der japanische Nachrichtenoffizier Onoda Hirō auf der philippinischen Insel Lubang entdeckt. Er hatte sich 29 Jahre lang versteckt gehalten, weil er sich weigerte, die Kapitulation Japans anzuerkennen.

Die Ostasiatische Antijapanische Bewaffnete Front verübte am 30. August einen Bombenanschlag auf die Firmenzentrale von Mitsubishi Heavy Industries.

Volksrepublik China

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Die Volksrepublik China befand sich in der letzten Phase der Kulturrevolution. Premierminister Zhou Enlai konnte wegen seines Krebsleidens die Amtsgeschäfte nicht mehr ausführen. Daher übernahm im August Deng Xiaoping, der erst im Vorjahr auf dem 10. Parteitag der KP Chinas von Zhou Enlai rehabilitiert und zu seinem Stellvertreter erklärt worden war, kommissarisch die Amtsgeschäfte. Ebenfalls in diesem Jahr begann die Kampagne gegen den 1971 verstorbenen Lin Biao und die Antikonfuziuskampagne.

Die portugiesische Kolonie Macau erlangte nach der Nelkenrevolution die Unabhängigkeit. Die Volksrepublik wollte jedoch die Verwaltung nicht übernehmen. Deswegen wurde Macau zu »chinesischem Territorium unter portugiesischer Verwaltung«.

Nachdem im Oktober 1973 durch Proteste von Studenten und der Mittelklasse eine 40 Jahre währende Zeit der Militärdiktatur beendet wurde, erlebt Thailand eine erste, kurze Zeit der Demokratie. Die Ölkrise und der Vietnamkrieg in direkter Nachbarschaft bestimmen die politischen Themen.

In Indien gelang am 18. Mai der erste Atomwaffentest („Operation Smiling Buddha“). Damit wurde das Land zur sechsten Atommacht.

Aus der Präsidentschaftswahl am 17. August 1974 ging Fakhruddin Ali Ahmed als Sieger hervor.

Der formal noch nicht beendete Jom-Kippur-Krieg von 1973 bestimmte die Politik. Am 18. Januar 1974 wurde, von Henry Kissinger ausgehandelt, mit der ägyptischen Regierung ein Truppenentflechtungsabkommen geschlossen, und am 31. Mai eines mit der syrischen Regierung. Die zurückgetretene Golda Meir übernahm im März nochmals provisorisch den Regierungsvorsitz, machte aber im April Jitzchak Rabin Platz. International hatte der Krieg ein arabisches Öl-Embargo für die Staaten, die mit Israel handelten, zur Folge.

Am 15. Mai wurden bei einem Blutbad palästinensischer Terroristen in einer nordisraelischen Schule 21 Kinder getötet.

Palästinenserbewegung

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Die starke israelische Gegenwehr im Jom-Kippur-Krieg machte der Palästinenserbewegung klar, dass es den arabischen Staaten nicht gelingen würde, Israel militärisch zu besiegen. Stattdessen wurde ein Drei-Phasen-Plan entwickelt. Im bewaffneten Kampf sollte israelisches Territorium Schritt für Schritt erobert und auf den „befreiten“ Gebieten ein Staat als Basis für weitere Kämpfe errichtet werden, um dann einen finalen Entscheidungskrieg zu provozieren. Das Zehn-Punkte-Programm, das am 9. Juni auf dem 12. palästinensischen Nationalrat in Kairo erstellt worden ist, enthält diese Ziele.(Wikisource).

Gleichzeitig erreichte die PLO die internationale politische Anerkennung. Auf einer Konferenz arabischer Staatsoberhäupter im Oktober in Rabat wird die Organisation als alleinige Vertretung der Palästinenser anerkannt. Der Durchbruch gelingt einen Monat später bei den Vereinten Nationen. Am 13. November hielt Jassir Arafat eine Rede vor der UNO-Vollversammlung (Wikisource).

Am 22. November nahm die UNO-Vollversammlung die Resolution 3236 (Wikisource) an, die das Recht des palästinensischen Volkes auf Selbstbestimmung und Eigenstaatlichkeit prinzipiell anerkennt. Die PLO wurde von der UNO als Vertreter des palästinensischen Volks anerkannt und erhielt Beobachterstatus.

Zahlreiche palästinensische Hardliner waren mit diesem Kurs nicht einverstanden und spalteten sich von der PLO ab, darunter die Abu-Nidal-Organisation.

1974 brachen im Irak erneut Kämpfe zwischen der Zentralregierung und den Kurden aus. Das Nachbarland Iran unterstützte die Kurden, weshalb es zwischen beiden Ländern zu massiven Spannungen kam, die im Sommer 1974 sogar kurzzeitig in militärische Auseinandersetzungen an der gemeinsamen Grenze gipfelten.

Der Prozess der Entkolonisierung Afrikas war 1974 noch nicht abgeschlossen. Zahlreiche Staaten standen noch unter kolonialer Herrschaft, etwa Namibia. Einige befanden sich zu Anfang des Jahres noch im Unabhängigkeitskrieg, darunter Mosambik und Simbabwe. Einen Schub für die Entkolonisierung brachte die Nelkenrevolution, die in diesem Jahr die Unabhängigkeit für die portugiesischen Kolonien beschloss.

Andere afrikanische Staaten wurden von Diktatoren beherrscht, die den Kolonialmächten nachgefolgt waren und teilweise demokratische Regierungen aus dem Amt geputscht hatten, darunter Uganda unter Idi Amin, Zaïre unter Mobutu und Äquatorialguinea unter Francisco Macías Nguema.

In Angola wurde nach dem Ende des portugiesischen Kolonialreichs infolge der Nelkenrevolution die Macht an eine Koalition aus drei Befreiungsbewegungen, der MPLA der FNLA und der UNITA abgegeben. Diese stürzten das Land in einen Bürgerkrieg, der bis 2002 andauerte.

Nach einer Dürrekatastrophe, der Ölkrise, Inflation, Studentenprotesten und Streikwellen im Jahr 1973 revoltieren zu Beginn des Jahres 1974 Teile der äthiopischen Armee. Vor allem die unteren Dienstgrade kamen größtenteils aus ländlichen Gebieten und kannten die Notlage der Landbevölkerung. Dies brachte die entscheidende Machtverschiebung. Kaiser Haile Selassie wurde am 12. September 1974 gestürzt.

Das Militär bemächtigte sich schnell der Revolution, die studentische Bewegung spaltete sich in eine ethnische und eine sozialistische Opposition, ging teilweise in den Untergrund und führte einen bewaffneten Widerstand. Innerhalb des Militärs konnten sich die gemäßigten Vertreter, größtenteils höhere Dienstgrade, nicht durchsetzen. Ein provisorischer Militärverwaltungsrat (amharisch: Derg) übernahm, unter Führung von Major Mengistu Haile Mariam, die Macht. 1975 wurde die Monarchie abgeschafft und das ehemalige Kaiserreich eine sozialistische Volksrepublik.

Die Regierung von Südafrika (Staatspräsident war von Januar 1968 bis April 1975 Jacobus Johannes Fouché) erließ im Rahmen der Apartheid-Politik den Afrikaans Medium Decree, der alle weiterführenden Schulen dazu zwang, Unterricht für schwarze Schüler in den Fächern Mathematik, Sozialwissenschaften, Geographie und Geschichte je zur Hälfte auf Englisch und auf Afrikaans zu halten. Dieses Gesetz wurde ein Auslöser für Schülerdemonstrationen zwei Jahre später, die blutig endeten. Die Organisationen ANC und PAC führten ihren Kampf gegen das Apartheidregime fort.

Wirtschaft
1. Januar Die Bundesrepublik Deutschland hebt die Preisbindung für Markenartikel auf.

Die Bundesregierung gewährt Italien einen Kredit von 5 Milliarden DM.

10. Januar Wegen Verkaufsrückgangs beschließt BMW 14 Tage Arbeitspause im Februar.
19. Januar Frankreich tritt aus dem europäischen Wechselkurssystem aus.
20. Februar Die Beschäftigten der Metallindustrie in der Bundesrepublik Deutschland erhalten elf Prozent Lohnerhöhung
26. Februar Norwegen gibt die Entdeckung des Ölfelds Statfjord in der Nordsee bekannt.
8. März Bei Paris wird der Großflughafen Charles de Gaulle eröffnet.
18. März Ölkrise: Die meisten OPEC-Nationen beenden das fünfmonatige Öl-Embargo gegen die USA, Japan, die Bundesrepublik Deutschland und andere europäische Staaten.
6. April Die für den Tourismus erschlossenen Grotten von Vallorbe werden im Schweizer Kanton Waadt Besuchern zugänglich.
18. April 6.000 italienische Bauern blockieren den Grenzübergang Brenner aus Protest gegen zu hohe Fleisch- und Milchexporte.
18. April Die Organisation der arabischen Erdöl exportierenden Staaten hebt – mit Ausnahme Libyens – das nach dem Jom-Kippur-Krieg gegen den Westen verhängte Öl-Embargo auf.
23. April Konkurs des Berliner Bauprojekts Steglitzer Kreisel. Die Kommanditisten verlieren 80 Millionen DM an Einlagen.
2. Mai Italien beschließt Importbeschränkungen.
3. Mai Mannesmann erwirbt Aktien der Demag.
8. Mai Dänemark erhöht die Importabgaben, um die Importe zu beschränken.
18. Juni Der Deutsche Bundestag beschließt im Zusammenhang mit der Reform des Lebensmittelrechts ein Verbot von Werbespots für Zigaretten und Tabakerzeugnisse in Radio und Fernsehen.
23. Mai 25-jähriges Bestehen der Bundesrepublik Deutschland.
26. Juni Die Herstatt-Bank in Köln wird geschlossen.
5. Juli Deutschland schließt Investitionsschutz und -förderungsabkommen mit Ägypten
10. Juli Arabischer Ölboykott gegen die Niederlande nach neun Monaten aufgehoben.
16. Juli In Hessen geht das Kernkraftwerk Biblis, der damals größte Kernreaktor der Welt, ans Netz.
17. Juli Der Iran erwirbt 25,04 Prozent des Grundkapitals der Bochumer Tochtergesellschaft Krupp Hüttenwerke AG.
25. Juli In Uruguay wird das staatseigene Telekommunikationsunternehmen ANTEL (Administración Nacional de Telecomunicaciones) mit Sitz in Montevideo gegründet.
15. August In der Hauptstadt Seoul fährt die erste U-Bahn Südkoreas.
16. August Die Bundesbank senkt die Mindestreserve um zehn Prozent.
14. September Die Staatsbank der DDR ersetzt ihre Banknoten. Die „Mark der Deutschen Notenbank“ wird in „Mark der DDR“ umbenannt.
18. September Die größte deutsche Privatbank, Trinkaus & Burckhardt wird mehrheitlich von der First National City Bank (USA) kontrolliert.
25. September Die Bundesrepublik Deutschland verweigert in Brüssel höhere Agrarpreise.
2. Oktober Die Klöckner-Humboldt-Deutz AG bekommt den Auftrag, 9.500 Magirus-Deutz-Lkw in die Sowjetunion zu liefern, die in Sibirien zum Bau der Baikal-Amur-Magistrale eingesetzt werden sollen (sog. Delta-Projekt). Der Wert der Lieferung beträgt über 1 Milliarde DM.

Die Bundesrepublik Deutschland zieht ihr Veto gegen fünf Prozent EG-Agrarpreiserhöhung zurück.

8. Oktober US-Präsident Gerald Ford hält unter dem Slogan “Whip inflation now” eine Rede vor dem Kongress.
24. Oktober Die Bundesbank senkt den Diskontsatz auf 6,5 Prozent und den Lombardsatz auf 8,5 Prozent.
20. November Das US-Justizministerium eröffnet das Kartellverfahren gegen AT&T.
2. Dezember Ein größeres Aktienpaket der Stuttgarter Daimler-Benz AG wird vom Emirat Kuwait gekauft.
19. Dezember Von Cape Canaveral aus wird der erste westeuropäische Nachrichtensatellit Symphonie 1 in eine geosynchrone Umlaufbahn gebracht.

Prägend für das Wirtschaftsgeschehen 1974 war die (erste) Ölkrise, die bereits im Herbst 1973 begann, als die OPEC-Staaten Algerien, Irak, Katar, Kuwait, Libyen, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate die Öl-Fördermenge um etwa fünf Prozent drosselten, die Preise erhöhten und ein Embargo gegen westliche Staaten verhängten. Besonders betroffen waren die USA, Japan, das für seine Energieversorgung zu über 70 Prozent von Öl aus dem Nahen Osten abhängig war, und die Niederlande, Zentrum der Ölverarbeitung in Europa.

Mit dem Embargo wurde der Ölboom der vorangegangenen Jahrzehnte, mit Wachstumsraten der Förderung über sieben Prozent, abrupt beendet. Schon 1973 war der Ölpreis um circa 70 Prozent erhöht worden. Im Verlauf des Jahres 1974 stieg der Weltölpreis auf über zwölf Dollar.

Vorrangig zielten diese Maßnahmen auf Israel und seine Unterstützer im Jom-Kippur-Krieg. Vorbehalte der erdölfördernden Länder, vor allem gegen die USA, gab es bereits seit 1971, als Richard Nixon die Bindung des US-Dollars an den Goldstandard aufhob. Die folgende Abwertung des Dollars führte zu einem sinkenden Ölpreis, und die rohstoffreichen Länder sahen nunmehr den Wert ihrer Ressourcen in Gefahr.

Die Ölkrise von 1973/74 demonstrierte die Störanfälligkeit moderner Industriestaaten gegenüber einer Vielzahl von Einflussfaktoren sowie deren Abhängigkeit von fossiler Energie.

In der Bundesrepublik Deutschland wurde als direkte Reaktion auf die Krise an vier Sonntagen im November und Dezember 1973 ein Sonntagsfahrverbot verhängt. Darüber hinaus wurde die Geschwindigkeit auf vielen Straßen- und Autobahnabschnitten begrenzt. Diese Politik hatte zwar kaum einen wirtschaftlichen Effekt, gab der Bevölkerung aber das Gefühl, aktiv etwas zur Bewältigung der Krise beitragen zu können. Deutschland musste 1974 für seine Ölimporte rund 17 Milliarden DM mehr bezahlen als im Jahr zuvor (Ölpreisschock). Dies hatte eine Konjunkturkrise zur Folge. Jedoch stieg die Inflationsrate, anders als in anderen Nationen, nur geringfügig auf sieben Prozent. Die Ölkrise markierte damit das Ende des Wirtschaftswunders. In der Folge traten bisher weitgehend unbekannte Erscheinungen auf, etwa Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit, steigende Sozialausgaben, stärkere Inflation (besser: Stagflation), steigende Staatsverschuldung, Rationalisierung, Streiks, Unternehmenspleiten.

Aufgrund der Ölkrise wurden Initiativen ergriffen, die eine größere Unabhängigkeit vom Öl zum Ziel hatten. So rückten etwa alternative Treibstoffe wie Pflanzenöl und Biodiesel ins öffentliche Interesse. Es wurde vermehrt in Kernenergie, regenerative Energiequellen, die Wärmedämmung von Gebäuden und in die Effizienzsteigerung von Motoren und Heizgeräten investiert. Auch mit dem Abklingen der Ölkrise blieb ein gestiegenes Bewusstsein zum energiesparenden Verhalten in der Bevölkerung erhalten. Zudem wurde der Anteil des aus OPEC-Staaten bezogenen Öls durch Erschließung unterseeischer Ölfelder in der Nordsee sowie eine Diversifikation der Handelspartner gesenkt.

Zum Ausgleich der Preissteigerungen wurde in einigen Industrieländern durch die Zentralbanken vermehrt Geld in Umlauf gebracht. Dieses führte jedoch, wie nach der Quantitätstheorie zu erwarten ist, zu einer erhöhten Inflationsrate in den folgenden Jahren, die erst durch eine rigidere Finanz- und Geldpolitik während der 1980er beendet werden konnte.

Insgesamt betrug das Weltwirtschaftswachstum 1974 1,5 Prozent, was ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum Vorjahr war, als es noch 6,5 Prozent betrug.[4]

Deutsche Investitionen in China und der UdSSR

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Bundesdeutsche Unternehmen schlossen im März 1974 zwei große Geschäfte mit östlichen Ländern. In der sowjetischen Industriestadt Kursk am oberen Seim bauten die Firmen Krupp, Korf Stahl und die Salzgitter AG ein Hüttenkombinat; die UdSSR zahlte in bar dafür.

Wenige Tage später meldeten andere Firmen den Abschluss des bisher größten Einzelgeschäftes mit der Volksrepublik China. Unter der Federführung der Demag und der Schloemann–Siemag errichteten sie ein Kaltwalzwerk in der Nähe der Stadt Wuhan, der Hauptstadt der mittelchinesischen Provinz Hubei.

Diese Abkommen brachten der immer wieder krisengeschüttelten Metall- und Stahlindustrie Sicherheit für ihre Arbeitsplätze. So bedeutete etwa der Auftrag der Sowjetunion für den Konzern Krupp das umfangreichste Projekt seit langem.

Schließung der Herstatt-Bank

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Das Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen entzog am 26. Juni dem Kölner Bankhaus Herstatt die Erlaubnis zur Fortführung seines Geschäftes. Als die Nachricht bekannt wurde, versammeln sich Kunden und Sparer der Bank vor den geschlossenen Türen der zweitgrößten deutschen Privatbank. In Mitleidenschaft gezogen wurden auch andere Banken und die Städte Köln und Bonn, die bei der Bank Einlagen hatten. An der Bank von Iwan David Herstatt war der Versicherungskonzern Gerling mit 81,4 Prozent beteiligt. Ursache für den Zusammenbruch ist ein Defizit von 480 Millionen DM, welches durch die Spekulationen mit Devisentermingeschäften hervorgerufen wurde. Allein die Forderungen der Bankkunden beliefen sich auf über 300 Millionen DM. Die Bundesregierung bemühte sich in Zusammenarbeit mit anderen Banken, wenigstens den kleinen Sparern zu einem Ersatz zu verhelfen.

Iran beteiligt sich an Krupp

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Ein für die Öffentlichkeit und auch große Teile der Wirtschaft überraschendes Abkommen wurde am 17. Juli bekanntgegeben: Der Iran beteiligt sich an der wichtigsten Krupp-Tochtergesellschaft, der Friedrich-Krupp-Hüttenwerke-AG. Für einen nicht genannten Betrag – wahrscheinlich zwischen 200 und 300 Millionen DM – kaufte der iranische Wirtschafts- und Finanzminister Hushang Ansari im Auftrag von Schah Mohammad Reza Pahlavi 25,04 Prozent des Kapitals der Hüttenwerke. Zugleich gründeten beide Partner eine Investitionsgesellschaft.

VW-Chef Leiding tritt zurück

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Rudolf Leiding, Vorstandsvorsitzender bei Volkswagen, tritt am 20. Dezember von seinen Posten zurück. Der gelernte Mechaniker trat zurück, obwohl unter seiner Regie VW seine Marktposition ausbauen kann. Veraltete Modelle wie den VW 1600 und erfolglose wie den VW 412 setzte Leiding ab und nahm stattdessen Modelle wie den Passat, Scirocco, Golf und Audi 50 ins Programm. Obwohl diese Autos Verkaufserfolge wurden, steckte Volkswagen, wie die gesamte Autobranche in der Krise und erlitt 1974 Verluste von mindestens 400 Millionen DM.

Kultur
5. Januar Die erste Auflage des Pen-&-Paper-Rollenspiels Dungeons & Dragons erscheint.
13. Februar Der russische Schriftsteller Alexander Solschenizyn wird aus der Sowjetunion ausgewiesen und nach Frankfurt am Main ausgeflogen.
16. Februar Die Oper Einstein von Paul Dessau wird an der Deutschen Oper Berlin uraufgeführt.
23. Februar In Essen wird Rolf Hochhuths Werk Lysistrata uraufgeführt.
28. Februar Im New Yorker Museum of Modern Art wird Pablo Picassos berühmtes Werk Guernica mit einem Text besprüht.
4. März Das Römisch-Germanische Museum in Köln wird eröffnet.

Die Fernsehoper La Cubana oder Ein Leben für die Kunst von Hans Werner Henze wird in New York uraufgeführt.

5. März Der Film Angst essen Seele auf von Rainer Werner Fassbinder hat Premiere. Er handelt von der Liebe zwischen einer 60-jährigen Putzfrau und einem jungen Marokkaner, die am gesellschaftlichen Umfeld scheitert.
6. April ABBA gewinnen mit dem Titel Waterloo den Grand Prix d’Eurovision de la Chanson.
26. Mai Der russische Cellist und Dirigent Mstislaw Leopoldowitsch Rostropowitsch verlässt nach schweren Konflikten mit der sowjetischen Regierung das Land und wird Chefdirigent in Washington, D.C.
7. Juni Verleihung des Friedenspreises des deutschen Buchhandels an Frère Roger.
15. August Der neu erbaute Toronto Zoo feiert Eröffnung. Der zuvor existierende Riverdale Zoo wird in der Folge aufgegeben und 1978 zur stadteigenen Farm umgestaltet.
5. September Im ZDF wird die erste Sendung der Quiz-Fernsehshow Der Große Preis mit Wim Thoelke ausgestrahlt.
10. Oktober Das erste Volkskonzert von Mikis Theodorakis findet nach dem Sturz der griechisches Militärjunta vor mehreren zehntausend begeisterten Menschen im Karaiskakis-Stadion in Athen statt.
29. November Die Band Yes veröffentlicht das Album Relayer.
Academy Awards
Bester Film Der Clou von George Roy Hill
Bester Hauptdarsteller Jack Lemmon in Save the Tiger
Beste Hauptdarstellerin Glenda Jackson in Mann, bist du Klasse!
Bester Regisseur George Roy Hill für Der Clou

siehe auch: Musikjahr 1974

1974 war der Glam Rock auf dem Höhepunkt. Künstler wie Gary Glitter und die Rubettes mit Sugar Baby Love hatten Nummer-1-Hits. Zur Glam-Rock-Geschichte gehörte auch einer der größten Flops der Musikgeschichte. Das zweite Album des amerikanischen Sängers Jobriath, Creatures of The Street, wurde trotz Riesenwerbung nur wenig verkauft. Der Künstler geriet in Vergessenheit und starb 1983 unbeachtet an AIDS.

Die Gegenbewegung zum Glam Rock war der Progressive Rock oder Art Rock. Die zu dieser Richtung gezählte Band Genesis veröffentlichte das Album The Lamb Lies Down on Broadway, bevor Peter Gabriel noch im selben Jahr die Band verließ.

Der Disco-Sound bildete 1974 den Mainstream. Die ersten Hits waren Rock Your Baby von George McCrae, 1974 die meistverkaufte Single in Deutschland, Kung Fu Fighting von Carl Douglas, und Waterloo von ABBA, mit dem die schwedische Gruppe den Grand Prix d’Eurovision de la Chanson gewann und ihre internationale Karriere startete.

Seasons in the Sun von Terry Jacks wurde derweil zum Abgesang auf die Flower-Power-Ära. Die Hippie-Zeit ging zu Ende.

Eine andere Jugendbewegung, der Punk, war dagegen gerade im Entstehen. Im Januar 1974 gründeten sich in New York die Ramones, und Patti Smith veröffentlichte ihre erste Single, Hey Joe, die als erste Punk-Rock-Single überhaupt angesehen wird.

Im November des Jahres 1974 erschien Autobahn, das vierte Studioalbum der Band Kraftwerk. Das Album war mit internationalen Top-10-Platzierungen sehr erfolgreich und zählt zu den wichtigsten deutschen Musikveröffentlichungen des 20. Jahrhunderts.

Auch der deutsche Schlager war noch „in“, Michael Holm landete mit Tränen lügen nicht einen Hit, der sich vier Wochen lang an der Spitze der deutschen Charts hielt. Zum „Sommerhit“ des Jahres 1974 erklärte die westdeutsche Musikindustrie Vicky Leandros’ Song Theo, wir fahr’n nach Lodz, der in gewissem Sinne den Kommentar des deutschen Schlagers zu Willy Brandts Ostpolitik darstellt. In der DDR hatte Nina Hagen mit der Band Automobil ihren größten DDR-Hit Du hast den Farbfilm vergessen, eines der bekanntesten Lieder der DDR, das auf ironische Weise auf die Mangelwirtschaft dort anspielte und in den folgenden Jahrzehnten von vielen bekannten Musikern in Ost und West gecovert wurde.

siehe auch: Filmjahr 1974

Das Filmjahr 1974 fällt in die Periode des New Hollywood, vertreten durch akademisch ausgebildete Regisseure wie Francis Ford Coppola (Der Pate – Teil II), Steven Spielberg (Sugarland Express) und Martin Scorsese (Alice lebt hier nicht mehr), und insbesondere Roman Polański mit Chinatown.

In Europa dominieren die Autorenfilmer. In Frankreich geht die Zeit der Nouvelle Vague zu Ende, während in Deutschland die Vertreter des Neuen Deutschen Films wichtige Werke schaffen, wie Rainer Werner Fassbinder mit Angst essen Seele auf und Wim Wenders mit Alice in den Städten.

In Zardoz bricht Sean Connery radikal mit seinem James-Bond-Image, der Science-Fiction-Film im typischen Stil der 70er Jahre floppt zwar an der Kinokasse, avanciert aber zum Kultfilm.

Mit Mord im Orient-Expreß schafft Sidney Lumet die Verfilmung eines Agatha-Christie-Romans, die mit sechs Oscars ausgezeichnet wird. Bob Fosse verfilmt in Lenny das Leben des Stand-up-Comedians Lenny Bruce mit Dustin Hoffman.

Bei den Katastrophenfilmen sind Erdbeben und Flammendes Inferno zu nennen.

In Paris begannen ORTF und ARD mit der Produktion des Sprachkurses Les Gammas! Les Gammas!, der als Beitrag des Fernsehens zum zwanzig Jahre vorher abgeschlossenen deutsch-französischen Kulturabkommen konzipiert war. Aufgrund ihrer unkonventionellen Machart wurde die Serie ein Überraschungserfolg und später in vielen Ländern Europas, Afrikas und Amerikas ausgestrahlt.

Das ZDF strahlte zwischen dem 31. Januar und dem 8. August erstmals die Anime-Serie Wickie und die starken Männer aus.

Am 20. Oktober wird mit der Folge Waldweg die Krimiserie Derrick beim ZDF gestartet. Die Serie, eine Gemeinschaftsproduktion des ZDF, ORF und SF DRS, hatte insgesamt 281 Folgen und ist die meistverkaufte deutsche Serie aller Zeiten. Drehbuchautor Herbert Reinecker schrieb alle 281 Folgen, Produzent war Helmut Ringelmann mit seiner Firma Telenova-Fernsehproduktion. Die Serie wurde bis zum 16. Oktober 1998 im ZDF ausgestrahlt.

Am 2. Dezember wurde in Bochum mit großem Erfolg Heinrich Manns Professor Unrat aufgeführt. Als Peter Zadek daranging, den Professor Unrat zu inszenieren, den er zusammen mit Gottfried Greiffenhagen zur Komödie mit Musik dialogisiert hat, befürchtete man, dass dieses Stück vergeblich versuchen würde, sich mit dem Film Der blaue Engel von Josef von Sternberg zu messen. Doch die Inszenierung wurde einer der großen Höhepunkte der Theatersaison. 44 Jahre nach dem Blauen Engel mit Marlene Dietrich und Emil Jannings inszenierte Zadek Manns Roman Professor Unrat oder das Ende eines Tyrannen mit Hannelore Hoger und Günther Lüders in den Hauptrollen. Dabei hielt sich die Bochumer Aufführung genauer an den Roman, der eine Satire auf das wilhelminische Deutschland ist. Die aggressiven Übersteigerungen des Romans gingen in das Bühnenbild von Daniel Spoerri ein. Die Leistungen der beiden Hauptdarsteller wurden von Kritikern zum Besten gezählt, was in dieser Saison auf deutschen Bühnen zu sehen war.

In Berlin konnte Peter Stein an der Berliner Schaubühne mit der Inszenierung von Maxim Gorkis Sommergäste einen Triumph feiern. Das 1904 uraufgeführte Stück siedelt Stein zusammen mit den Dramaturgen Botho Strauß und dem Bühnenbildner Karl-Ernst Herrmann in einer Birkenlandschaft an, in der sich mit Hilfe einer Überblendungstechnik die einzelnen Szenen abspielen. Dabei blieb das Gesamtbild immer erhalten. Die Vielfalt der Figuren aus einer morbiden bürgerlichen Gesellschaft erlaubte dem Ensemble der Schaubühne brillante Leistungen. Stein und Strauß nahmen jedoch eine Reihe kleinerer Veränderungen an dem Stück vor, um die verwirrende Fülle der Personen, die Gorki auftreten lässt, durchschaubar zu machen.

Scott & Muriel beim 32. Internationalen Zirkusfestival 2008

Prince Rainier III von Monaco gründet das Zirkusfestival von Monte Carlo.

Der Maler der deutschen Innerlichkeit, Caspar David Friedrich, erfährt zu seinen 200. Geburtstag (5. September 1974) Aufmerksamkeit wie seit langem nicht mehr. Die Hamburger Kunsthalle widmet ihm eine Ausstellung, in der 95 von 140 erhaltenen Gemälden gezeigt werden sowie 137 Zeichnungen und Grafiken. Die 51 Tage dauernde Ausstellung verzeichnet einen Besucherrekord: Insgesamt 220.000 Menschen stehen auch bei kaltem und regnerischem Wetter Schlange vor dem Eingang der Kunsthalle. In den 1970ern hatten die Bilder Friedrichs allerorten Hochkonjunktur. Auch in London hatte eine Ausstellung großen Erfolg. Das Diözesanmuseum Freising macht seine Sammlung öffentlich.

In der High Society trug man 1974 die Modelle von Christian Dior, Ted Lapidus, Nina Ricci, Yves Saint Laurent und dem Modehaus Chanel in Beige, Caramel und Lavendel. Vor allem Dior spielte dabei auch mit farbigen Pelzen in Pastell. Der jugendliche Stil wurde abgelöst durch einen damenhaften. Selbst junge Frauen wollten reifer wirken und drückten dies in ondulierten Frisuren, zartem Make-up und entsprechenden Accessoires aus. Kombiniert wurden vor allem Mäntel mit Kleidern und Hosen und unterschiedlichste Stoffarten – teilweise zur sogenannten „Zwiebelmode“ kombiniert, bei der Schicht auf Schicht getragen wurde.

Auf der Straße war dagegen der Minirock weiterhin sehr beliebt, hinzu kam der Trend zum Minikleid und den Overalls in verschiedensten Formen. Allerdings setzte sich auch der längere Rock, dessen Saum unterhalb der Kniekehlen lag, in weiten Teilen der Damenwelt wieder durch. Auch Strickmode war wieder sehr im Kommen. In der Popkultur und im Farbfernsehen erreichten die „Schockfarben“ der Damenmode fast die Schmerzgrenze der Augen. Schlagersänger wie Rex Gildo und Jürgen Marcus machten es jedoch auch den Herren vor: Der Schlag der Hose wurde weiter, die Kragen der Hemden wuchsen zu wahren Segeln. Und die Krawatten der Herren erinnerten mehr und mehr an das Kinderlätzchen. Fast obligatorisch wurde die gefönte Dauerwelle. Sehr in Mode waren auch bis in die Backen reichende Koteletten.

Die letzten der Hippiebewegung experimentierten mit ethnischen Stilen, wie Kaftans mit afrikanischen Motiven, Maohemden oder Zottelmänteln und -jacken im Schafdesign. Es zeigten sich aber auch bereits die Richtungen auf, in denen sich die Mode den kommenden Musikstilen anzupassen suchte. Auf der einen Seite der Glam Rock mit seinem Glitter und die Discobewegung mit Hotpants, Plateauschuhen, knappen und immer durchsichtigeren Blusen, hautengen Einteilern (als Vorläufer der späteren Leggings) und dem gewagten Afro-Look (zum Beispiel Paul Breitner). Auf der anderen Seite standen die dem Hardrock Zugeneigten, mit langen Haaren, Cowboystiefeln, Jeans, T-Shirt und Lederjacken.

Auch die alternative Szene prägte langsam ihren eigenen Stil mit Latzhose und Rollkragenpullover, aber auch dem Bundeswehrparka. Als Accessoires wurden Halstücher in allen Farben und Stilrichtungen getragen, seien es indische Halstücher oder das Palästinensertuch.

In Paris erschien das Buch Der Archipel Gulag von Alexander Solschenizyn. Der Autor hatte ab April 1958 über zehn Jahre lang daran gearbeitet, hielt aber seine Veröffentlichung zurück und versteckte das Manuskript. Eine Publikation und die danach mögliche Verhaftung hätten die Arbeit daran unmöglich gemacht, die er erst 1975 abschließen wollte. Im August 1973 entdeckte der KGB (Solschenizyn stand seit 1965 unter Beobachtung des Geheimdienstes) das Manuskript. Dadurch hatte es für Solschenizyn keinen Sinn mehr, das Werk weiterhin geheim zu halten. Ein russischer Emigrantenverlag, der über eine Kopie des Manuskriptes verfügte, wurde von ihm angewiesen, das Buch sofort zu drucken. Anfang Januar 1974 erschien es in Paris und kurz darauf in Übersetzungen vieler westlicher Länder.

Stephen King (Februar 2007)

Weitere wichtige Neuerscheinungen waren unter anderem Carrie, der erste Roman von Stephen King, All the President’s Men, in dem die Journalisten Carl Bernstein und Bob Woodward ihre Sicht auf die Watergate-Affäre präsentierten und Heinrich Bölls Erzählung Die verlorene Ehre der Katharina Blum, in der er die Praktiken der deutschen Bild-Zeitung scharf kritisierte.

Den Nobelpreis für Literatur erhielt der Schwede Eyvind Johnson. Die ikonische Comicfigur Wolverine hatte im Oktober des Jahres ihr Debüt, auf das viele Comicserien und Verfilmungen folgten.

Um Mitternacht des 24./25. Dezember eröffnet Papst Paul VI. mit der Eröffnung der Heiligen Pforte das Heilige Jahr. Nach Ablauf des Jahres wird das Jubeltor am Weihnachtsfest 1975 wieder zugemauert. Das Heilige Jahr oder Jubiläumsjahr der römisch-katholischen Kirche soll der inneren Erneuerung der Gläubigen dienen. Es wird seit 1300 in Abständen von 50 oder 33 Jahren begangen, seit 1475 alle 25 Jahre. Das Jahr ist durch einen umfassenden Ablass gekennzeichnet, der nur in Rom gewonnen werden kann und dessen Einzelheiten die jeweilige Jubiläumsbulle regelt.

Hobby und Spiel

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Auf der Nürnberger Spielwarenmesse stellt die Firma geobra Brandstätter erstmals das neu entwickelte Playmobil vor.

Gary Gygax und Dave Arneson veröffentlichen die erste Ausgabe von Dungeons & Dragons, dem ersten kommerziell verfügbaren Pen-&-Paper-Rollenspiel, und begründen damit das Genre.

Wissenschaft und Technik

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Wissenschaft und Technik
2. Februar Das Mehrzweckkampfflugzeug General Dynamics F-16 wird im Erstflug getestet.
8. Februar Die Skylab-4-Besatzung kehrt zur Erde zurück.
29. März Die Serienfertigung des VW Golf I beginnt.

Die Sonde Mariner 10, die letzte der Mariner-Serie, erreicht Merkur.

9. Mai Inbetriebnahme der Metro Prag.
3. Juli Start der Sojus 14.
11. September Charles T. Kowal entdeckt den Jupitermond Leda (Jupiter XIII).
26. August Start der Sojus 15
20. September Bundespräsident Walter Scheel weiht die Köhlbrandbrücke in Hamburg ein, die zweitlängste Straßenbrücke in Deutschland.
11. November Die Forschergruppen um Burton Richter und Samuel Chao Chung Ting stellen gemeinsam ihren unabhängig voneinander gelungenen Nachweis des J/ψ-Elementarteilchens vor.
16. November Die Arecibo-Botschaft wird in das All gesendet.
24. November „Lucy“, das bisher besterhaltene Skelett eines Australopithecus afarensis, wird gefunden.
1. Dezember Gründung der Fernuniversität Hagen
2. Dezember Die Raumsonde Pioneer 11 fliegt an Jupiter vorbei.

Start der Sojus 16

10. Dezember Mit Helios 1 wird die erste nicht von der UdSSR oder den USA gebaute Raumsonde in das Weltall transportiert. Die von Cape Canaveral aus gestartete deutsche Sonde liefert nach Erreichen ihrer Umlaufbahn um die Sonne Daten zur Sonnenerforschung.
Nobelpreise
Physik Martin Ryle und Antony Hewish
Chemie Paul Flory
Medizin Albert Claude, Christian de Duve und George Emil Palade
Literatur Eyvind Johnson und Harry Martinson
Frieden Seán MacBride und Eisaku Sato
Ökonomie Gunnar Myrdal und Friedrich Hayek
Weitere Preise
Fields-Medaille Enrico Bombieri und David Bryant Mumford
Turing-Preis Donald Knuth
Templeton-Preis Frère Roger

Computertechnik

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Während die großen Mainframes die Computertechnik weiter dominierten, zeigten sich die Anfänge einer Verkleinerung und Personalisierung. 1974 stellte Intel den 8080 vor, eine Weiterentwicklung des 8008 und der erste „vollwertige“ 8-Bit-Mikroprozessor.

Intel 8080

Gleichzeitig stellte der Konkurrent Motorola den 6800 vor. Auf dem Intel-Chip basierte der Altair 8800, der erste kommerziell erfolgreiche Heimcomputer. Gary Kildall begann mit der Entwicklung von CP/M, dem ersten plattformunabhängigen Betriebssystem für den Einsatz auf Heimcomputern. Auch die Taschenrechner wurden mit der Marktreife des ersten programmierbaren Modells, des HP-65 von Hewlett-Packard, zu kleinen Computern.

VW Golf I
Skylab, aufgenommen von Skylab 4

Volkswagen brachte im Jahr 1974 den VW Golf auf den Markt, den Nachfolger des legendären VW Käfer. Der VW Golf, im eckigen Design von Giorgetto Giugiaro, wurde zum Symbol für die neue Kompaktklasse, die den Nerv der Zeit (Ölkrise) traf.

Das Raumfahrtjahr 1974 begann am 8. Februar mit der Rückkehr der Besatzung der amerikanischen Raumstation Skylab 4. Das Team aus Gerald Carr, William Pogue und Edward Gibson stellte zugleich die letzte Besatzung des Skylab dar, die erst 1978/79 durch ihre Außerbetriebnahme durch die NASA wieder in das öffentliche Interesse rückte.

Die Sowjetunion startete in diesem Jahr gleich drei Missionen. Die Sojus 14 wurde am 3. Juli gestartet. Sie koppelte an die Saljut-3-Raumstation an, wo die Kosmonauten zwei Wochen blieben, bevor sie zur Erde zurückkehrten. Die Sojus 15 folgte am 26. August. Nach zwei Tagen wurde die Mission abgebrochen. Sojus 16, gestartet am 2. Dezember, diente der Vorbereitung des ersten gemeinsamen sowjetisch-amerikanischen Raumfahrtprogramms, des Apollo-Sojus-Projekts (17. Juli 1975).

Am 10. Dezember brachte eine Titan 3E-Centaur von Cape Canaveral die in West-Deutschland gebaute deutsch-amerikanische Sonnensonde Helios A in eine Sonnenumlaufbahn mit einem Sonnennächsten Punkt in nur 46 Mio. km Sonnenabstand. Die nach dem Start als Helios 1 bezeichnete Sonde arbeitete erfolgreich bis 1986.

Für die Europäer startete am 19. Dezember erstmals eine Rakete mit einem Kommunikationssatelliten ins All, die den ersten deutsch-französischen Nachrichtensatelliten Symphonie an Bord hatte. Der Start erfolgte von der amerikanischen Cape Canaveral Air Force Station. Der Satellit wurde in einer Höhe von 36.000 Kilometern in seine Umlaufbahn gebracht. Er sollte zwei Farbfernseh- und zwei Rundfunkprogramme sowie 600 Telefongespräche gleichzeitig übermitteln. Dabei durfte er allerdings dem amerikanischen Satelliten Intelsat keine Konkurrenz machen.

Der Sendemast in Konstantynów

Der 1974 fertiggestellte Sears Tower in Chicago wurde der höchste Wolkenkratzer der Welt und hielt diesen Titel bis zur Errichtung der Petronas Towers 1998 (bis 2009 in der Gesamthöhe).

In Dallas wurde der Renaissance Tower fertiggestellt. Mit 216 Metern war das Hochhaus seinerzeit das höchste Gebäude in Dallas und blieb es bis 1985. 1986 wurde das Hochhaus umfassend renoviert und erreichte nun durch seine diversen Aufbauten eine Höhe von 270 Metern. Es war damit das zweithöchste Gebäude in der Stadt.

In London wird der 34-stöckige Guy’s Tower fertiggestellt. Damit wird das Guy’s Hospital in London mit 143 Metern zum höchsten Krankenhaus der Welt und zum elfthöchsten Gebäude in London.

Die erste Autobahnanschlussstelle mit nur einer Kreuzung auf dem Zubringer geht am 25. Februar 1974 in Clearwater (Florida), USA in Betrieb und verbindet die Interstate 19 mit der Florida State Road 60 bei 27° 57′ 38″ N, 82° 43′ 48″ W, bezeichnet als Single Point Urban Interchange – „Raute mit einer Kreuzung“.

1974 werden die Ergebnisse des Milgram-Experiments in einem Artikel mit dem Titel: Behavioral study of obedience veröffentlicht, der in dem renommierten Journal of abnormal and social psychology (Bd. 67, 1963 S. 371–378) erschien. Milgram publizierte später ein eigenes Buch, in dem er die Ergebnisse in einen breiteren Kontext einordnete (Obedience to Authority: An Experimental View, dt. Das Milgram-Experiment. Zur Gehorsamsbereitschaft gegenüber Autorität, 1974).

Das Milgram-Experiment ist ein wissenschaftliches Experiment, das von dem Psychologen Stanley Milgram entwickelt wurde, um die Bereitschaft durchschnittlicher Personen zu testen, autoritären Anweisungen auch dann Folge zu leisten, wenn sie in direktem Widerspruch zu ihrem Gewissen stehen.

Das Skelett Lucy, eine Nachbildung. Museo Nacional de Antropología in Mexiko-Stadt

In Hadar, Äthiopien entdeckt Donald Johanson am 30. November das Skelett eines frühen Vormenschen, das später nach dem Beatles-Song Lucy in the Sky with Diamonds Lucy genannt wurde. Aufgrund dieses Fundes wird im Jahr 1978 von Johanson, Yves Coppens und Tim White die neue Art Australopithecus afarensis wissenschaftlich benannt.

Lucy wird in der Fachliteratur meist als eine erwachsene Frau von etwa 25 Jahren beschrieben; einige Forscher deuten den Fund heute allerdings als männlich. Ihr Skelett zählt zu den besterhaltenen Skeletten der frühen Vorfahren des Menschen (Hominini). Lucy starb vor etwa 3,2 Millionen Jahren. Der Skelettbau zeigt eindeutige Anpassungen an den aufrechten Gang.

Terrakottaarmee

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Die Terrakottaarmee, Teil des Mausoleums des Kaisers Qin, wird im März 1974 in der Nähe von Xi’an, Provinz Shaanxi, China, entdeckt.

Es handelt sich um die Darstellung einer vollständigen Armee der damaligen Zeit, bestehend aus mehr als 7000 lebensgroßen Tonfiguren, die auf mehrere unterirdische Kammern verteilt sind. Aufgestellt sind Fußsoldaten, Reiter, Pferde und Kriegswagen, denen echte Waffen (Schwerter, Pfeilspitzen, Armbrüste) beigegeben sind. Die verschiedenen Ränge sind an unterschiedlichen Uniformen erkennbar. Die Armee bildet die Grabbeigabe des ersten Kaisers des Kaiserreich Chinas aus den Jahren 210 v. Chr. bis 209 v. Chr., der mit Hilfe von Armeen wie dieser China zu einem Reich einte. Bemerkenswert ist, dass alle diese Figuren individuell gestaltet sind, also keine zwei in Haltung, Gesichtszügen oder Ausstattungsdetails identisch sind. Offen ist die Frage, ob tatsächliche Soldaten von damals nachgebildet wurden oder ob die Erschaffer die unterschiedlichen Figuren frei gestalteten.

Seit 1987 sind die Grabanlagen auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO.

siehe auch: Sportjahr 1974

Sport
Weltsportler des Jahres Eddy Merckx
Ballon d’Or Johan Cruyff
Großveranstaltungen

Sportlicher Höhepunkt des Jahres aus deutscher Sicht war die Fußball-Weltmeisterschaft, in der die Bundesrepublik Deutschland nicht nur als Gastgeber fungierte, sondern auch den Weltmeistertitel errang.

Sondermarke zur WM 1974

Denkwürdige Spiele waren dabei das Finale gegen die Niederlande (2:1), in dem mehrere umstrittene Schiedsrichterentscheidungen fielen, weiterhin das Zwischenrundenspiel Bundesrepublik Deutschland-Polen (1:0), das als „Wasserschlacht von Frankfurt“ in die Geschichte einging sowie die klaren Siege der Niederländer über die Mannschaften aus Argentinien und Brasilien. In der Vorrunde trafen zum einzigen Mal die Nationalmannschaften der DDR und der Bundesrepublik Deutschland aufeinander. Durch ein Tor von Jürgen Sparwasser gewann die DDR das Spiel 1:0.

In der Bundesliga dominierte weiterhin der FC Bayern München, der zum dritten Mal in Folge Deutscher Meister wurde und dem damit der erste Hattrick der Bundesligageschichte gelang. Im selben Jahr gewann der FC Bayern zudem den Europapokal der Landesmeister. Insgesamt sieben Spieler des FC Bayern gehörten darüber hinaus dem Weltmeister-Kader an.

In Düsseldorf gewann Eintracht Frankfurt durch ein 3:1 über den Hamburger Sportverein den DFB-Pokal.

In der DDR-Oberliga errang der 1. FC Magdeburg den Meister-Titel. Außerdem gewann der 1. FC Magdeburg als erste und einzige Mannschaft der DDR einen Fußball-Europapokal. Am 8. Mai besiegte die Mannschaft im Stadion De Kuip in Rotterdam vor 5.000 Zuschauern die AC Mailand mit einem 2:0 und gewann den Europapokal der Pokalsieger.

Durch ein 3:1 n. V. über Dynamo Dresden gewann der FC Carl Zeiss Jena den FDGB-Pokal.

Den UEFA-Pokal gewann Feyenoord Rotterdam am 29. Mai mit einem 2:0 gegen Tottenham Hotspur im De Kuip-Stadion, nachdem das Hinspiel am 21. Mai im White-Hart-Lane-Stadion 2:2 endete.

In Österreich erlangte in der Nationalliga der SK VÖEST Linz den Meister-Titel. Schweizer Meister wurde der FC Zürich.

Fußballer des Jahres in der Bundesrepublik Deutschland wurde zum dritten Mal nach 1966 und 1968 Franz Beckenbauer. In der DDR wurde Bernd Bransch Fußballer des Jahres.

Am 16. August wird bekannt, dass Paul Breitner vom FC Bayern München zu Real Madrid wechselt.

In São Paulo beendet Pelé am 3. Oktober seine Karriere. Pelé, der mit bürgerlichen Namen Edson Arantes do Nascimento heißt, wurde mit der brasilianischen Nationalmannschaft dreimal Weltmeister (1958, 1962 und 1970).

Am 26. März gewann George Foreman seinen Kampf und Weltmeistertitel im Schwergewicht gegen Ken Norton im El Poliedro, Caracas, Venezuela, durch technischen K. O. Bereits am 28. Januar besiegte die Boxlegende Muhammad Ali Joe Frazier. Das Highlight des Jahres war jedoch der Rumble in the Jungle, der Schwergewichtskampf Muhammad Alis gegen George Foreman, am 30. Oktober im 20th of May Stadium in Kinshasa, Zaïre, in dem Muhammad Ali den Weltmeistertitel durch K. o. erlangte.

Auch im Halbschwergewicht gab es einen Wechsel an der Spitze. Hier holte sich Bob Foster aus Albuquerque am 16. September 1973 den Weltmeistertitel und erkämpfte dann am 17. Juni 1974 gegen Jorge Ahumada ein Unentschieden. Durch einen Sieg über Ahumada am 1. Oktober bekam der Engländer John Conteh den Titel. Als weiterer Boxweltmeister ging am 7. September der aus Nicaragua stammende Alexis Argüello gegen den Mexikaner Rubén Olivares im Federgewicht hervor.

Nate Thurmond erzielte am 8. Oktober gegen die Atlanta Hawks das erste Quadruple-double der Geschichte der National Basketball Association (USA). Die NBA Finals gewinnen die Boston Celtics nach sieben Spielen gegen die Milwaukee Bucks mit MVP Kareem Abdul-Jabbar. In der ABA holen die New York Nets mit Julius Erving ihre erste Meisterschaft.

Die Radsportlegende Eddy Merckx gewann sowohl die Tour de France als auch den Giro d’Italia, beide Rennen zum fünften Mal, und holte zum dritten Mal Gold bei den UCI-Straßen-Weltmeisterschaften. Er wurde zum dritten Mal zum Weltsportler des Jahres gewählt.

Emerson Fittipaldi

Die 25. Formel-1-Weltmeisterschaft wurde vom 13. Januar bis zum 6. Oktober ausgetragen. Der Brasilianer Emerson Fittipaldi wurde Formel-1-Weltmeister, nachdem er drei Grand-Prix-Rennen für sich entscheiden konnte. Als zweiter folgte der Schweizer Clay Regazzoni mit drei Punkten Abstand. Im selben Jahr starben auf der Formel-1-Rennstrecke die Rennfahrer Peter Revson und Helmut Koinigg. Der US-Amerikaner Revson verunglückte am 22. März bei Testfahrten in Kyalami (Südafrika), der Österreicher bei seinem zweiten Grand-Prix-Rennen in Watkins Glen (USA) am 6. Oktober. Am 5. Mai um 12.00 Uhr startete die 1974 London–Sahara–Munich World Cup Rally am Wembley-Stadion in London. Ziel war das Olympia-Stadion in München. Die Strecke führte über 17.490 km zweimal durch die Sahara.

Hartwig Steenken wurde am 21. Juli auf der Stute Simona in Hickstead Weltmeister im Springreiten.

  • Am 24. Mai wird Willi Weyer neuer Präsident des Deutschen Sportbundes
  • Am 2. Oktober untersagt das Berliner Verwaltungsgericht wegen Lärmbelästigung den Rennbetrieb auf der AVUS.
Naturkatastrophen
27. Januar Bei einer Überschwemmung in Brisbane, Australien sterben 14 Menschen und es entsteht ein Schaden von 200 Millionen AUD.
3. April Der Super Outbreak, die längste Tornado-Serie der amerikanischen Geschichte, verwüstet 13 US-Staaten und eine kanadische Provinz. Bilanz der 148 Wirbelstürme: 315 Tote und über 5.000 Verletzte.
11. Mai Erdbeben in Sichuan u. Yunnan/Volksrepublik China, etwa 20.000 Tote.
8. September Hurrikan Carmen trifft auf die Südküste der USA.
18. September Der Wirbelsturm „Fifi“ zieht über Honduras, ca. 10.000 Tote.
3. Oktober Erdbeben in Peru, 83 Tote, 60.000 Obdachlose.
24.–25. Dezember Der Zyklon Tracy zerstört über 70 Prozent der Bau- und Infrastruktur Darwins, 71 Menschen sterben, 20.000 Menschen werden obdachlos. Der Zyklon richtete einen Schaden von 837 Millionen AUD an.
28. Dezember Erdbeben der Stärke 6,2 in Pakistan, ca. 5.300 Tote.
Unfälle
30. Januar Eine Boeing 707 der Pan American World Airways schlägt vor der Landebahnschwelle am Flughafen Pago Pago (Amerikanisch-Samoa) auf. Von 101 Insassen sterben 97.
1. Februar Großbrand im Joelma-Hochhaus in Sao Paulo, 189 Tote.
3. März Paris, Frankreich kurz nach dem Start von dem Flughafen Paris-Orly verunglückt eine McDonnell Douglas DC-10 der Turkish Airlines. 346 Tote.
22. April Tinga-Tinga, Bali, Indonesien. Eine Boeing 707 (Pan-Am-Flug 812) prallte beim Landeanflug ca. 60 km nordwestlich vor dem Flughafen gegen einen Berg. Alle 107 Insassen starben.
1. Juni Flixborough disaster: Bei einer Explosion in einer Chemiefabrik nahe Flixborough sterben 28 Menschen, 36 werden verletzt.
19. Juli Bei einer Explosion in der Chemiefabrik Záluží der CHZ ČSSP sterben 17 Menschen, 124 werden verletzt.
9. August Die Havarie des niederländischen Öltankers Metula in der Magellanstraße führt zum Austreten von 53.000 Tonnen Rohöl. Der angeschwemmte Ölteppich kostet in der Folgezeit an Feuerlands Küsten etwa 40.000 Tiere das Leben.
30. August In Zagreb entgleist ein Zug wegen überhöhter Geschwindigkeit in einer Kurve. 153 Menschen sterben.
20. November Nairobi, Kenia, ein Jumbo-Jet der Lufthansa verunglückt beim Start. 59 Tote, davon 30 Deutsche.
1. Dezember Eine Boeing 727 der Trans World Airlines fliegt im Anflug auf den Washington Dulles International Airport gegen den westlichen Berghang des Mount Weather. Alle 92 Insassen sterben.
4. Dezember Colombo, Sri Lanka. Absturz einer niederländischen Douglas DC-8. An Bord waren indonesische Moslems auf der Pilgerfahrt nach Mekka. Alle 191 Menschen an Bord starben.

Verbrechen und Terrorismus

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  • Am 4. März wird die amerikanische Verlegerstochter Patricia Hearst von der sozialutopischen Gruppe SLA (Symbionese Liberation Army) entführt. Die Gruppe will ein Lösegeld erpressen, um damit Lebensmittel für arme und bedürftige Menschen in Kalifornien zu kaufen. Am 4. April erklärt Patricia Hearst, dass sie sich ihren Entführern anschließt.
  • 18. April: Erster Einsatz des finalen Rettungsschusses mit tödlichem Ausgang beim Hamburger Banküberfall am 18. April 1974.
  • Am 28. Mai 1974 auf der Piazza della Loggia in Brescia ein Anschlag von Neofaschisten statt.
  • Am 17. Juli unternimmt die IRA einen Anschlag auf die Britischen Kronjuwelen im Tower Of London, seit diesem Zeitpunkt werden nur noch Replikate ausgestellt und die originalen Juwelen an einem geheimen Ort aufbewahrt.
  • Am 13. November tötet Ronald DeFeo in Amityville seine ganze Familie.
  • Um Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung besser kontrollieren zu können, begann das Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg ab dem 1. Mai, in der „Verkehrssünderkartei“ Strafpunkte aufzuzeichnen.
  • Die Weinernte des Jahres 1974 fiel schlecht aus. In vielen namhaften Weinbaugebieten wurden nur dünne, kurz haltbare Weine erzeugt, die mittlerweile untrinkbar sein dürften. Lediglich kalifornische Weine gelten 2006 noch als Geheimtipp.
  • Die wohl aufsehenerregendste Trennung des Jahres war die Scheidung von Sonny Bono und Cher nach zehn Ehejahren.
  • In Berlin fand das erste Lesben-Frühlings-Treffen (damals noch unter dem Namen Lesben-Pfingsttreffen) statt.
  • Am 15. März wird in der Bundesrepublik Deutschland das infolge des Ölboykotts der arabischen Staaten eingeführte Tempolimit wieder aufgehoben.
  • Am 4. August wird wegen Wasserverschmutzung in mehreren Teilen des Gardasees (Italien) Badeverbot ausgerufen.
  • Am 15. Juli erschießt sich die TV-Moderatorin Christine Chubbuck während ihrer live übertragenen Morgensendung vor laufender Kamera selbst.
Marco Schreyl
Armin Zöggeler, 2005
Annette Frier, 2012
Ole Einar Bjørndalen
Christian Bale, 2009
Seth Green, 2011
Robbie Williams, 2012
Tomáš Kraus
Barbara Schöneberger
Anne-Sophie Briest
Mark King
Sylvinho
Gentleman
Penélope Cruz, 2006
Sylvain Wiltord
Jewel
Michael Rasmussen
Radek Hamr
Jefferson Pérez, 2008
Martina Hill, 2012
Franka Potente, 2005
Hilary Swank
Jonny Clayton, 2019
Joaquin Phoenix, 2013
Ralf Schmitz
Sven Hannawald
Alessandro Del Piero, 2008
Leonardo DiCaprio, 2002
Kurt Krömer
Marco Paulo Coimbra de Abreu
Hafsat Abiola, Willem Dafoe und Bianca Jagger (v. l.) beim Dropping Knowledge „Table of Free Voices“ in Berlin
Wandgemälde David Alfaro Siqueiros: Die neue Demokratie (1945) im Palacio de Bellas Artes in Mexiko-Stadt
Imre Lakatos
Georges Pompidou, 1965
James Charles Kardinal McGuigan
  • 06. April: James Charles McGuigan, Erzbischof von Toronto und Kardinal (* 1894)
  • 06. April: Willem Marinus Dudok, Architekt aus den Niederlanden (* 1884)
  • 08. April: Charles Drouin, französischer Automobilrennfahrer (* 1890)
  • 08. April: Ferruccio Novo, italienischer Fußballtrainer und -funktionär (* 1897)
  • 11. April: Rolf Gustav Haebler, deutscher Politiker und Heimatforscher (* 1888)
  • 14. April: Philip Pandely Argenti, griechischer Diplomat, Rechtsanwalt, Genealoge und Historiker (* 1891)
  • 16. April: Johnston Murray, US-amerikanischer Politiker (* 1902)
  • 17. April: Herbert Elwell, US-amerikanischer Komponist und Musikpädagoge (* 1898)
  • 17. April: Heinrich Greinacher, Schweizer Physiker (* 1880)
  • 18. April: Nicolae Buicliu, rumänischer Komponist und Musikpädagoge (* 1906)
  • 18. April: Marcel Pagnol, französischer Schriftsteller, Dramaturg und Regisseur (* 1895)
  • 20. April: Muhammed Ayub Khan, pakistanischer Offizier, Politiker und Staatspräsident (* 1907)
  • 20. April: Richard Huelsenbeck, deutscher Schriftsteller, Lyriker, Dramatiker, Arzt und Psychoanalytiker (* 1892)
  • 24. April: Bud Abbott, berühmter US-amerikanischer Schauspieler, Produzent und Comedian (* 1895)
Franz Jonas, 1969
  • 24. April: Franz Jonas, Wiener Bürgermeister und österreichischer Bundespräsident (* 1899)
  • 25. April: Guus Lutjens, niederländischer Fußballspieler (* 1884)
  • 30. April: Agnes Moorehead, US-amerikanische Schauspielerin (* 1900)
  • 30. April: Boris Roubakine, kanadischer Pianist und Musikpädagoge (* 1908)
Duke Ellington († 24. Mai)
  • 04. Mai: Franz Angel, österreichischer Mineraloge, Petrograph und Hochschullehrer (* 1887)
  • 04. Mai: Maurice Ewing, US-amerikanischer Physiker (* 1906)
  • 04. Mai: Otton Marcin Nikodým, polnischer Mathematiker (* 1887)
  • 04. Mai: Gerhard Lamprecht, deutscher Regisseur (* 1897)
  • 07. Mai: Thomas Roch Agniswami, Bischof von Kottar (* 1891)
  • 08. Mai: Graham Bond, englischer Jazz- und Blues-Musiker (* 1937)
  • 10. Mai: Roland Gregory Austin, britischer Altphilologe (* 1901)
  • 10. Mai: Hal Mohr, US-amerikanischer Kameramann (* 1894)
  • 14. Mai: Hipólito Lázaro, spanischer Opernsänger (Tenor) (* 1887)
  • 14. Mai: Jacob Levy Moreno, Begründer des Psychodramas (* 1889)
  • 15. Mai: Adolf Jobst, Restaurator und Maler (* 1900)
  • 15. Mai: Fritz Baade, deutscher Wirtschaftswissenschaftler, Politiker der SPD und Reichstagsabgeordneter (* 1893)
  • 16. Mai: Götz Briefs, katholischer Sozialethiker, Sozialphilosoph und Nationalökonom (* 1889)
  • 17. Mai: Maurice Lehmann, französischer Theater- und Filmregisseur, Theaterleiter, Produzent und Schauspieler (* 1895)
  • 18. Mai: Adolf Ahrens, deutscher Unternehmer und Politiker (* 1898)
  • 20. Mai: Jean Daniélou, Jesuit und Kardinal der römisch-katholischen Kirche (* 1905)
  • 24. Mai: Duke Ellington, US-amerikanischer Jazz-Komponist, -Pianist und -Bandleader (* 1899)
  • 25. Mai: Donald Crisp, britischer Schauspieler und Regisseur (* 1882)
  • 25. Mai: Willi Krug, deutscher Elektrotechniker und Hochschullehrer (* 1894)
  • 26. Mai: Edouard Probst, Schweizer Automobilrennfahrer (* 1898)
  • 26. Mai: Hoke Rice, US-amerikanischer Country-Musiker (* 1909)
  • 27. Mai: Alfred Führer, deutscher Orgelbauer (* 1905)
  • 28. Mai: Hans Georg Wunderlich, deutscher Geologe (* 1928)
Juan Perón, 1946
Erich Kästner, 1968
Alois Hundhammer (1963)
Charles Lindbergh, 1927
  • 01. Oktober: Fritz Berendsen, deutscher Politiker (* 1904)
  • 01. Oktober: Spyridon Marinatos, griechischer Archäologe (* 1901)
  • 02. Oktober: Nurul Amin, pakistanischer Politiker (* 1893)
  • 02. Oktober: Ina Seidel, deutsche Schriftstellerin (* 1885)
  • 02. Oktober: Franz Weiß, deutscher Politiker (* 1887)
  • 04. Oktober: Leo Nebelsiek, deutscher Prähistoriker und Heimatforscher (* 1886)
  • 04. Oktober: Anne Sexton, US-amerikanische Dichterin (* 1928)
Salman Schasar (1951)
  • 02. November: Jean Dansereau, kanadischer Pianist und Musikpädagoge (* 1891)
  • 04. November: Zeffiro Furiassi, italienischer Fußballspieler und -trainer (* 1923)
  • 07. November: Alfonso Leng, chilenischer Komponist und Odontologe (* 1884)
  • 07. November: Eric Linklater, schottischer Schriftsteller (* 1899)
  • 08. November: Ivory Joe Hunter, US-amerikanischer R&B-Sänger, Pianist und Songschreiber (* 1914)
  • 09. November: Gitta Lind, deutsche Schlagersängerin (* 1925)
  • 09. November: Holger Meins, deutscher Terrorist und Mitglied der Rote Armee Fraktion (* 1941)
  • 09. November: Egon Wellesz, österreichischer Komponist und Musikwissenschaftler (* 1885)
  • 09. November: Paul Weitkus, deutscher Generalmajor (* 1898)
  • 10. November: Günter von Drenkmann, deutscher Jurist und Präsident des Kammergerichts Berlin (* 1910)
  • 12. November: Karl Ebert, Weihbischof des Apostolischen Administrators in Erfurt und Meiningen (* 1916)
  • 13. November: Karen Silkwood, Gewerkschafts-Aktivistin und Chemie-Technikerin (* 1946)
  • 13. November: Vittorio De Sica, italienischer Filmregisseur des Neorealismus und Schauspieler (* 1901)
Walther Meißner.
Sithu U Thant, 1968
Jack Benny
  • The American Peoples Encyclopedia 1975 Yearbook – Events of 1974, Grolier Incorporated 1975, ISBN 0-7172-0406-5.
  • Britannica – Book of the Year 1975, Encyclopaedia Britannica Ltd. 1975.
  • Weltpanorama 1974 – Eine Chronik des Zeitgeschehens, Faunus-Verlag AG, Basel.
  • Britta Kruse, Christiane Lege: Chronik 1974, Bertelsmann Lexikon Institut, Gütersloh 1991, ISBN 3-577-14074-7.
  • Archiv der Gegenwart – 1974, Siegler & Co. Verlag für Zeitarchive GmbH 1986, ISBN 3-87748-040-3.
  • Archiv der Gegenwart – Deutschland 1945 bis 1999, Directmedia Publishing, Berlin 2004, ISBN 3-89853-178-3 (CD-ROM).
Commons: 1974 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/artenschutz/schwalben/03542.html
  2. (Memento vom 20. Februar 2016 im Internet Archive)
  3. Ayla Gürel: Eigentums- und Bevölkerungsfragen im geteilten Zypern. In: Aus Politik und Zeitgeschichte. Heft 12, 2009, S. 14 (Online und PDF)
  4. Postbank: Stagflation unwahrscheinlich. Pressemitteilung der Deutsche Postbank AG vom 31. Juli 2008, abgerufen am 15. Oktober 2012.