Lug (Pfalz)

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Wappen Deutschlandkarte
Lug (Pfalz)
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Lug hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 11′ N, 7° 54′ OKoordinaten: 49° 11′ N, 7° 54′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Südwestpfalz
Verbandsgemeinde: Hauenstein
Höhe: 211 m ü. NHN
Fläche: 2,31 km2
Einwohner: 598 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 259 Einwohner je km2
Postleitzahl: 76848
Vorwahl: 06392
Kfz-Kennzeichen: PS, ZW
Gemeindeschlüssel: 07 3 40 030
Adresse der Verbandsverwaltung: Schulstraße 4
76846 Hauenstein
Website: www.lug-pfalz.de
Ortsbürgermeister: Hermann Rippberger
Lage der Ortsgemeinde Lug im Landkreis Südwestpfalz
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Karte
Lug vom Hühnerstein aus betrachtet

Lug ist die am weitesten östlich liegende Ortsgemeinde des in Rheinland-Pfalz liegenden Landkreises Südwestpfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Hauenstein an, innerhalb derer sie gemessen an der Fläche die zweitkleinste Gemeinde darstellt. Vor der Gebietsreform im Jahr 1969 gehörte Lug zum Landkreis Bergzabern.

Lug liegt im sogenannten Wasgau, einer Mittelgebirgslandschaft, die aus dem Südteil des Pfälzerwaldes und dem Nordteil der Vogesen gebildet wird und ist Teil des zum Dahn-Annweiler Felsenland gehörenden Dahner Felsenlandes. Unmittelbar östlich schließt sich der Landkreis Südliche Weinstraße an. Die Entfernung zur französischen Grenze und ins Elsass beträgt Luftlinie etwa 15 Kilometer. Nachbargemeinden sind – im Uhrzeigersinn – Wernersberg, Völkersweiler, Gossersweiler-Stein, Schwanheim und Spirkelbach.

Die Siedlung befindet sich in einer Senke zwischen Heischberg, Nesselberg und Höllenberg, die sich überwiegend bereits jenseits der Gemeindegemarkung befinden. Der Ortsmittelpunkt mit der Kirche liegt auf etwa 210 m ü. NN, der höchste Punkt der Gemarkung Lug, der Gipfel des Höllenberges, hat eine Höhe von 450 m ü. NN.

Der Ort liegt im Tal des Rimbaches, der auf Höhe von Annweiler in die Queich fließt. Vor Ort nimmt dieser von links den Lugbach auf. Entlang der Gemarkungsgrenze zu Wernersberg mündet von links in diesen der Kisselbach. Der Triebborn, ein rechter Nebenfluss des Rimbachs, bildet im Südosten teilweise die Gemarkungsgrenze zu Schwanheim.

Lug wird in einer Urkunde Kaiser Heinrichs III., ausgestellt am 7. September 1046 in Augsburg, erstmals urkundlich erwähnt. Zusammen mit dem Dorf Pillungisbach schenkte Heinrich den Weiler Lug, in der Urkunde Luoch genannt, dem Hochstift Speyer. Der Name Pillungisbach konnte bisher keinem der heutigen Dörfer der Region zugeordnet werden.

Dafür, dass Lug wesentlich älter ist, gibt es mehrere Indizien: Einerseits schreibt Heinrich III. in der Urkunde, dass er die beiden Dörfer bereits von seiner Großmutter Adelheid von Metz geerbt hätte, andererseits existierte in Lug zur Zeit der Schenkung bereits eine funktionierende Mühle.

Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gehörte der Ort zum Unteramt Landeck, das sich im gemeinschaftlichen Besitz der Kurpfalz und des Hochstift Speyer befand. Nach der Einnahme des Linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen (1794) war Lug von 1798 bis 1814 dem Kanton Annweiler im Département Donnersberg zugeordnet und wurde von der Mairie in Schwanheim verwaltet. Aufgrund der auf dem Wiener Kongress (1815) getroffenen Vereinbarungen waren die Pfalz und damit auch die Gemeinde Lug zunächst Österreich zugeordnet worden. In einem 1816 geschlossenen Staatsvertrags trat Österreich das Gebiet an das Königreich Bayern ab. Der nunmehr Bayerische Kanton Annweiler gehörte im neu geschaffenen Rheinkreis vorläufig noch zu dem aus dem vorherigen Arrondissement gebildeten Bezirk Zweibrücken und kam am 1. August 1816 zum Bezirk Landau. Nach der Untergliederung der Bezirke in Landkommissariate im Jahr 1818 gehörte Lug zum Landkommissariat Bergzabern, das 1862 in ein Bezirksamt umgewandelt wurde.

1939 wurde der Ort in den Landkreis Bergzabern eingegliedert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Lug innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wechselte der Ort 1969 in den Landkreis Pirmasens (ab 1997 Landkreis Südwestpfalz). Drei Jahre später wurde er in die neu geschaffene Verbandsgemeinde Hauenstein eingegliedert.

Einwohnerentwicklung

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1815 hatte die Gemeinde insgesamt 190 Einwohner. 1928 hatte die Gemeinde bereits 352 Bewohner, die in 57 Wohngebäuden lebten.[2] 2005 lebten 658 Menschen in der Gemeinde, ein Jahr später waren es 650. In den folgenden anderthalb Jahrzehnten sank sie weiter, sodass die Einwohnerzahl mittlerweile unter 600 liegt.

1928 gehörten die Katholiken zur Pfarrei von Schwanheim und die Protestanten zu derjenigen von Annweiler. 2012 waren 72,2 Prozent der Einwohner katholisch und 12,6 Prozent evangelisch. Die übrigen gehörten einer anderen Religion an oder waren konfessionslos.[3] Die Katholiken gehören zum Bistum Speyer und unterstehen dort dem Dekanat Pirmasens, die Evangelischen zur Protestantischen Landeskirche Pfalz.

Bei Bundestagswahlen gehört Lug seit 1972 zum Wahlkreis Pirmasens. 1965 und 1969 war die Gemeinde Bestandteil des Wahlkreises Landau, davor gehörte sie bis 1961 zum Wahlkreis Zweibrücken. Bei Landtagswahlen war die Gemeinde von 1991 bis 2016 Bestandteil des Wahlkreises Pirmasens-Land. Aufgrund des Bevölkerungsrückgangs der Region wurde er aufgelöst, sodass Lug seit 2021 zum Wahlkreis Pirmasens gehört.

Hermann Rippberger ist seit dem 15. Juli 2014 Ortsbürgermeister von Lug.[4][5][6][7]

Rippbergers Vorgänger, Winfried Schäfer, hatte das Amt 25 Jahre ausgeübt.[4]

Wappen von Lug
Wappen von Lug
Blasonierung: „Von Grün und Silber mit Scharte geteilt, oben ein goldener Reichsapfel mit rotem Reif und goldenem Kleeblattkreuz, unten zwei gleichschenklige schwebende rote Tatzenkreuze.“[8]

Es wurde 1984 von der Bezirksregierung Neustadt genehmigt.

Partnergemeinden

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Partnergemeinden sind Mollkirch in Frankreich im elsässischen Département Bas-Rhin und der im Bundesland Brandenburg liegende Ort Lug, einem Ortsteil von Bronkow.

Kulturdenkmäler

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Denkmalgeschützte Katholische Kirche Allerheiligen

Mit der katholischen Kirche Allerheiligen, einem Wegekreuz und einem Friedhofskreuz befinden sich vor Ort insgesamt drei Objekte, die unter Denkmalschutz stehen. Erstere enthält eine im Jahr 1996 von Hugo Mayer Orgelbau errichtete Orgel.

Die Ortsgemeinde liegt im Naturpark Pfälzerwald, der wiederum zum Biosphärenreservat Pfälzerwald-Vosges du Nord gehört. Die Umgebung von Lug ist geprägt durch die bizarren, verwitterten Buntsandsteinfelsen, die teilweise zu den touristischen Zielen des Dahner Felsenlandes zählen. Die Böden sind hingegen sandig und ertragsarm.

Wichtigste Gipfel im Luger Gebiet sind der Friedrichsfels – oft alternativ als Luger Friedrich bezeichnet – mit einer markanten Abseilstelle in Form einer weit hervorragenden Felsnase (Gesamthöhe 59 m) und die maximal 45 m hohen Luger Geiersteine, die aus einem Massiv mit einer ebenso markanten Felsnase (Geierschnabel) und dem freistehenden Geierturm bestehen. Der Geierturm trägt eine eiserne Wetterfahne.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Am südlichen Ortsrand verläuft die Landesstraße 495, die den Ort mit Hauenstein und Völkersweiler verbindet. Von dieser zweigen die Kreisstraße 54 nach Spirkelbach und die durch die Bebauung führende Kreisstraße 91 ab, die Richtung Wernersberg und Annweiler am Trifels führt und nach Überschreiten der Kreisgrenze zur Kreisstraße 65 wird. Der Öffentliche Nahverkehr ist seit 2006 in den Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) integriert, davor war die Stadt seit 2000 Bestandteil des Westpfalz-Verkehrsverbundes (WVV). Der Ort ist über die von der Queichtal Nahverkehrsgesellschaft (QNV) betriebene Buslinie 525 des VRN an das Nahverkehrsnetz angebunden, die nach Bad Bergzabern und Annweiler am Trifels führt. Nächstgelegener Bahnhof ist Wilgartswiesen an der Bahnstrecke Landau–Rohrbach.

Hütte Lug

Durch die Gemeinde verlaufen sowohl die Haupt- als auch eine Nebenstrecke des Pfälzer Keschdewegs, ferner ein Wanderweg, der mit einem blauen Kreuz gekennzeichnet ist. durch den Osten der Gemarkung führt zudem ein solcher, der mit einem grün-blauen Balken markiert ist und von Göllheim bis nach Eppenbrunn verläuft. Zudem befindet sich vor Ort die 1980 errichtete Hütte Lug des Pfälzerwald-Vereins.

Persönlichkeiten

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Söhne und Töchter der Gemeinde

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Personen, die vor Ort gewirkt haben

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  • Günther Steigner: Lug im Wandel der Geschichte. Eigenverlag der Gemeinde, Lug 2001.
  • Günther Steigner: 950 Jahre Lug. In: Heimatkalender des Pirmasenser und Zweibrücker Landes. 1996, S. 94–96.
  • Günther Steigner: Das Wasgaudorf Lug. Heimatgeschichtliches. Stock, Annweiler am Trifels 1982.
  • Philipp O. Abel: Gedanken und Erinnerungen anlässlich der Konsekration der neuen katholischen Kirche in Lug. Lug 1929.
  • August Becker: Die Pfalz und die Pfälzer. Plöger, Annweiler am Trifels 2005, ISBN 3-89857-193-9. (Erstauflage 1857)
  • Udo Daigger, Hans-Jürgen Cron: Südpfalz. Klettern im Buntsandstein. 4. Auflage. Plöger, Annweiler am Trifels 2005, ISBN 3-00-015457-4.
Commons: Lug – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. daten.digitale-sammlungen.de: Ortschaftenverzeichnis für den Freistaat Bayern. Abgerufen am 27. März 2021.
  3. KommWis, Stand: 31. Dezember 2012
  4. a b c Ortsbürgermeister: Rippberger tritt an. Die Rheinpfalz, 14. Mai 2014, abgerufen am 5. April 2020.
  5. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Wahl der ehrenamtlichen Orts- und Stadtbürgermeister. Verbandsgemeinde Hauenstein. Abgerufen am 5. April 2020.
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Hauenstein, Verbandsgemeinde, fünfte Ergebniszeile. Abgerufen am 5. April 2020.
  7. Hauensteiner Bote: Aus der konstituierenden Sitzung des Gemeinderates Lug vom 27.06.2019. Linus Wittich Medien GmbH, Ausgabe 27/2019 (Amtliches Bekanntmachungsorgan der Verbandsgemeinde Hauenstein), abgerufen am 5. April 2020.
  8. Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Neustadt an der Weinstraße 1988, ISBN 3-9801574-2-3.
  9. Ministerium des Inneren Rheinland-Pfalz: Verleihung der Freiherr-vom-Stein-Plakette am 22. Oktober 2013 in Wörrstadt. Lfd. Nr. 30. 18. Oktober 2013, abgerufen am 5. April 2020.