Stanislaw Lem hat Distanz geschaffen zwischen sich und der Öffentlichkeit. Seit Jahren hat man nichts mehr vom einstigen Star der Science-Fiction-Literatur gehört, dessen Werk in 57 Sprachen übersetzt und in einer Auflage von über 45 Millionen weltweit erschienen ist. In der Jagiellonen-Universität, wo Lem vor 15 Jahren Vorlesungen in Futurologie hielt, hat kaum jemand mehr Kontakt zu dem mittlerweile 83-jährigen Autor. Stattdessen zirkulieren Legenden und Gerüchte. Er sei ein verwegener Kerl, dieser Lem, erzählt man sich. Einen russischen Regisseur, der ihn mit einem Drehbuch besuchte und sich als neuer Andrej Tarkowskij aufspielte, soll der Schriftsteller eigenhändig auf die Straße gesetzt haben.