Mathias Harrebye-Brandt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. November 2024 um 23:23 Uhr durch Sanfrank2 (Diskussion | Beiträge) (Filmografie).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Mathias Harrebye-Brandt und Petra Nadolny beim Deutschen Comedypreis 2017

Mathias Harrebye-Brandt (* 1974 in Flensburg[1][2]) ist ein deutsch-dänischer Schauspieler.

Herkunft und Ausbildung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mathias Harrebye-Brandt wurde als Sohn eines Deutschen aus Flensburg und einer Dänin aus der deutschen Minderheit in Nordschleswig geboren.[3] Er wuchs mit Deutsch und Dänisch als Muttersprachen auf.

Erste Erfahrungen als Schauspieler machte er als Abiturient an der Theater-AG der Goethe-Schule in Flensburg.[3] Nach dem Abitur studierte er zunächst Literaturwissenschaft an der Universität Kiel.[3] Dabei trat er ab 1998 regelmäßig auf der Studentenbühne im Theater im Sechseckbau auf;[3] 1999 spielte er dort den Valmont in Gefährliche Liebschaften. Von 1994 bis 1998 nahm Harrebye-Brand privaten Schauspielunterricht in Hamburg und Kiel;[2] er erwarb seine darstellerischen Fertigkeiten hauptsächlich als Autodidakt.[3]

Von 2000 bis 2002 war er unter Intendant Tadeusz Galia festes Ensemblemitglied am Polnischen Theater in Kiel.[1][3] Weitere Theaterengagements hatte er bei dem freien Theaterensemble „Deich Art“ von Regisseurin Franziska Steiof (2002/2003), am Ostseetheater Flensburg (2007; als Mackie Messer in Brecht/Weills Die Dreigroschenoper) und beim Baltic Open Air Festival (2009; Titelrolle im Jedermann).

In der Spielzeit 2013/14 spielte er am Schloßpark-Theater in Berlin den FBI-Agenten Simpson in der Uraufführung des Theaterstücks Einsteins Verrat von Éric-Emmanuel Schmitt.[4] In der Spielzeit 2015/16 trat er am Schloßpark-Theater als Mr. Clancy in dem Theaterstück Rose und Walsh von Neil Simon auf.

Er gehört dem 2017 neu begründeten Kabarett-Ensemble Die Wühlmäuse an.

Film und Fernsehen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während seiner Universitätszeit wirkte Harrebye-Brandt in einigen Kurzfilmen mit. Er lernte dann im Uni-Umfeld den Gründer einer Agentur für Statisten und Komparsen für Fernsehproduktionen kennen; so erhielt er seine ersten Fernsehrollen. Mittlerweile wirkte Harrebye-Brandt in über 60 Film- und Fernsehproduktionen mit; häufig wird er dabei, entsprechend seiner Herkunft und seiner Sprachkenntnisse, als Däne oder als Skandinavier besetzt. Sein Fernsehdebüt hatte er 2001 als Polizeiwachtmeister Still in der ZDF-Vorabend-Serie Küstenwache; bis zum Jahr 2004 übernahm er in der Serie dann die kleine, aber feste Rolle des Hauptkommissars Michael Steiner.[3] In späteren Jahren übernahm er immer wieder Episodenrollen in der Serie.

Im Tatort: Sternenkinder (2006) spielte er den Chefarzt Dr. Jansen; anschließend folgten zahlreiche Rollen in mehreren Fernsehfilmen und Fernsehserien. Im April 2011 drehte er den internationalen Agententhriller Wer ist Hanna? mit Cate Blanchett und Eric Bana in den Hauptrollen; er übernahm darin eine kleine Rolle als dänischer Polizist. Zwischen 2011 und 2013 hatte er eine wiederkehrende Serienrolle in der Fernsehserie Lindenstraße; er spielte das Sektenmitglied Tobias Niemeyer, den Ehemann der Serienfigur Nastya Pashenko (Anja Antonowicz).[5] In dem Fernsehfilm Die Schuld der Erben (2012) spielte er Mogens Bilius, den Ehemann der weiblichen Hauptfigur Clara (Lisa Martinek).[6] In der ARD-Serie Rote Rosen war er 2014 als Benne Brosen zu sehen; er spielte den dänischen Freund der Serienfigur Tine Hedelund (Maike Bollow). 2015 übernahm er eine feste Serienrolle in der Fernsehserie Die Pfefferkörner; er spielt Jonne Halonen, den Vater der jungen Ermittlerinnen Stella und Pinja.

Im September 2015 war Harrebye-Brandt in der ZDF-Krimiserie Blochin – Die Lebenden und die Toten in einer Nebenrolle zu sehen. Er spielte Philip Steinbrenner, den Ehemann der Berliner Staatssekretärin Katrin Steinbrenner (Jördis Triebel).[7] Im Februar 2016 war er in dem Fernsehfilm Der Fall Barschel als Regierungssprecher Ahrendsen zu sehen. Im Februar 2016 war er außerdem in dem ARD-Fernsehfilm Kommissarin Louise Bonì – Jäger in der Nacht in einer Nebenrolle zu sehen; er spielte den Vergewaltiger Dr. Abel. In dem Film Bellas Glück aus der Katie-Fforde-Fernsehreihe des ZDF (Erstausstrahlung: Januar 2017) spielte er Mick Castle, den Ex-Mann der New Yorker Maklerin und Hauptfigur des Films, Bella Castle (Diana Amft).

Harrebye-Brandt hatte außerdem wiederkehrende Auftritte, Gast- und Episodenrollen in zahlreichen Fernsehserien, u. a. in Verbotene Liebe (2008; als Fotograf und Erpresser Tobias Guttner), Hallo Robbie! (2008; als dänischer Skipper Per Kolstrup), Da kommt Kalle (2011; als Feuerwehrmann Wolfgang Köpke), Gute Zeiten, schlechte Zeiten (2013; als Politiker Steffen Weiss, ein Parteifreund von Dr. Jo Gerner), Notruf Hafenkante[8] (2014, als Mats Rasmussen, ein dänischer Kindsvater mit Alkoholproblemen), Kripo Holstein – Mord und Meer (2014; als Frisörbedarfslieferant Sven Oettrich), München 7 (2015; als Lauri Mäkäla, ein treusorgender finnischer Vater), Letzte Spur Berlin (2015; als dänischer Arzt Hakan Palander) und In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte (2016; als Puppenspieler Antonio Bayer).

Im März 2016 war Harrebye-Brandt in der ZDF-Krimiserie SOKO Stuttgart in einer Episodenhauptrolle zu sehen; er spielte den tatverdächtigen Münchner Rüstungsunternehmer Leon Timm, den Ehemann der im Wald lebenden Aussteigerin Ina Timm (Julia-Maria Köhler). Im März 2017 war er in der ZDF-Serie Bettys Diagnose, ebenfalls in einer Episodenhauptrolle, der schwedische Adlige Birger Magnussen, der als Trauzeuge bei einer Hochzeit in Deutschland ist. In der 7. Staffel der Fernsehserie Familie Dr. Kleist hatte er, an der Seite von Wiebke Adam-Schwarz, eine Episodenhauptrolle (Erstausstrahlung: Dezember 2017) als Ehemann Oliver Albrecht, dessen Frau nach einer falsch diagnostizierten Blinddarmentzündung unter Bewusstseinsstörungen leidet.[9] In einer weiteren Episodenhauptrolle war Harrebye-Brandt im April 2018 in der Krimiserie Morden im Norden auf Das Erste zu sehen; er verkörperte den spielsüchtigen Schiffsrestaurator Felix Herzog, den tatverdächtigen Ehemann des Mordopfers.[10]

In der Rosamunde-Pilcher-Verfilmung Morgens stürmisch, abends Liebe, die im Januar 2019 im Rahmen der „ZDF-Herzkino“-Reihe erstausgestrahlt wurde, verkörperte Harrebye-Brandt als „charmanter“ Gartenarchitekt Julien seine erste große Fernsehhauptrolle in einer „Mainstream“-Produktion.[11][12]

In der 3. Staffel der TV-Serie WaPo Bodensee (2019) übernahm Harrebye-Brandt eine der Episodenhauptrollen als engagierter Kanupolospieler und Solarmodul-Hersteller Yannik Sattmann, der für tote Fische im See verantwortlich ist.[13] In der 23. Staffel der Krankenhausserie In aller Freundschaft (2020) spielte Harrebye-Brandt eine der Episodenhauptrollen als Sohn einer querschnittsgelähmten Patientin, der ein schwieriges Verhältnis zu seiner Mutter hat.[14] In der 20. Staffel der ZDF-Serie Die Rosenheim-Cops (2020) übernahm Harrebye-Brandt eine humoristische Episodenhauptrolle als Maschinenbauunternehmer, der seine Frau betrogen haben soll.[15]

In der ab September 2022 erstausgestrahlten ZDF-Krimiserie Mordsschwestern – Verbrechen ist Familiensache gehört Harrebye-Brandt als Leiter der Mordkommission neben Lena Dörrie, Caroline Hanke, Tamer Trasoglu und Claudiu Mark Draghici zur Stammbesetzung.[16][17]

Harrebye-Brandt lebt in Berlin.[1] Harrebye-Brandt engagiert sich für die Belange der deutschen Minderheit in Dänemark.[3] Er besitzt neben der deutschen auch die dänische Staatsbürgerschaft.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c Mathias Harrebye-Brandt. In: schauspielervideos.de. Abgerufen am 21. Februar 2016.
  2. a b Mathias Harrebye-Brandt Profil bei CAST FORWARD. Abgerufen am 21. Februar 2016
  3. a b c d e f g h Von Flensburg in die Hollywood-Klasse shz.de vom 8. Oktober 2010. Abgerufen am 21. Februar 2016
  4. Altes Superhirn trifft auf intellektuellen Vagabunden; Aufführungskritik in: Berliner Morgenpost vom 9. September 2013. Abgerufen am 21. Februar 2016
  5. Rollenbiografie: Nastya Pashenko gespielt von Anja Antonowicz. Fotostrecke (mit einem Bild von Anja Antonowicz mit Mathias Harrebye-Brandt). Abgerufen am 21. Februar 2016.
  6. Die Schuld der Erben (Memento des Originals vom 22. Februar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stimme.de. Fernsehkritik in: Heilbronner Stimme. Abgerufen am 21. Februar 2016.
  7. Mathias Harrebye-Brandt dreht Berlin-Krimi. Agentur Neidig vom 14. Juli 2015. Abgerufen am 21. Februar 2016
  8. Mathias Harrebye-Brandt spielt mal wieder einen Dänen. Agentur More Than Actors. Abgerufen am 21. Februar 2016
  9. Geheimnisse. Handlung, Besetzung und Szenenfoto mit M. Harrebye-Brandt und Wiebke Adam-Schwarz. Offizielle Internetpräsenz Das Erste. Abgerufen am 9. Dezember 2017.
  10. Liebesblind: Folge 65. Handlung, Besetzung und Bildergalerie. Offizielle Internetpräsenz Das Erste. Abgerufen am 10. April 2018.
  11. Reihe „Rosamunde Pilcher – Morgens stürmisch, abends Liebe“. TV-Kritik bei tittelbach.tv. Abgerufen am 11. Januar 2019.
  12. Pilcher: Morgens stürmisch, abends Liebe. Handlung und Besetzung. Offizielle Internetpräsenz ZDF. Abgerufen am 11. Januar 2019.
  13. Der Tote im Kajak. Folge 17. Offizielle Internetpräsenz Das Erste. Abgerufen am 6. März 2019.
  14. Schmerzhafte Vergangenheit. Folge 897. Handlung, Besetzung und Bildergalerie. Offizielle Internetpräsenz Das Erste. Abgerufen am 30. Mai 2020.
  15. Die Rosenheim-Cops: Zwei Fälle für Stadler (Memento vom 3. Mai 2021 im Internet Archive). Handlung und Besetzung. Offizielle Internetpräsenz des ZDF. 11. Oktober 2020.
  16. Serie „Mordsschwestern – Verbrechen ist Familiensache“. TV-Kritik bei Tittelbach.tv. Abgerufen am 3. September 2022
  17. Schwarzer Fisch. Handlung und Besetzung. Offizielle Internetpräsenz des ZDF. Abgerufen am 3. September 2022