Landeck (Tirol)
Stadtgemeinde Landeck
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Tirol | |
Politischer Bezirk: | Landeck | |
Kfz-Kennzeichen: | LA | |
Fläche: | 15,87 km² | |
Koordinaten: | 47° 8′ N, 10° 34′ O | |
Höhe: | 816 m ü. A. | |
Einwohner: | 7.616 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 480 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6500 | |
Vorwahl: | 05442 | |
Gemeindekennziffer: | 7 06 14 | |
NUTS-Region | AT334 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Innstraße 23 6500 Landeck | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Engelbert Stenico (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2004) (19 Mitglieder) |
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Lage von Landeck im Bezirk Landeck | ||
Die Stadt Landeck in Tirol mit der Trasse der Arlbergbahn (im Vordergrund) und dem Bahnhof Landeck-Zams sowie der Inntal Autobahn (A 12) | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Landeck ist eine Kleinstadt mit 7616 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Tiroler Oberland. Landeck ist die Bezirkshauptstadt des Bezirks Landeck, der tourismusintensivsten Region Tirols. Die Stadt besitzt verschiedene kulturelle Treffpunkte wie das Schloss Landeck, das alte Kino und den Stadtsaal und eine belebte Innenstadt.
Geografie
Geografische Lage
Landeck liegt am nördlichen Rand des Naturparks Kaunergrat. Die Stadt ist die westlichste Kleinstadt Tirols. Das Inntal bildet hier einen Talkessel, in dem östlich von Landeck auch Zams liegt.
Stadtteile
Die Stadtgemeinde Landeck besteht aus einer Katastralgemeinde, den fünf Stadtteilen Angedair, Perfuchs, Perfuchsberg, Perjen und Bruggen.
Nachbargemeinden
Fiss, Fließ, Grins, Pians, Stanz bei Landeck, Tobadill, Zams
Verkehrsanbindung
Von Innsbruck erreicht man Landeck mit der Arlbergbahn, die über den Arlberg weiter nach Vorarlberg führt. Am Bahnhof Landeck-Zams halten sowohl internationale Fernverkehrszüge als auch viele Regionalzüge und die S1. Die Inntal-Autobahn A 12 verbindet Landeck mit Innsbruck, westlich von Landeck führt sie als Arlberg-Schnellstraße S 16 weiter. In Richtung Süden führt die Verbindung über den Reschenpass nach Südtirol/Italien und ins Engadin/Schweiz.
Landeck sollte Ausgangspunkt der nach Mals im Vinschgau und ins Engadin geplanten Reschenbahn sein. Deren nicht mehr fertiggestellte Trasse ist im Stadtgebiet entlang des Innufers noch gut erkennbar.
Geschichte
Schon in der Römerzeit war der Landecker Talkessel an der Via Claudia Augusta und dem Pfad über den Arlberg ein Verkehrsknoten. Im Mittelalter wurde der Verkehr und Handel von den drei Burgen des Talkessels kontrolliert (Burg Landeck, Burg Schrofenstein, Kronburg). Schloss Landeck diente als Gerichtssitz der Grafen von Tirol, die um 1250 das "landesfürstliche Gericht Landeck" schufen. 1296 erscheint die Burg erstmals in schriftlichen Quellen.
1824 wurde die Arlbergstraße fertig gestellt. Landeck erhielt dadurch auch eine Poststation. 1861 wurde der Ort in die Kurie der Märkte und Städte aufgenommen, obwohl er immer noch weder Markt noch Stadt war. Zum Bezirkshauptort wurde Landeck 1868.[1]
Mit dem Bau der Arlbergbahn wurde Landeck an das internationale Eisenbahnnetz angeschlossen - 1883 wurde das Teilstück Innsbruck-Landeck eröffnet, im September 1884 war die gesamte Strecke fertig gestellt.
Landeck wurde 1904 zum Markt und 1923 zur Stadt erhoben. Die zwei Gemeinden Angedair und Perfuchs wurden zur neuen Stadtgemeinde Landeck zusammengeschlossen. Die Fraktionen Bruggen und Perjen waren ursprünglich Perfuchs zugeordnet.
Während der nationalsozialistischen Herrschaft 1939 bis 1945 wurde Landeck mit der Nachbargemeinde Zams vereinigt. Nach 1945 wurden beide Gemeinden wieder selbständig.
Bevölkerungsentwicklung
Wirtschaft
Landeck war im 19. und 20. Jahrhundert ein bedeutendes Zentrum der Textilindustrie. Die wichtigsten Unternehmen waren die "Tiroler Loden" und die "Landeck Textil". Heute arbeiten nur mehr wenige Menschen in der Textilbranche, vor allem im Standort der "Linz Textil" in Bruggen. Das Karbidwerk der Donauchemie beschäftigt etwa 80 Arbeitnehmer. Ein weiterer wichtiger Arbeitgeber ist heute noch die ÖBB. Am Dienstleistungszentrum Lantech sollen innovative Betriebe und Neugründer in Landeck gehalten bzw. neu angesiedelt werden.
Der Handel, der in Landeck aufgrund der verkehrsgünstigen Lage traditionell stark vertreten war, hat an Bedeutung verloren. In den letzten zehn Jahren siedelten sich in der Innenstadt und im Stadtteil Bruggen wieder verstärkt neue Handelsbetriebe an. Die Bauindustrie, das Baunebengewerbe und der Großhandel profitieren von der im Bezirk Landeck starken Tourismusindustrie.
Viele Bewohner Landecks haben ihren Arbeitsplatz im Zentralraum Tirols und müssen pendeln.
Kultur
Ein wichtiger Veranstaltungsort für kulturelle Ereignisse ist das, sich momentan im Umbau befindende, Alte Kino in der Landecker Innenstadt. Dort befindet sich eines der Zentren jugendlicher Subkultur. Vor allem lokale Bands wie Dead Man Rising, Slice, Wait for Walk, Viva la Muerte, Bong Baby Go Sub, 4 von 3, Fornicator, Achtung Stufe und viele mehr treten dort auf.
Einen weiteren wichtigen Beitrag zum Kulturleben leisten die beiden Landecker Blasmusikkapellen. Die Stadtmusikkapelle Landeck spielt symphonische Blasmusik auf hohem internationalem Niveau, was erfolgreiche Teilnahmen an Wettbewerben beweisen. Die Stadtmusikkapelle Landeck-Perjen setzt mit ihren Showkonzerten Akzente. Unter der Leitung von Hermann Delago entwickelte sich die Stadtmusikkapelle Landeck/Perjen zu einer der erfolgreichsten "modernen" Blasmusikkapellen in ganz Österreich. Das Maikonzert zählt zu den beliebtesten Konzerten im ganzen Talkessel.
Das Landecker Stadtfest Ende Juli besuchen etwa 9000 Personen.
Im 2005 komplett renovierten Schloss Landeck finden ebenfalls Konzerte und Ausstellungen statt. Dort befindet sich auch das Landecker Heimatmuseum und das umfassendes Archiv zur Lage der Jenischen.
Der Schriftsteller Raoul Schrott zählt zu den erfolgreichsten Schriftstellern im deutschsprachigen Raum. Gerald Nitsche ist bildnerischer Künstler und zugleich Verleger von Literatur mit dem Schwerpunkt Minderheitenkultur.
Sport
Beim internationalen Schrofensteinturnier nehmen jedes Jahr um die 40 Mannschaften aus mehreren Nationen teil. Die 1934 auf der Trams oberhalb von Landeck gebaute Sprungschanze war eine der größten des Landes. Der Skiklub Landeck, der 1908 gegründet wurde, setzt in der Jugendarbeit Akzente.[2]
Wappen
Das Stadtwappen zeigt einen grünen Dreiberg. Dieser steht für die drei Einzelgemeinden. Darüber ist die dreiteilige Burg, welche Landeck den Namen gab, sowie der Tiroler Adler zu sehen. Entworfen wurde das Wappen vom Innsbrucker Maler Ludwig Sturm.
Persönlichkeiten
- Michael und Martin Öttl, Gitarrenduo
- Raoul Schrott, Autor
- Michael Schneider, bildender Künstler
- Gerald Kurdoğlu Nitsche, Künstler
Galerie
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Blick auf Landeck Richtung Süden.
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Blick auf Landeck Richtung Westen.
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Die Ruine der Burg Schrofenstein über Perjen.
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Blick auf Landeck von Krahberg aus.
Weblinks
- Stadtgemeinde Landeck
- 70614 – Landeck (Tirol). Gemeindedaten der Statistik Austria
- Geschichte-Tirol: Landeck
- Schloss Landeck