Qutb-Komplex
Qutb-Komplex | |
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UNESCO-Welterbe
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Qutb Minar, Alai Darwaza und das kleine Imam Zamin-Mausoleum | |
Vertragsstaat(en): | Indien |
Typ: | Kultur |
Kriterien: | (iv) |
Referenz-Nr.: | 233
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UNESCO-Region: | Asien und Pazifik |
Geschichte der Einschreibung | |
Einschreibung: | 1993 (Sitzung 17) |
Der Qutb-Komplex (manchmal auch Qutub oder Qutab geschrieben) ist ein Gelände in Mehrauli im Süden der indischen Metropole Delhi, auf dem die Ruinen der ersten – nach der muslimischen Eroberung der Stadt erbauten – Moschee Delhis stehen (um 1200). Der Gesamtkomplex wurde von der UNESCO im Jahre 1993 als Weltkulturerbe eingestuft. In der von kolonialzeitlichen Historikern geprägten Liste der „sieben Städte von Delhi“ wird der Qutb-Komplex als erste Stadtgründung gezählt.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Geschichte der Stätte reicht zurück in vorislamische Zeiten: Ursprünglich war die Stelle um 1060 von dem Rajputen-Herrscher Anang Pal als Lal Kot gegründet worden und gilt als eines der ältesten Zeugnisse in der Stadtgeschichte von Delhi. Doch nach der Eroberung Delhis durch den Ghuriden-General Qutb-ud-Din Aibak (reg. 1192/3–1310) ließ dieser sämtliche – die Rede ist von 27 – Hindu- und Jain-Tempel in Delhi und Umgebung zerstören; aus den von menschlichen und tierischen Figuren weitgehend gesäuberten Säulen (Spolien) entstand in den Folgejahren die Quwwat-ul-Islam-Moschee. Das ebenfalls von Qutb-ud-Din Aibak um 1202 begonnene Qutb Minar zeigt hingegen eine eindeutig islamische Formensprache und orientiert sich an Vorgängerbauten im heutigen Afghanistan. Die Moschee wurde unter seinem Schwiegersohn und Nachfolger Iltutmish (reg. 1211–1236) erweitert, der auch in dem Komplex beigesetzt wurde und ein Mausoleum mitsamt Kenotaph erhielt. Eine nochmalige Erweiterung der Moschee erfolgte unter dem Sultan Ala ud-Din Khalji (reg. 1297–1316), der in einem Grabmal gegenüber der von ihm gestifteten Koranschule (madrasa) bestattet ist.
Das letzte innerhalb des Qutb-Komplexes errichtete Gebäude ist das kleine Imam Zamin-Mausoleum, welches um 1540 nur wenige Meter östlich des Alai Darwaza-Torbaus erbaut wurde.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Quwwat-ul-Islam-Moschee (ca. 1193–1316)
- Eiserne Säule (4./5. Jh.)
- Qutb Minar (ca. 1202–1236) mit späteren Umbauten der oberen Geschosse
- Iltutmish-Mausoleum (ca. 1235–1240)
- Alai Darwaza (ca. 1306–1311)
- Alai Minar (ca. 1315/16)
- Ala-ud-Din-Khalji-Madrasa (ca. 1310–1315)
- Ala-ud-Din-Khalji-Mausoleum (ca. 1310–1315)
- Imam-Zamin-Mausoleum (ca. 1540)
Bilder
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Alai Minar (im Hintergrund Qutb Minar)
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Ala-ud-Din-Khalji-Madrasa
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im angrenzenden Mehrauli Archaeological Park stehen das Muhammad-Quli-Khan-Mausoleum (ca. 1570) sowie die Überreste von ca. 100 anderen Gebäuden.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO (englisch und französisch).
- Qutb-Komplex – Fotos + Kurzinfos (englisch)
- Qutb-Komplex – Fotos + Kurzinfos (Google Arts & Culture, englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Giles Tillotson: Delhi Darshan. Penguin, Gurugram 2019, ISBN 9780670091911, S. 7–23.
Koordinaten: 28° 31′ 30″ N, 77° 11′ 7″ O