Vogue (Zeitschrift)

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Vogue

Logo der Vogue
Beschreibung Modezeitschrift
Sprache Deutsch
Verlag Condé Nast Germany (Deutschland)
Hauptsitz München
Erscheinungsweise zehnmal jährlich
Verkaufte Auflage 51.069 Exemplare
(IVW 3/2024)
Verbreitete Auflage 51.573 Exemplare
(IVW 3/2024)
Reichweite 0,97 Mio. Leser
(MA 2020 I)
Chefredakteurin Kerstin Weng
Geschäftsführerin Natalia Gamero del Castillo
Weblink vogue.de
ISSN (Print)
Shyamoli Varma, Vogue India, 2003
Illustration in der französischen Vogue, 1920

Die Vogue (Eigenschreibweise VOGUE) ist eine international verbreitete Modezeitschrift, die traditionell weltweit einen starken Einfluss auf die Kleidermode, die Modefotografie sowie die Modeillustration hat. Es ist eine Auszeichnung für Models, Modeschöpfer und Fotografen, wenn ihre Arbeit in der Vogue veröffentlicht wird. 1892 erschien die erste Ausgabe in den USA, herausgegeben von Arthur Baldwin Turnure. Nach dessen Tod kaufte 1909 Condé Montrose Nast die Vogue.[1] Bis heute wird Vogue von Condé Nast bzw. in Lizenz verlegt. In Paris erschien am 15. Juni 1920 die erste französische Ausgabe der Vogue.[2] Derzeit werden in 26 Ländern weltweit eigenständige Ausgaben von Vogue herausgegeben. Wesentlich beteiligt am Erfolg in den letzten 50 Jahren waren neben dem künstlerischen Direktor Alexander Liberman die Chefredakteurinnen Diana Vreeland und Anna Wintour.

Der Schwerpunkt des monatlich erscheinenden Magazins (im Format 213 × 277) sind die aufwendig inszenierten Fotostrecken bekannter Fotografen mit der neuesten exklusiven Damenmode. Fotografen wie Adolphe de Meyer, Edward Steichen, Man Ray, George Hoyningen-Huene, Helmut Newton, Peter Beard und Karl Lagerfeld haben für die Vogue gearbeitet. Daneben enthält das Magazin redaktionelle Beiträge zu Design, Architektur, Prominenten, Kultur, Reisen, Unterhaltung sowie Horoskope. Bekannte Modefotografen waren

Die erste Pop-Sängerin auf dem Cover des Magazins war 2012 Lady Gaga. Mit 916 Seiten war die September-Ausgabe 2012 die bisher größte Vogue-Ausgabe aller Zeiten.[3]

Die US-amerikanische Pop-Sängerin Beyoncé erhielt im September 2018 die beispiellose vollständige redaktionelle Kontrolle über das Cover und den Beitrag des Magazins.[4] Sie beauftragte den damals 23-jährigen afroamerikanischen Fotografen Tyler Mitchell, sie für ein Cover des Magazins zu fotografieren. In der 126-jährigen Geschichte der Vogue ist Tyler Mitchell der erste afroamerikanische Fotograf, der ein Cover für das Magazin gestaltet hat.[5]

Mindestens der halbe Heftumfang besteht aus Werbeanzeigen und Promotions internationaler Hersteller von Markenmode und Kosmetik.

Zielgruppe des Magazins sind wohlhabende Kundinnen ab etwa 29 Jahren, die sich am gängigen Schönheitsideal orientieren. Von 2003 bis 2017 erschien in den USA mit Teen Vogue ein Ableger mit der Zielgruppe Teenager.[6]

Die größten Konkurrenzmagazine sind Harper’s Bazaar und Elle.

Vogue in Deutschland

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Die deutsche Ausgabe der Vogue erschien erstmals am 11. April 1928 bis Oktober 1929. Die deutsche Vogue erschien anfangs jeden zweiten Mittwoch bei der Vogue Verlag GmbH, mit Sitz in Berlin W 15 am Kurfürstendamm 211. Herausgeber war H. L. Hammerbacher und Chefredakteur L. O. Mohrenwitz. Der Preis des Einzelheftes betrug 1,50 Reichsmark. Der Druck der deutschen Vogue erfolgte in Berlin-Schöneberg, Hauptstraße 49, bei der Firma Felgentreff & Co.[7] Seit August 1979 wird sie wieder vom Verlagsstandort München herausgegeben. Seit 1978 ist der Condé Nast Verlag Herausgeber der deutschen Vogue, zusammen mit den weiteren Zeitschriften GLAMOUR, GQ und AD. Chefredakteurin war zunächst Christa Dowling, die 1989 von Angelica Blechschmidt abgelöst wurde. 2001 wurde eine deutsche Website gestartet. Im März 2003 wurde Christiane Arp Chefredakteurin, die den Posten bis Dezember 2020 innehatte.[8] 2021 wurde die Erscheinungsfrequenz auf neunmal jährlich reduziert und 2022 wurde sie auf zehnmal jährlich erhöht. Nachfolgerin von Christiane Arp wurde im Februar 2022 Kerstin Weng als Head of Editorial Content.[9] Die verkaufte Auflage beträgt 51.069 Exemplare, ein Minus von 56,6 Prozent seit 1998.[10]

Mit der Oktober-Ausgabe 2009 feierte die deutsche Vogue ihr dreißigjähriges Bestehen. Zum Jubiläum erschien das Magazin mit drei Ausgaben mit insgesamt 2196 Seiten. Karl Lagerfeld, Bruce Weber und Peter Lindbergh waren für jeweils eine Ausgabe Co-Chefredakteure.[11] Zum vierzigjährigen Jubiläum fand von Oktober 2019 bis Januar 2020 die Ausstellung Ist das Mode oder kann das weg?! im Museum Villa Stuck statt.[12] Aus der ab 1984 erscheinenden Männer Vogue ging 1997 GQ hervor.[13] Von 2000 bis 2005 und 2010 bis 2020 erschien der Ableger Vogue Business.[14]


Entwicklung der verkauften Auflage[15]
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023
117800 114423 116392 130720 138295 133664 125130 126457 134016 135730 131695 137754 141346 141243 133255 139547 129803 116165 111541 95910 89257 93524 89344 93548 76250 69625
Die Erscheinungsfrequenz wurde im Januar 2015 von wöchentlich auf zweiwöchentlich umgestellt und im Januar 2020 von zweiwöchentlich auf monatlich.

Veranstaltungen

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Der Vogue Salon war eine von Vogue-Chefredakteurin Christiane Arp 2011 ins Leben gerufene Initiative zur Förderung junger deutscher Modedesigner und fand zweimal pro Jahr während der Mercedes-Benz Fashion Week in Berlin statt.[16] Der Vogue Salon bot handverlesenen Nachwuchsmodedesignern bis zu vier Saisons lang eine Bühne, ihre Kollektionen einem internationalen Fachpublikum aus Einzelhändlern, Einkäufern und Journalisten vorzustellen, und die für den kommerziellen Erfolg essentiellen Beziehungen zum Handel zu knüpfen.

Unter dem Motto A Global Celebration of Fashion initiiert Vogue 2009 eine internationale Shopping-Initiative, die weltweit in 5 Ländern und 14 Städten veranstaltet wurde.[17]

In Deutschland fand die Shopping-Initiative von 2009 bis 2017 statt.[18] Bei der Fashion’s Night Out hatten Modeboutiquen und Department Stores bis Mitternacht geöffnet.

Ausgaben und Chefredakteure

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Anna Wintour 2024
Lynn Yaeger (Moderedakteurin für Vogue.com und Autorin für Vogue) 2011

Im September 2020 erschienen in 26 Ländern individuelle Ausgaben der Vogue, in zahlreiche weitere werden diese exportiert.[19]

Nordamerika

Südamerika

Europa

Asien

Ozeanien

Kulturelle Bezüge

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Im März 2022 forderte der Verlag die Umbenennung eines Pubs in der Ortschaft Vogue in Cornwall, der Inhaber reagierte mit einer ironischen Antwort („Nein“) unter Berufung auf das Alter des Ortes.[20][21]

  • Norberto Angeletti, Alberto Oliva: In Vogue: the illustrated history of the world’s most famous fashion magazine. Rizzoli, New York 2006, ISBN 0-8478-2864-6.
  • VOGUE: „THE COVERS“ herausgegeben von Abrams, Erscheinungsjahr: 2017, ISBN 978-1-4197-2753-5.
  • Madeleine Köchy: Spaziergänge durch hundert Jahre Mode. Von der Gründerzeit bis in die Moderne, Faber & Faber, Leipzig, 2023, ISBN 978-3-86730-242-5
Commons: Vogue covers – Sammlung von Bildern
Commons: Vogue (magazine) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Vogue, 1892 – Sammlung von Bildern
Commons: Vogue, 1926 – Sammlung von Bildern
Commons: Vogue, 1956 – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Gretel Werner Zeitschriften à la mode. in Europäische Moderne. Buch und Graphik aus Berliner Kunstverlagen. Reimer, 1989, S. 200.
  2. Madeleine Köchy: Spaziergänge durch hundert Jahre Mode. Von der Gründerzeit bis in die Moderne. 1. Auflage. Faber & Faber, Leipzig 2023, ISBN 978-3-86730-242-5, S. 172.
  3. Jeff Oloizia: The 10 Most Groundbreaking Covers in the History of Vogue. In: The New York Times. 21. August 2014, abgerufen am 5. November 2024 (englisch).
  4. Andrea Park: Vogue reportedly gave Beyoncé editorial control of September cover and feature. In: CBS News. 31. Juli 2018, abgerufen am 5. November 2024 (englisch).
  5. Mikelle Street: The story behind Tyler Mitchell’s Vogue cover of Beyoncé. In: CNN. 13. August 2018, abgerufen am 5. November 2024 (englisch).
  6. Printversion der "Teen Vogue" wird eingestellt. In: Der Spiegel. 2. November 2017, abgerufen am 5. November 2024.
  7. Madeleine Köchy: Spaziergänge durch hundert Jahre Mode. Von der Gründerzeit bis in die Moderne. 1. Auflage. Faber & Faber, Leipzig 2023, ISBN 978-3-86730-242-5, S. 174.
  8. Silke Wichert: Der Kreis schließt sich mit Heidi Klum. In: Süddeutsche Zeitung. 11. Dezember 2020, abgerufen am 5. November 2024.
  9. Julia Werner: Kerstin Weng leitet künftig die deutsche Vogue. In: Süddeutsche Zeitung. 22. Oktober 2021, abgerufen am 5. November 2024.
  10. laut IVW (Details auf ivw.de)
  11. Daniela Zinser: Es ist so Chanel! In: Die Tageszeitung. 10. September 2009, abgerufen am 5. November 2024.
  12. Annegret Erhard: Keine Scheu vor Plattitüden. In: Die Tageszeitung. 18. November 2019, abgerufen am 5. November 2024.
  13. Die Geschichte von Condé Nast. In: Condé Nast Germany. Archiviert vom Original am 20. September 2020; abgerufen am 5. November 2024.
  14. Daniel Häuser: „Vogue Business“ wird ins Hauptheft integriert. In: clap-club.de. 5. Februar 2021, abgerufen am 5. November 2024.
  15. laut IVW, jeweils viertes Quartal (Details auf ivw.de)
  16. VOGUE Salon. In: Vogue. Archiviert vom Original am 22. März 2016; abgerufen am 5. November 2024.
  17. Vogue Fashion's Night Out. In: condenastinternational.com. Archiviert vom Original am 3. Dezember 2017; abgerufen am 5. November 2024 (englisch).
  18. VOGUE Fashion's Night Out 2017. In: Vogue. 2017, archiviert vom Original am 24. Dezember 2017; abgerufen am 5. November 2024.
  19. VOGUE Hope: Die 26 VOGUE-ChefredakteurInnen über Bilder, die Ihnen im Jahr 2020 Hoffnung machen. In: Vogue. 3. August 2020, abgerufen am 5. November 2024.
  20. Namensstreit: Pub in Cornwall wird vom Vogue-Magazin verklagt. In: jurios.de. 21. Mai 2022, abgerufen am 5. November 2024.
  21. Geneva Abdul: Cornish pub will not change name despite letter from Vogue owner. In: The Guardian. 13. Mai 2022, abgerufen am 5. November 2024 (englisch).