Ambulant erworbene Pneumonie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die ambulant erworbene Pneumonie (engl. community-acquired pneumonia (CAP)) bezeichnet solche Lungenentzündungen, deren auslösende Erreger außerhalb des Krankenhauses aufgenommen wurden.

Die angewandte Klassifikation teilt Lungenentzündungen nach klinisch praktischen Gesichtspunkten ein. Sie fand ihre Etablierung nach einer Publikation von M. Woodhead im Jahr 1997.[1] Danach gibt es neben der ambulant erworbenen Pneumonie (CAP) die nosokomiale Lungenentzündung (engl. hospital-acquired pneumonia (HAP)), die Lungenentzündung eines beatmeten Patienten (engl. ventilator-associated pneumonia (VAP)) und die Lungenentzündung des immunsupprimierten Patienten. Es kann eine Prognose für den Krankheitsverlauf abgegeben werden.

Nach obiger Einteilung kann das mutmaßliche Erregerspektrum der Lungenentzündung eingeschätzt werden und die kalkulierte Antibiotikatherapie kann danach ausgerichtet werden. Die häufigsten Erreger (Stand 3/2013) sind Streptococcus pneumoniae und Haemophilus influenzae.[2]

Als bedeutende Volksseuche (Inzidenz 2 bis 5 pro 1000) ist die ambulant erworbene Pneumonie Gegenstand von Untersuchungen durch das Kompetenznetz ambulant erworbene Pneumonie (CAPNETZ), das durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird.

Seit dem Jahr 2005 gehört die ambulant erworbene Pneumonie gemäß Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses zu den dokumentationspflichtigen Leistungen für die externe Qualitätssicherung der Krankenhäuser, die von der Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung fachlich betreut wird. Der Auftrag der BQS hierfür endete 2010 und wurde von der AQUA-Institut GmbH übernommen.

Weiterführende Literatur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. A. Torres, M. Woodhead (Hrsg.): Pneumonia. Band 3 von European respiratory monograph, Verlag European Respiratory Society Journals, 1997, ISBN 1-904-09704-9
  2. KBV: Rationale Antibiotikatherapie, in Wirkstoff aktuell, Deutsches Aerzteblatt 3/2013