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Pjotr Iljitsch Tschaikowski

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Pjotr Tschaikowski, Öl uf Liinwand, 1893, Nikolai Kusnezow, Tretjakow-Galerii.
Tchaikovskis Unterschrift
Tchaikovskis Unterschrift

Pjotr Iljitsch Tschaikowski (russisch Пётр Ильи́ч Чайко́вский, wiss. Transliteration Pëtr Il’ič Čajkovskij, dütsch Peter Tschaikowski; * 25. Apriljul./7. Maigreg. 1840 z' Kamsko-Wotkinski Sawod; † 25. Oktoberjul./6. Novembergreg. 1893 z Sankt Petersburg) isch en russische Komponist gsii. Obwohl er nöd de Gruppe vu de foif aghört, gillt er als de bedütensti russisch Komponist vum 19.Joohrhundert. Weltbekannt isch de Tschaikowski dur di warschinlich berüemteste Ballet vu de Welt , Schwanesee und de Nussknacker, zu dene er d Musigg gschribe het.

Sini früe Joohr (1840–1861)

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Dä jung Tschaikowski

Pjotr Iljitsch Tschaikowski isch als zweite Sohn vumne Bergbouingenieur und dem sinere zweite Frau Alexandra Andrejewna, de Enkelin vumne französische Immigrante namens Michel d’Assier, uf d Welt cho. Us dere Ehe hed de Pjotr au Gschwüsterti becho, de Nikolai, d' Alexandra, de Hypolit und d' Zwilling Anatol und Modest. Di musikalisch Neigig vu dr Familie isch nid fest usprägt gsi. Uf sin eigete Wunsch het de Tschaikowski im Alter vu vieri Klavierunterricht becho. Ab em Joohr 1844 hend am Tschaikowski sini Eltere di französisch Gouvernante Fanny Dürbach (1822–1901) igstellt, wo en grosse Ifluss uf em Tschaikowski sini Entwicklig gha het und mit dere er sis Lebe lang i Kontakt blube isch.[1] I dere Ziit het de Tschaikowski scho Gedicht gschribe und isch vo de Fanny Dürbach le petit Pouchkin („de chlini Puschkin“) gnennt worde.[2][3]

Di erst Musigg, wo ihn prägt het, stammt vumne mechanische Klavier, wo sin Vater us Petersburg mitbroocht het - de noni mal foifjährig Peter isch begeisteret gsii. Als sini Mueter ihn zum erste mal ufem Klavier het Tonleitere spile loh, het er scho es stückli chöne nohspile, woner ghört gha hett. Sini Familie isch über sis Talent so erstuunt gsii, das sin Vater d Maria Paltschikowa igstellt het, wo sim Sohn Klavierunterricht geh het. De Peter het bald besser chöne vum Blatt spile als sini Klavierlehreri.

D Eltere vum Tschaikowski hend für ihn e Boste im Staatsdienst vorgseh gha, darum ischer vu 1850 bis 1859 i de Rechtsschuel z Sankt Petersburg gsi und het nachher im Justizministerium gschaffed. Sini musikalisch Witerbildig het er sich ellei finanziert i dere Zit mit private Klavierstunde vum Pianist Rudolf Kündinger us Nördlinge, wo nach Russland usgwandere isch.[4] De het über de Tschaikowski gschribe:

„Er isch ohni Zwifel sehr talentiert gsii, het e fiins Ghör und es guets Gedächtnis gha, dadrususe hetmer aber de Schluss noni chöne zie, dass us ihm irgendwenn en grosse Pianist, oder en berühemte Pianist werde chönt. […] S einzige, mit dem er mini Ufmerksamkeit i höcherem Mass het chöne fessle, sind sini Improvisatione gsi.“

I dem Punkt het de Kündinger recht bhalte: de Tschaikowski isch nid Pianist worde, dadefür het sin Klavierunterricht vu 8 Joohr (als Chind und angehende Musiggstudent) nöd glanget - nöd umesuscht sind sini Klavierkonzert vu anderne urufgfüehrt worde.

Iflüss uf de Tschaikowski vermuetet mer au bimne italienische Gsangslehrer namens Piccioli. Vum Bach und Mozart het er nüt ghalte, er het sich defür super mit de italienische Opere uskennt und het de Tschaikowski dezue bewoge, sis erste Werk z veröffentliche, e italienische Kanzonette underem Titel Mezza notte.

Trotz em guete Lohn vum Tschaikowski, woner as Beamte verdient het und wonem erlaubt het, vilne chostspilige Vergnüege nohzgah, ischem 1861 das Lebe vertleided. De Tschaikowski, wo bis jetzt nu mittelmässigi musikalischi Kenntniss gha het, het es Musiggstudium agfange – en Schritt, wo nid alli vu sinere Familie akzeptiert hend. Sin Onkel, de Peter Petrowitsch, hed dezue gmeint: „Dä Peter. Dä Nütnutz vu Peter! Jetzt het er d Jurisprudenz mit em Dudelsack vertuuscht!“ Und sin Brüeder de Modest het später i sine Erinnerige ufgschribe:

„Öb d Übersättigung i ihm plötzlich ufgwacht isch - vilicht underem Iidruck vu irgendme unbekannt blibene Ereigniss, oder öbse sich nadisnah i sini Seel gschliche het, weiss niemert, den de Peter het sich dur die schwere Stunde ganz ellei duregschlage. Sini Umgebig het erscht öppis devo gmerkt, als d Wandlig scho stattgfunde gha het.“

1862 isch de Tschaikowski is Petersburger Konservatorium i trette, wo dr Anton Rubinstein gründet het. De Rubinstein het en persönlich i Komposition und Instrumentation unterrichtet. De theoretisch Unterricht het de Tschaikowski bim polnische Komponist Nikolai Zaremba becho. Mit grosser Zielstrebigkeit het er probiert, di fehlende Kentniss i de Komposition nahzhole. Imne Brief vum 4. Dezemberjul./16. Dezembergreg. 1862 het er a sini Schwöster gschribe:

„Ich hader scho gschribe, dasi agfange han, d Theorie vu dr Musigg z lerne und das recht erfolgriich. […] Ich befürchte nur mini Charakterlosigkeit; am Schluss wird mini Fuulheit siege, wenn aber nöd, so versprich ich dir, das us mir no öppis werde wird. Zum Glück isches noni z spaat.“

De Nikolai Grigorjewitsch Rubinstein, em Tschaikowski sin Lehrer

1866 heter nach Moskau zügled. Bim Brüeder vum Anton Rubinstein, Nikolai Rubinstein, het de Tschaikowski e Underkunft gfunde. De het de jetzt mittellosi Musiker bi sich wohne lah und het im sin abtreite Azug dur e neui Bechleidig ersetzt und ihm e Stell am Moskauer Konservatorium als Dozent vermittlet.

Z' Moskau sind di erste erfolgriche Kompositione entstande, so au d Ouvertüre Romeo und Julia, wo de Komponist Mili Balakirew agregt het und i dene de Tschaikowski Element vu dr Sonatesatzform brucht het. Uf Kritik a sine Werch het de Tschaikowski zu dere Zit sehr sensibel reagiert: D' Opere De Wojewode, in dere er, ähnlich wie d Mitglider vu dr Gruppe vu dr Foif, e typischi russischi Musiggsprooch brucht und russischi Volkslieder zitiert (urufgfüehrt 1869 ohni di erhoffti Resonanz) und Undine (d Ufführig isch abglehnt worde) het er i de Reaktion uf sin Misserfolgt sofort verbrennt, er het spöter aber Teil us de Udine für sini nächsti Opere De Opritschnik wieder brucht. Vili Zügniss beleged, dass er immer meh depressiv und neurotisch worde isch. Sini gheim ghalteni Homosexualität isch für ihn e seelischi Belastig gsii.[5] Trotzdem hets 1868 fast e anderi Wendig i sim Lebe gäh: Nachdem er d Sängeri Désirée Artôt kenneglernt hät, het er sin Vater igweiht, si hürate z welle. Dadrususe isch aber nüt worde, Fründ vum Tschaikowski und d Mueter vu de Bruut hend die Verbindig hindertribe. 1869 het d Artôt me spanische Bariton s Ja-Wort gäh.

1871 isch de Tschaikowski bim Rubinstein uszoge. Er isch witerhin Dozent am Moskauer Konservatorium gsii und het e paar Opere komponiert, wo uf teilti Meinig gstosse sind. D Uruffüehrig vu sinere Opere De Opritschnik (Liibwächter) 1874, i dere ukrainischi Volkslieder brucht werded und die de englisch Musiggwüsseschaftler Gerald Abraham im 20. Joohrhundert als „e gründlichi Übersetzig vu Meyerbeer is Russische“ bezeichnet het, het am Tschaikowski Seelequale gmacht. Er het a sin Schüeler Sergei Iwanowitsch Tanejew gschribe:

„Di Opere isch so schlecht, dasis bi de Probe nid ha chöne ushalte und devo gloffe bin, um kein Ton meh lose z müsse; i de Vorstellig isch mer zmuet gsi, als ob ich vor Scham versinke müsst.“

Tschaikowski

D Komposition us de Moskauer Jahr, wo für sis Lebe am bedütsamste isch, isch s' 1. Klavierkonzert op. 23 in b-Moll gsii. De Tschaikowski hets 1874 gschribe und grad sim Fründ Nikolai Rubinstein vorgspillt, a des au gwidmet het söle si. D Erschütterig über d Reaktion vum Rubinstein isch so nachhaltig gsi, dass de Tschaikowski au drüü Joohr später no imne Brief a sini Mäzenin Nadeschda vu Meck gschribe het:

„Ich ha de erst Satzt gspillt. Nöd eis Wort, nöd ei Bemerkig … Ich ha d Chraft gfunde, s ganze Konzert z spile. Witerhin Schwiige. ‚Und?‘ han ich gfrogt, als ich vum Klavier ufgstande bin. Da het sich en Strom vu Worte usem Rubinstein sim Mund ergosse. Zerscht fin, als ob er Chraft het wele sammle und schlussendlich usbrechend mitre Gwalt vum Jupiter Tonans. Mis Konzert segi wertlos, völlig unspilbar. D Passagene seged so bruchstücklihaft, ohni Zemehang und armselig komponiert, das nidemal e Verbesserig ta segi. D Komposition selber segi schlecht, trivial und vulgär. Ab und zue hettich vo anderne stibitzt. Eini oder zwei Sitene vilicht sind wert, grettet z werde; de Rest muess zerstört oder völlig neu komponiert werde.“

De Rubinstein het vorgschlage, s Konzert komplett neu z überarbeite. De Tschaikowski degege het nid ei Note gänderet, het d Paritur zemegschnüert und si em Dirigent und Pianist Hans von Bülow gschickt. De het gege das Werch nüt izwende gha und isch bi dere Uruuffüehrig 1875 in Boston selber am Klavier ghockt. D Antwort vom Publikum überwältigend gsii. Später hed den au de Rubinstein sini negativi Meinig gändered.

I dere Ziit sind au di erste drüü Sinfonie entstande, zudem d Musigg zu Schneewittli und s' Ballett Schwanesee, weles im Joohr 1877 under widrige Umständ uuruufgfüert worde isch. S musikalisch und tanztechnisch aaspruchsvolle Ballet isch vu de Uusfüehrende vum Moskauer Bolschoi-Theater starch vereifacht worde und isch i dere Form bim Publikum und de Kritik duregheit. wodure es e langi Ziit lang chum und immer mit wenig Erfolg uufgfüehrt worde isch. E grösseri Umarbeitig het de Tschaikowski immer abglehnt. Das Werch isch ersch nach sim Tod zumene Klassiker vum Ballett worde, usgange vunere richtigswiisende Inszenierig vum Marius Petipa, Lew Iwanow und Riccardo Drigo under de Autorisierig vum Modest em Brüeder vum Tschaikowski im Jahr 1895.

I sinere freie Ziit isch de Tschaikoski nach verschidene Städt i Europa greist, drunder Neapel und Paris. En Bsuech vu dr Erstuuffüehrig vu De Ring vu, Nibelige in Bayreuth het grosses Misfalle im Tschaikowski füre grüeft. Er het am Modest, sin Brüeder gschribe:

„D Uuftürmig vu de kompliziertiste und ustüfteltste Harmonie, die Farblosigket vum Gsang uf de Bühni, di unendlich lange Monolog und Dialog, s Dunkli im Zueschauerruum, d Abweseheit vu irgendwelcher Poesie, jeglichem Intresse vu dr Handlig - all das het mini Nerve bis zum letzte Grad ermüedet. Das isches also, was d' Reform Wagners wett! Früener e mal ischmer bemüet gsi, d Lüüt dur d Musigg z erfreue - hüt aber quält mer si.“

I Bayreuth isches em Tschaikowski zum erste Mal bewusst worde, das sin Ruef als Komponist über Grenze vu Russland riicht.

Krisejoohr 1877

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Tschaikowski (rechts) mit Iosif Kotek, 1877

1877 ischs Joohr gsi won de Komponist sini ernstischt inner Krise gha het. Am Afang 1877 het er zum erste mal d' Nadeschda vo Meck (1831–1894) troffe. Si isch di riich Witwe vum Düütsch-Balte Karl vo Meck gsii, wo 1876 gstorbe isch. Si het en grosse Kunstsinn bewise und het später au deClaude Debussy es Ziitli lang finanziell understützt. De Tschaikowski und Frau vo Meck hend über Joohre e Brieffründschaft gha. De Komponist het stets druf glueget, d Frau vo Meck nöd z treffe. Doch 1879 isches trotzdem zunere flüchtige Begegnig währendere Kutschefahrt cho, de Tschaikowski ischere usgwiche und het si nöd agredet. Au trotz de finanzielle Understützig vu de Frau vo Meck hets immer wieder finanzielli Engpäss gäh.

Während dere Ziit het de Tschaikowski au e romantischi Liebesbeziehig mit em Iosif Kotek gha, ein vu sine ehemalige Schüeler am Moskauer Konservatorium, wo als Privatmusiker bi de Nadeschda vo Meck agstellt gsii isch. Imne Brief am Modest sin Brüeder het de Tschaikowski im Januar 1877 gschribe:[6]

„Ich bin so verliebt, wie ichs lang nümm gsi bin … ich kennen scho sit sechs Joohre. I hanen immer möge un bi e paar mal debi gsii, mich z verliebe. […] Jetzt hani de sprung gmacht und mich unwiderrueflich ergäh. Wenn ich stunde lang sini Hand hebe und mich quäle, ihm nöd z Füesse z falle […] ergrifft mich d Liideschaft mit ere übermächtignde Wucht, mini Stimm zitteret wie die vumene Jüngling und ich verzell nuno Unsinn.“

Ende April oder Anfang Mai 1877 het de Tschaikowski vunere ihm unbekannte Antonina Miljukowa, in dem si behauptet het, si heg ihn am Konservatorium troffe; i wiitere Briefe het si mit Selbstmord droht, falls er si nöd treffe würdi. De Tschaikowski het ihrem Dränge am Schluss nahgäh, au will er es gwüsses Verstädniss und Mitleid für ihri verzwiifleti Liebi empfunde het. Vo Biographe wird vermuetet, dass em Tschaikowski au de Gedanke gfalle het, dur d Hürat mit enere Frau nach usse vo sinere Homosexualität ablenke z chönne. Am 18. Juli 1877 het d Hochziit stattgfunde. Es isch abgsproche gsii, dass bed e Hürat mit gschwüsterliche Verbundeheit praktiziere würded. D' Beziehig het aber chum 3 Mönät ghebed. Scho nach drüü Wuche vum hüsliche Zemesii, söli sich de Tschaikowski i de Nacht ad Moskwa gschliche ha und is tüüfi Wasser gange sii, isch aber später zruggcho und het siss Nasssii miteme usversehene Sturz in Fluss erchlärt. De Vorfall wird hüt alerdings in Bereich vu de Anekdote verwise. Tatsächlich aber het de labili Tschaikowski enorm under dem falsche Spiil glitte. Imne spätere Brief git de Tschaikowski zue:

„Chum isch d Trauiig volzoge gsii, chum bin ich mit minere Frau ellei blige und chum hani erchennt, dass eus s Schicksal untennbar verbunde het, han ich plötzlich begriffe, das ich nödemel Fründschafft, sondern im wahrste Sinn vu de Wort Wiederwille gege si empfinde. De Tod schint mer de einzig Ussweg zsi, doch Selbstmord chunt nid i Frag.“

De Striit zwüsched em Paar und d Nachstellige vum Miljukowa nach de Trennig sind en Albtraum fü de Tschaikowski gsii. Trotzdem isch die Hürat nie gschide worde.

De Tschaikowski het sich vu dene Ereigniss z' Kamjanka (hütigi Ukraine) bi sinere Schwöster erholt sowie währendme fast einmonatige Ufenthalt z' Clarens am Genfersee. Det het er zeme mit em Kotek sis einzige Violinkonzert entwickled. Au das Werch isch wie sis 1. Klavierkonzert uf Vorbehalt us sim Musikerumfeld gstosse, öppe vum als Soliste fürd Uuruuffüehrig denkte Leopold Auer, wo das Konzert als „unspielbar“ qualifiziert het. Wieder het sich de Tschaikowski nöd irre lah, d Uuruuffüehrig vum Konzert mitem Adolph Brodsky als Solist isch zwei Joohr später z' Wien zumene grosse Erfolg worde. Sini Gönneri d' Frau vo Meck het em i dere Ziit e Joohresrente vu 6000 Rubel geh, was ihn finanziell unabhängiger gmacht het. So het ers sich chöne leiste, sini Ernennig als russische Vertreter a de Pariser Weltusstellig 1878 abzsege und witeri Reise, öppe nach Frankrich und Italie z undernäh.

Der Musikkritiker

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Ab 1871 het de Tschaikowski e zuesätzlichi Tätigkeit als Musiggkritiker agfange. Sini Kritike hend hüffig nid de gwähnliche Ischätzige entsproche. So het er über de

„Ich chan zwar sege, das ich gern Bach spiile, wil s Spile vunere guete Fuge underhaltend isch, aber ich gseh i ihm nöd es grosses Genie […]“ (1879)[7]
„Ich wett nöd, de Leitsatz vo de Beethovische Unfehlbarkeit verkünde, und wenn ich au nöd im gringste sini gross historisch Bedütig lügne, so find ich doch s bedingigslose und selbstverständliche Stuune über jedes vu sine Werch als unabracht. Aber unbestriitbar isch, dass Bethooven i einige vu sine symphonische Werch e Höchi erreicht, uf dere kein oder fast kein andere Komponist nebed ihm staht.“ (1871)[7]
„Em Gounods sis künstlerische Schaffe isch für mich es Rätsel. Zwiifelslos isch de Faust mitere grosse Meisterschaft komponiert worde, die, wenn au nöd genial, zmindes e Eigeart verratet. Doch alles woner nach dem Faust gschribe het, isch schwar, talentlos.“ (1878)[8]
„Sini Kompositione lönd mich chalt; si verratet meh poetischi Absichte als echti schöpferischi Chraft, meh Farb als Form, meh üssere Glanz als innere Ghalt, so ganz im Gegesatz zum Robert Schumann […].“ (1881)[9]
„De Sohn vum sunnige Süde het vil a sinere Kunst gsündigt, idem er di ganz Welt mit sine abgschmackte Leierchastemelodie überfluetet, aber viles mue ihm verzeiht werde, weg sim unzwifelhafte Talent, de Innigkeit vum Gfühl, die jedi Verdischi Komposition bsitzt.“[10]

Anderi Komponiste wie de Hector Berlioz, de Joachim Raff, de Georges Bizet, de Alexander Borodin, de Michail Glinka („e Reis im Mänteli vum Dilettantismus“) und de Edvard Grieg („besser als Johannes Brahms“) hend de Tschaikowski usdrücklich globt.[11]

De Edvard Grieg und sini Frau Nina hend e innigi Fründschaft zum Peter Tschaikowski gha. Obwohl sich dem sin klassische Stil nöd mit dem vum Grieg vergliche lah het, hend scho dozumals Kritiker e Art „musikalische Seelenverwandtschaft“ gfunde. Z' Frankreich het mer sogar vunere russische und enere norwegische Dominanz i de klassische Musigg vum Endi vum 19. Joohrhundert gredet.

Porträt von 1888 für d Frau Grieg

D Joohr 1878–1884 werded für de Tschaikowski als schäpferischs Tüüf bezeichnet, obwohl er dur sin französisch Verleger Mackar und Jurgenson gförderet worde isch und witeri Werch gschribe het. Ab 1879 sind under anderem d Werch D' Jungfrau vu Orleans, Capriccio Italien, s' 2. Klavierkonzert G-Dur op. 44 (es isch mit em Pianiste Sergej Tanejew z' Moskau uuruufgfüehrt worde), d' Konzert-Fantasie für Klavier und Orchester, d' Opere Mazeppa und d' Manfred-Sinfonie entsttande. Di bekanntist Opere vum Tschaikowski, Eugen Onegin, isch am 29. März 1879 im Moskauer Maly-Theater uuruufgfüehrt worde.

Em Tschaikowski sin soziali Wiederufstiig het 1884 agfange, als er nach de Uuruuffüehrig vu Mazeppa vom Zar Alexander III. de Wladimirorden vierter Klass becho het und zu dem Zweck vu Pariss nach Russland het müsse zrugcho 1887 het de Tschaikowski sis Talent als Dirigent entdeckt. Es sind Konzerttournee dur Europa gfolgt, under anderem au z' Berlin, z' Prag und z' London, später z' Dresden, z' Köln und z' Frankfurt am Main. E Uuslandtrounee 1891 het en au nach New York, Philadelphia und Baltimore gfüehrt. Ab 1888 sind di 5. Sinfonie e-Moll op. 64, s' Dornrösli, d' Ouvertüre Hamlet, d' Opere Pique Dame und s' Ballett De Nussknacker entstande.

Im Joohr vu sim Tod 1893 het de Tschaikowski s' (unvollendete) 3. Klavierkonzert Es-Dur und di 6. Sinfonie h-Moll op. 74 Pathétique komponiert, der ihri Uuruuffüehri er am 28. Oktober no selber gleitet het.

Plötzliche Tod

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De Tschaikowski isch unerwartet am 25. Oktoberjul./6. Novembergreg. 1893 im Alter vu 53 Joohr z' St. Petersburg gstorbe. Wenig Tääg vorher het er no sini Pathétique dirigiert. D'Todesursach het bis hüt nöd eidütig chöne klärt werde. Dezue werded 2 Meinige vertrete. Nach Ussag vum Modest sim Brüeder het sich de Tschaikowski mit de Cholera, wo dozumals i St. Petersburg grassiert het, infiziert, als er us Unachtsamkeit imne Restaurant es Glas unabkochts Wasser trunke het. De Modest Tschaikowski het später ufgschribe:

„Sini Seelestimmig isch i de letzte Täg weder nu frölich no bsunder bedrückt gsi. I Chreise vu sine intime Fründe isch er munter und zfride gsi, i Gsellschaft vu Fremde wie gwöhnlich nervös und erregt und später erschöpft und welch. Nüt het Aalass gäh, z denke, dass si Tod nah sig.“

Modest Tschaikowski

Nach de andere hegi sich de Tschaikowski mit Arsen vergiftet, nach dem er vumene „Ehregricht“, wo us Mitglieder vu dr St.Petersburger Rechtsschuel, a der er selber Studiert gha het, bestande het mit em Hiiwiis uf sini Homosexualität ufgforderet worde isch, sich s Lebe z näh.[12] Für di zweit These spricht, dass sich sini Fründe mit emene Kuss uf d Lippe vum Liichnahm verabschidet sölle hend - was wie de offni Sarg vum Tote enere typisch russische Tradition entspricht und nu gmacht wird, wenn d Gfahr vunere Infektion gring isch. I verschidene Fachpublikatione isch die These vertrete, wo ursprünglich 1979 vum Alexander Orlowa ufgstellt worde isch. Allerdings het de Alexander Poznansky in sim 1998 erschinene Buech über de Tod vum Tschaikowski uf verschideni Unstimmigkeite vu dere Theorie higwise.

Opere

Ballett

Schauspielmusigg

Orchesterwerch

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Sinfonie

Anderi Orchesterwerch

Werch für Soloinstrument und Orchester

Klavier zu 2 Händ
D Joohresziite: Januar
Zwölf Stücke, op. 40 (Ausschnitt)
Klavier zu 4 Händen

Vokalinstrumentale Werch

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Singstimm und/oder Chor und Orchester

Lieder

Don Juan Serenade, (sächs Romanze, op. 38, 1878), Text Alexei Konstantinowitsch Tolstoi, gesunge vom Mario Ancona (Uufnaahm: 1904)

Transkriptione und Orchestrierige

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Fragment und verloreni Werch

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  • Anastasie-Valse – für Klavier (1854), verlore
  • Mezza notte – Lied für höchi Stimme uf italienische Text (Anfang der 1860er), verlore
  • Näch am Fluss, Näch de Brugg – für Klavier (1862), verlore
  • D' Römer im Colosseum – Schauspielmusigg (1863/1864), verlore
  • Boris Godunow – Schauspielmusigg znere Szene nach em A. S. Puschkin (1863/1864), verlore
  • Oratorium – für Solostimme, gemischte Chor und Orchester (1863/1864), verlore
  • Allegro f-Moll – für Klavier (1863/1864), Skizze
  • Charaktertänz – als „Tänz und Landmeitli“ i d Opere „De Wojewode“ uufgnoh (1865), verlore
  • E verwickleti Gschicht – Schauspielmusigg zum Lustspiil vom P. S. Fedorow (1867), verlore
  • D Wojewode op. 3 – Opere i 3 Äkt nach em A. N. Ostrowski (1867/1868; Libretto: A. N. Ostrowski und P. I. Tschaikowski), Uuruufführig: Moskau 1869; erhalte sind: Ouvertüre, Zwüscheaktmusigg und Ballettmusigg, rekonstruiert vom P. A. Lamm und W. J. Schebalin
  • Undine – Opere i 3 Äkt (1869; Libretto: W. A. Sollogub), Uuruuffüehrig vu dr Fragment: Moskau 1870; zerstört, e paar Teil i andere Kompositione brucht
  • Mandragora – Oper nach S. A. Ratschinski (1869/1879), erhalte isch nu de „Chor vu de Blueme und Insekte“ für Chor und Orchester
  • Natur und Liebi Ges-Dur – für 2 Sopran, Alt, Frauechor und Klavier (1870), verlore
  • Di blaue Früehlingsauge – Lied nach em Heine (1873), verlore
  • Truurmarsch uf Motive us de Opere „De Opritschnik“ für Klavier (1877), verlore
  • D Fee – Schauspielmusigg zum Bühnenstück vom O. Felier, Wiegelied und Walzer (1879), verlore
  • Montenegro – Musik zum lebige Bild „Verlesig vum Manifest zur Chriegserchlärig vo Russland ad Türkei“, für chlises (1880), verlore
  • Kantate – für vierstimmigi Frauechor a cappella (1880)
  • Romeo und Julia – Opere nach em Shakespeare (Anfang der 1880er), agfange isch nur es Duett vo Romeo und Julia, weles stellewiis uf d Musigg vum glichnamige Orchesterfantasie basiert, Vollendig des Duetts durch S. Tanejew, (1894)
  • Konzertstück für Flöte und Orchester (1883), e paar Themene
  • Dornrösli – Suite für Orchester (1889/1890), Skizze
  • Sinfonie Es-Dur – (1891/1892), unvollendet, nur de ersti Satz instrumentiert, Sätze 1, 2 und 4 op. 75 und op. 79, 3.Satz Scherzo-Fantasie op. 72 Nr. 10 für Klavier, instrumentiert (1955) von S.Bogatyrijew und als Sinfonie Nr. 7 usegäh
  • Momento lirico (Impromptu) As-Dur – für Klavier (1892/1893), vollendet vmn S. Tanejew
  • Frühling – Frauechor a cappella, verlore

Literatur (Auswahl)

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  • Neue Tschaikowsky-Gesamtausgabe
  • Susanne Dammann, Gattung und Einzelwerk im symphonischen Frühwerk Cajkovskijs, Stuttgart 1996.
  • Susanne Dammann, Überlegungen zu einer problemgeschichtlichen Untersuchung von Cajkovskijs 4. Symphonie f-Moll, op. 36, in: Internationales Cajkovskij-Symposium 1993 (= Cajkovskij-Studien Bd. 1), Mainz 1995, S. 87–102. ISBN 3-7957-0295-X.
  • Constantin Floros: Peter Tschaikowsky. Rowohlt, Reinbek 2006, ISBN 3-499-50668-8
  • Edward Garden: Tschaikowsky, Leben und Werk. Stuttgart 1986.
  • Everett Helm: Peter I. Tschaikowsky. Rowohlt, Reinbek 1976.
  • Iwan Knorr: Peter Tschaikowsky. Harmonie, Berlin 1900.
  • Nikolai van der Pals: Tschaikowsky. Athenaion, Potsdam 1940.
  • Klaus Mann: Symphonie Pathétique – Ein Tschaikowsky-Roman. Rowohlt, Reinbek 1981, ISBN 3-499-22478-X
  • Karl Hruby: Peter Tschaikowsky. Eine monographische Studie. Seemann Nachfolger, Leipzig 1902.
  • Vladimir Volkoff: Tchaïkovsky. Julliard, Paris 1983.
  • Michael Pitz-Grewenig: Vorwort zur Partitur-Ausgabe Tschaikowsky, Suite Nr. 2, op. 53, München 2006
  • Michael Pitz-Grewenig: Vorwort zur Partitur-Ausgabe Tschaikowsky, Fantaisie de concert pour Piano avec accompagnement d’Orchestre ou d’un second Piano, op. 56, München 2006
  • Alexander Poznansky: Tschaikowskys Tod. Geschichte und Revision einer Legende. Schott, Mainz 1998, ISBN 3-254-08373-3
  • Alexander Poznansky: Čajkovskijs Homosexualität und sein Tod – Legenden und Wirklichkeit. in: Čajkovskij-Studien, Band 3, im Auftrag der Tschaikowsky-Gesellschaft Klin/Tübingen, Hrsg. Thomas Kohlhase, Schott, Mainz 1998, ISBN 3-7957-0341-7
  • Nina Berberova: Tschaikowsky. Biographie auf der Grundlage von Briefen (Dt. von A. Kamp), Claassen, 1989, ISBN 3-546-41297-4
  • Roland John Wiley: Tchaikovsky, Oxford; New York, NY [u. a.] : Oxford Univ. Press, 2009, ISBN 978-0-19-536892-5
  1. Tschaikowski (Чайковский (1969, Sowjetunion)), Regie: Igor Wassiljewitsch Talankin mit Innokenti Michailowitsch Smoktunowski als Tschaikowski
  2. Tschaikowsky – Genie und Wahnsinn (The Music Lovers (1970, Großbritannien)), Regie Ken Russell, Film von Melvyn Bragg mit Richard Chamberlain als Tschaikowsky und Glenda Jackson als seine Frau.
  3. Es war eine rauschende Ballnacht (1939, Deutschland), Regie Carl Froelich, Film mit Hans Stüwe als Tschaikowsky und Zarah Leander als seine Frau.

Einzelnachweise

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  1. Archivierte Kopie. Archiviert vom Original am 18. April 2012; abgruefen am 18. Juni 2013.
  2. http://books.google.de/books?id=iLXfk6E2pp0C&pg=PA275&lpg=PA275&dq=%22petit+Pouchkine%22&source=bl&ots=quQqqZ44jN&sig=zraHm7WgCjJ2-KRQ80ESHnljuSI&hl=de&ei=mlvDStvCFcrE-Qauv4HvCw&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=6#v=onepage&q=%22petit%20Pouchkine%22&f=false Alexander Poznansky: Tchaikovsky through other’s eyes S. 275
  3. http://books.google.de/books?id=he-ip7MKB3IC&pg=PA6&dq=%22petit+Pouchkine%22#v=onepage&q=%22petit%20Pouchkine%22&f=false (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv)[1] [2] Vorlage:Toter Link/books.google.de David Brown: Tchaikovsky: The Man and His Music Pegasus Books, ISBN 978-1-933648-30-9 S. 6
  4. Jochen Haeusler: Die Nürnberger Hofmusikanten von St. Petersburg. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg, Bd. 94 (2007), S. 131-159. Darin Kapitel 3.4.3: Rudolf Kündinger (1832-1913), S. 151-154.
  5. NZZ:Tschaikowsky kritisch gelesen
  6. Alexander Poznansky: Tchaikovsky’s last days: a documentary study. Oxford University Press, 1996, S. 15
  7. 7,0 7,1 Everett Helm: Peter I. Tschaikowsky. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 1976, ISBN 3-499-50243-7, S. 62
  8. Everett Helm: Peter I. Tschaikowsky. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 1976, ISBN 3-499-50243-7, S. 63
  9. Everett Helm: Peter I. Tschaikowsky. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 1976, ISBN 3-499-50243-7, S. 63-64
  10. Everett Helm: Peter I. Tschaikowsky. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 1976, ISBN 3-499-50243-7, S. 64
  11. Everett Helm: Peter I. Tschaikowsky. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 1976, ISBN 3-499-50243-7, S. 62–64
  12. Tagesspiegel: Schwule Cowboys und eine handvoll Tunten
 Commons: Pjotr Iljitsch Tschaikowski – Sammlig vo Multimediadateie