Nihon Keizai Shimbun

japanische Tageszeitung

Die Nihon Keizai Shimbun[Anm. 1][4][5] (jap. 日本経済新聞, Schriftzug als Unternehmenslogo in Kyūjitai: 日本經濟新聞, dt. „Japanische Wirtschaftszeitung“), meist als Nikkei abgekürzt, ist eine landesweit und in einer internationalen Ausgabe erscheinende japanische Tageszeitung mit einer Auflage von rund 3 Millionen[6]. Damit liegt sie an Rang 4 hinter der Yomiuri Shimbun, der Asahi Shimbun und der Mainichi Shimbun. Besonders beliebt ist die Nikkei bei Gutverdienern und Uniabsolventen; sowohl beim durchschnittlichen Einkommen der Abonnenten, wie auch beim Anteil der Akademiker belegt sie innerhalb Japans den ersten Rang.[7][8] Wie die anderen großen Tageszeitungen in Japan erscheint die Nikkei mit einer Morgen- und einer Abendausgabe. Ihr Schwerpunkt liegt auf Politik, Wirtschafts- und Börsennachrichten.

Nihon Keizai Shimbun
日本經濟新聞

Beschreibung japanische Tageszeitung
Fachgebiet Wirtschaft
Sprache Japanisch
Hauptsitz 1-3-7 Otemachi,
Chiyoda-ku,

Tokyo 100-8066,
Japan Japan

Erstausgabe 2. Dezember 1876
Erscheinungsweise täglich (Mo–So)
Verkaufte Auflage 1.814.373 (morgens)[1][2]
797.362 (Online-Abo) Exemplare
Herausgeber Tsuneo Kita
喜多 恒雄
(Chairman, Group CEO)
Nikkei Inc.
Naotoshi Okada
岡田 直敏
(leit. Direktor, CEO)
Nikkei Inc.[3]
(Stand Juni 2019)
Weblink www.nikkei.com

Die Nikkei wurde 1876 als Chūgai bukka shimpō sōkan (中外物価新報創刊, dt. „Neue Zeitung für Preise im In- und Ausland“) von Mitsui Bussan herausgegeben. Seit 1971 veröffentlicht sie den Nikkei-Aktienindex (Nikkei 225) (日経平均株価, nikkei heikin kabuka), der aus den Kursen ausgewählter Unternehmen der Tokioter Börse berechnet wird. Daneben werden noch weitere Aktienindizes veröffentlicht, darunter seit Oktober 1982 der Nikkei 300, ein nach Kapitalisierung gewichteter Index von wichtigen Dividendenpapieren, die in der Ersten Sektion an der Tokioter Börse gehandelt werden. Zu Beginn im Jahr 1982 hatte dieser Index den Wert 100.[9]

Seit April 2010 sind vom Betreiber jegliche Internetlinks auf die Seite der Zeitung untersagt. Nur in Ausnahmefällen wird nach Übermittlung einer detaillierten Begründung die Erlaubnis zum Verlinken der Hauptseite erteilt.[10][11]

Die jüngste Strategie der Nikkei zielt auf eine stärkere internationale Präsenz ab. 2014 eröffnete die Nikkei eine neue Asienzentrale in Bangkok und verfügt heute über ein Netzwerk von 36 Übersee-Büros mit 230 Mitarbeitern. In Deutschland ist man in Berlin und in Frankfurt vertreten, die Europazentrale befindet sich in London. Außerdem unterhält die Nikkei Partnerschaften mit einer Reihe renommierter internationaler Zeitungen, darunter auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung, die regelmäßig Artikel der Nikkei ins Deutsche übersetzt und veröffentlicht.[12]

Unternehmensgruppe

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„Nikkei“-Zeitung (ganz rechts)Kiosk am JR West-Bahnhof, Himeji 2009

Herausgegeben wird die Nikkei von der Kabushiki kaisha Nihon Keizai Shinbunsha (株式会社日本経済新聞社, englisch Nikkei Inc.), die Hauptbüros in Tokio und Osaka unterhält. Zum Unternehmen gehören neben der Nikkei u. a.:[13]

  • die Zeitungen
    • Nihon Keizai Shimbun (日本経済新聞) – täglich
    • Nikkei Sangyō Shimbun (日経産業新聞) – wochentags
    • Nikkei Veritas (日経ヴェリタス) – sonntags
    • Nikkei Marketing JournalNikkei MJ – (日経MJ) – dreimal pro Woche
    • Nikkei Asia (日経アジア, englisch)[Anm. 2][14][15] – montags
    • Nikkei Weekly (日経ウィークリー, englisch) – eingestellt[Anm. 3]
    • Financial Times (englisch)[Anm. 4] – täglich
Nikkei-Zentralen
Hauptzentrale – Otemachi Conference Center (Mitte links) – Chiyoda, Tokio 2016
Nikkeis Zweitzentrale in Osaka, 2006
  • die Verlags- und Publikationsunternehmen
    • Nikkei Publishing (日本経済新聞出版社)
    • Nikkei BP – Nikkei Business Publications, Inc – (株式会社日経BP)
    • Nikkei Science (株式会社日経BP)
    • Nikkei National Geographic (日経ナショナルジオグラフィック)

sowie eine Reihe weiterer Unternehmen im Print- und Produktions-, Daten- und Informationsservice, Werbungs-, Marketing-, Verkaufs- und Bildungsbereich als auch im Dienstleistungs- und Forschungsbereich.

Am 23. Juli 2015 gab die Mediengruppe Nikkei den Abschluss einer Vereinbarung mit der britischen Mediengruppe Pearson zum Kauf der Wirtschaftszeitung Financial Times für einen Preis von 844 Mio. Pfund (1,2 Mrd. Euro) bekannt und stach damit Axel Springer aus.[16]

Literatur

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  • S. Noma (Hrsg.): Nihon keizai shimbun. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993, ISBN 4-06-205938-X, S. 1085.

Anmerkungen

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  1. Die Schreibung als Shimbum (jap. 新聞 shinbun, deutsch ‚Zeitung, Nachricht, Neuigkeit‘) ist zwar orthographisch veraltet, jedoch als feststehender Begriff von großer Bekanntheitsgrad weiterhin im Alltag genutzt. Die Schreibung Shinbun (新聞 shinbun) hingegen ist die eigentlich korrekte Schreibung nach der Hepburn-Umschrift für die japanische Schrift. Siehe auch shinbunsha (新聞社) beim Begriff Nihon Keizai Shinbunsha
  2. Nikkei Asia (日経アジア Nikkei Ajia), englisches Medium, alter Name bis zum 30. September 2020 war Nikkei Asian Review (日経アジア レビュー Nikkei Ajia Rebyū)
  3. Nikkei Weekly (日経ウィークリー Nikkei Wīkurī), englisches Medium, seit dem 30. September 2013 eingestellt.
  4. Die britische Zeitung Financial Times (フィナンシャル タイムズ Finansharu Taimuzu) gehört seit der Übernahme am 23. Juni 2015 wie das Hauptblatt Nihon Keizai Shimbun zum japanischen Medienkonzern Nikkei Inc. (株式会社日本経済新聞社 Kabushiki Gaisha Nihon Keizai Shinbunsha)

Siehe auch

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Commons: Nihon Keizai Shimbun – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Nikkei Inc.: The Media Power of Nikkei. The World's Largest Circulation as an Economic Daily. In: adweb.nikkei.co.jp. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. Juni 2019; abgerufen am 21. Juni 2019 (englisch, Ursprungsquelle: Auflagezahl April 2017 – Japan Audit Bureau of Circulations;).
  2. Nikkei Inc.: Media Data 2017 – Nikkei. (PDF; 1,5 MB) The Media Power of Nikkei. In: adweb.nikkei.co.jp. S. 4–12, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. Juni 2019; abgerufen am 21. Juni 2019 (englisch, Ursprungsquelle: Auflagezahl Juni 2017 – Japan Audit Bureau of Circulations; Auflagezahl Juli 2017 – Nikkei Media Report;).
  3. About Nikkei – Members of the Board. In: nikkei.co.jp. Abgerufen am 21. Juni 2019 (japanisch, englisch).
  4. 新聞 shinbun. In: wadoku.de. Wadoku, abgerufen am 22. April 2022 (deutsch, japanisch).
  5. 新聞社 shinbunsha. In: wadoku.de. Wadoku, abgerufen am 22. April 2022 (deutsch, japanisch).
  6. Auflage Morgenausgabe (2011): 会社情報Unternehmensinfo. (Memento vom 18. Mai 2012 im Internet Archive), In: nikkei.co.jp, abgerufen am 21. Juni 2019. (japanisch)
  7. Masafumi Kimura – 木村 雅文 Kimura Masafumi: The Contemporary Japanese Newspaper Reader現代日本の新聞読者層. (PDF; 3,6 MB) In: jgss.daishodai.ac.jp. März 2004, archiviert vom Original am 28. Juli 2019; abgerufen am 21. Juni 2019 (japanisch, englisch).
  8. „Die Leserschaft der großen Tageszeitungen in Grafiken“ – 主要新聞社サイトの読者数や読者年収などをグラフ化してみる. In: garbagenews.net. 30. Mai 2009, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. August 2021; abgerufen am 2. Februar 2015 (japanisch).
  9. Nikkei 300 Index – Investment & Finance Definition. In: yourdictionary.com. Abgerufen am 10. April 2010 (englisch).
  10. Hiroko Tabuchi: Nikkei Restricts Links to Its New Web Site. In: The New York Times. 8. April 2010, archiviert vom Original am 2. Juni 2019; abgerufen am 10. April 2010 (amerikanisches Englisch).
  11. Werner Pluta: Japanische Tageszeitung will nicht verlinkt werden. In: golem.de. 9. April 2010, abgerufen am 10. April 2010.
  12. About Nikkei – Our Network. Nikkei-Gruppe, abgerufen am 2. Februar 2015 (japanisch, englisch).
  13. About Nikkei – Group Companies. Nikkei-Gruppe, abgerufen am 21. Juni 2019 (japanisch, englisch).
  14. Announcements – Nikkei to rename flagship English publication 'Nikkei Asia'. New brand will expand on achievements of the Nikkei Asian Review. In: asia.nikkei.com. Nikkei Asia, 29. September 2020, abgerufen am 17. April 2022 (englisch).
  15. Kam Hashim: Media Update: Nikkei Asian Review renamed as Nikkei Asia. In: hashimpr.com. 30. September 2020, abgerufen am 18. April 2022 (englisch).
  16. Übernahme der Wirtschaftszeitung – Springer unterliegt im Bieterkampf für "Financial Times". Die japanische Mediengruppe Nikkei kauft die renommierte Tageszeitung "Financial Times". Der Kaufpreis beträgt 1,2 Milliarden Euro. Der Axel Springer Verlag unterliegt. In: Spiegel Online. 23. Juli 2015, abgerufen am 19. Mai 2023.