Amapá

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Amapá
LageUruguayArgentinienParaguayPeruChileKolumbienVenezuelaGuyanaSurinamFrankreichBolivienAmapáRoraimaAcreAmazonasParáRondôniaMaranhãoPiauíCearáRio Grande do NorteParaíbaPernambucoAlagoasSergipeTocantinsMato GrossoEspírito SantoDistrito Federal do BrasilBahiaRio de JaneiroGoiásMato Grosso do SulMinas GeraisSão PauloParanáSanta CatarinaRio Grande do Sul
Lage
Symbole
Flagge
Flagge
Wappen
Wappen
Basisdaten
Staat Brasilien
Hauptstadt Macapá
Fläche 142.470,8 km²
Einwohner 733.508 (2022)
Dichte 5,1 Einwohner pro km²
ISO 3166-2 BR-AP
Politik
Gouverneur Waldez Góes
Clécio Luís Amtsübernahme 1. Januar 2023
Partei PDT
Wirtschaft
BIP 15.480 Mio. R$
19.405 R$ pro Kopf
(2017[1])
Oiapoque, Grenzstadt nach Französisch-Guayana
Oiapoque, Grenzstadt nach Französisch-Guayana
Koordinaten: 1° 23′ N, 51° 55′ W

Amapá, amtlich portugiesisch Estado do Amapá, ist ein Bundesstaat im Norden Brasiliens mit der Hauptstadt Macapá. Im Jahr 2022 bewohnten diesen 733.508 Einwohner auf einer Fläche von 142.470,8 km².[2]

Amapá liegt an der nördlichen Atlantikküste und grenzt im Norden an Frankreich (Französisch-Guayana) und Suriname, im Westen und Süden an den brasilianischen Bundesstaat Pará.

Nur fünf Kilometer südlich der Hauptstadt Macapá verläuft der Äquator. Die Stelle ist durch einen Stein gekennzeichnet.

Den äußersten Norden nimmt der bis an die Grenze zu Französisch-Guayana reichende, 619.000 Hektar große Parque Nacional Cabo Orange ein, der seit 1980 unter Naturschutz steht.

Die Atlantikküste ist von Mangrovenvegetation gekennzeichnet, der Rest des Bundesstaates von tropischem Regenwald, aus dem sich einige Härtlinge erheben, wie der Monte Carupina.

Wasserfall Cachoeira do Desespero, Rio Jari.

Rund 39 % des Staates liegen im Einflussbereich des Amazonasbeckens. Das hydrografische Netz von Amapá besteht aus Flüssen, die in der Region eine große wirtschaftliche Rolle spielen, von der Fischerei bis zum Wasserstraßentransport. Die meisten Flüsse in Amapá münden in den Amazonas oder direkt in den Atlantik. Die Hauptflüsse sind:[3][4]

Die Grenze Brasiliens zu Französisch-Guayana war bis zu einem Schiedsspruch im Jahre 1900 umstritten. Im Jahre 1943 wurde Amapá zu einem Bundesterritorium erklärt. Am 5. Oktober 1988 wurde es mit dem Inkrafttreten der neuen brasilianischen Verfassung Bundesstaat.

Gouverneur ist seit 1. Januar 2023 Clécio Luís des Partido Socialismo e Liberdade (PSOL), der den Vorgänger Waldez Góes des Partido Democrático Trabalhista (PDT) ablöste. Er hatte bei den Gouverneurswahlen in Brasilien 2022 53,69 % der Stimmen bekommen.

Die Legislative liegt bei der Legislativversammlung von Amapá aus 24 gewählten Abgeordneten.

Größere Städte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die größten der 16 Städte Amapás, municípios mit einer Einwohnerzahl von über 20.000, sind mit Stand 2010 und Schätzungen von 2019:

Bevölkerungsentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr Einwohner Stadt Land
1991 289.397 234.131 55.266
2000 477.032 424.683 52.349
2010 669.526 601.036 68.490
2022 733.508 ? ?
Hier fehlt eine Grafik, die leider im Moment aus technischen Gründen nicht angezeigt werden kann. Wir arbeiten daran!

Quelle: IBGE (2011)[5], GOV.br (2022)[2]

Ethnische Zusammensetzung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ethnische Gruppen nach der statistischen Einteilung des IBGE (Stand 2000 mit 477.032 Einwohnern, Stand 2010 mit 669.526 Einwohnern, Stand 2022 mit 733.508 Einwohnern)[6][7]:

Gruppe Anteil
2000
Anteil
2010
Anteil
2022
Anmerkung
Brancos 126.850   159.161   157.022 Weiße, Nachfahren von Europäern
Pardos 313.519   439.762   478.975 Mischrassige, Mulatten, Mestizen
Pretos 25.543   56.205   86.662 Schwarze
Amarelos 796   7.050   748 Asiaten
Indígenas 4.972   7.344   10.340 indigene Bevölkerung
ohne Angabe 5.354 3

Amapás Wirtschaft basiert unter anderem auf Krabbenfischerei (camarão-rosa) an der Küste und Manganabbau im Landesinneren.[8]

In Monte Dourado befinden sich die Überreste des 14.000 Quadratkilometer großen Jari-Projekts, des in den 1980er-Jahren missglückten Versuchs des amerikanischen Milliardärs Daniel K. Ludwig, den Naturwald am Rio Jari für die Zellstoff-Produktion durch schnell wachsende Eukalyptus-Plantagen zu ersetzen.

Archäologen haben in einer entlegenen Gegend des Bundesstaates bei Calçoene einen Steinkomplex entdeckt und erforscht, der mit dem englischen Stonehenge verglichen wird. Der Komplex Parque Arqueológico do Solstício[9] besteht aus 127 Steinstelen, die eine Höhe von bis zu 3 Metern haben. Die Granitstelen sind so platziert, dass sie astronomische Kardinalpunkte fixieren; dank dieser Konstruktion konnten zum Beispiel die Sonnenwenden genau bestimmt werden, was für die Definition der Erntezyklen von Bedeutung ist. Man ist sich über das Alter der Anlage noch nicht im Klaren; Keramikscherben, die am Ort gefunden wurden, werden jedoch auf ein Alter von 2000 Jahren datiert.

Amapá ist durch Waldbrände bedroht, sie treten gehäuft von Oktober bis Dezember auf.

Die Angaben beruhen auf Satellitenbeobachtungen und werden täglich erneuert.[10][11]

Jahr Brände in Amapá
2015 2936
2016 2595
2017 1946
2018 1206
2019 1277
2020 750
2021 676[12]
2022 990[13]
2023 2.522[14][15]
Hier fehlt eine Grafik, die leider im Moment aus technischen Gründen nicht angezeigt werden kann. Wir arbeiten daran!
  • Antonio Sérgio Monteiro Filocreão (Hrsg.): Amapá 2000–2013. Editora Fundação Perseu Abramo, São Paulo 2015, ISBN 978-85-7643-232-6 (brasilianisches Portugiesisch, org.br [PDF]).
Commons: Amapá – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Amapá – Reiseführer
Wiktionary: Amapá – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Contas Regionais 2017: apenas Rio de Janeiro, Sergipe e Paraíba tiveram queda de volume no PIB. In: gov.br. agenciadenoticias.ibge.gov.br, abgerufen am 23. April 2020 (brasilianisches Portugiesisch).
  2. a b Censo 2022 indica que o Brasil totaliza 203 milhões de habitantes. Abgerufen am 8. April 2024 (brasilianisches Portugiesisch).
  3. Hidrografia. In: Amapá em destaque. Abgerufen am 23. April 2020.
  4. Principais rios do estado do Amapá. In: SuaPesquisa. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. August 2020; abgerufen am 23. April 2020.
  5. Atlas do desenvolvimento humano no Brasil – Amapá. Abgerufen am 17. Juni 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
  6. IBGE: Sistema IBGE de Recuperação Automática – SIDRA: Tabela 2093. Abgerufen am 24. April 2020 (portugiesisch, Datenbankabfrage, Suchbegriffe Amapá und Cor ou raça).
  7. Panorama do Censo 2022. Abgerufen am 8. April 2024 (brasilianisches Portugiesisch).
  8. José Augusto Drummond, Mariângela de Araújo Pereira: O Amapá nos tempos do manganês. O estudo sobre o desenvolvimento de um estado amazônico – 1943–2000. Garamond, Rio de Janeiro 2007, ISBN 978-85-7617-118-8 (brasilianisches Portugiesisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  9. Calçoene megalithic observatory – Amazon Stonehenge. In: Wondermondo. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. Juli 2010; abgerufen am 3. Juli 2014 (englisch).
  10. Situação atual – Programa Queimadas. In: inpe.br. Instituto Nacional de Pesquisas Espaciais, abgerufen am 13. Januar 2021.
  11. Monitoramento dos Focos Ativos por Estado, Região ou Bioma – Programa Queimadas. In: inpe.br. Instituto Nacional de Pesquisas Espaciais, abgerufen am 13. Januar 2021.
  12. Terrabrasilis.dpi.inpe.br Estatisticas
  13. Terrabrasilis.dpi.inpe.br Estatisticas
  14. G1.globo: Dados do Instituto Nacional de Pesquisas Nacionais (Inpe)
  15. Terrabrasilis.dpi.inpe.br Estatisticas