Die Futsal-Weltmeisterschaft 2021 war die neunte Ausgabe dieses Wettbewerbs für Futsal-Nationalmannschaften der Männer unter Organisation der FIFA. Das Turnier fand vom 12. September bis zum 3. Oktober 2021 in Litauen statt. Das Turnier hätte ursprünglich vom 12. September bis zum 4. Oktober 2020 stattfinden sollen und wurde aufgrund der COVID-19-Pandemie um ein Jahr verschoben.[1]
Im Finale setzte sich Portugal gegen Titelverteidiger Argentinien mit 2:1 durch und krönte sich somit erstmals zum Futsal-Weltmeister.
Es bewarben sich insgesamt acht Verbände um die Austragung, so viele wie noch nie zuvor.[2] Die Bewerbungen der Verbände Kroatiens, Costa Ricas, Kasachstans und der Vereinigten Arabischen Emirate wurden bereits in der ersten Phase des Ausschreibungsprozesses abgelehnt. Auf dem FIFA-Kongress in Kigali im Oktober 2018 vergab der FIFA-Rat das Turnier schließlich erstmals an Litauen, das sich damit gegen die Bewerbungen Japans, Neuseelands und des Irans durchsetzte.[3] Damit findet die WM nach 1989 in den Niederlanden und 1996 in Spanien das dritte Mal insgesamt und das erste Mal seit 25 Jahren in Europa statt.
Insgesamt qualifizierten sich 24 Mannschaften für die Endrunde der Futsal-Weltmeisterschaft 2021. Neben dem gesetzten Ausrichter Litauen mussten sich die anderen 23 Teams in ihren jeweiligen kontinentalen Ausscheidungen qualifizieren.[4] Für den Gastgeber stellt das Turnier auch die erstmalige Teilnahme am Turnier dar, genauso wie für die Mannschaften Angolas und Venezuelas.
Aufgrund der Absage der Futsal-Asienmeisterschaft 2020 wurden drei Teams seitens der AFC nominiert, zwei weitere Teilnehmer in Play-Offs ausgespielt.[5]
Der Litauische Fußballverband hatte sich ursprünglich mit drei Austragungsorten beworben: Die Hauptstadt Vilnius mit der Avia Solutions Group Arena, der Žalgirio Arena in Kaunas sowie mit Klaipėda und der Švyturio Arena. Nachdem man den Zuschlag erhalten hatte, brachten die Organisatoren Šiauliai mit der Šiaulių Arena und Panevėžys mit der Cido Arena als mögliche weitere Austragungsorte ins Spiel. Nach einer Inspektionsreise einer FIFA-Delegation wurde schließlich beschlossen, das Turnier wie geplant in Vilnius, Kaunas und Klaipėda stattfinden zu lassen und auf Šiauliai und Panevėžys zu verzichten, hauptsächlich aufgrund von Vorbehalten bezüglich der Hotelkapazitäten in den beiden Städten.[12]
Jedes Team musste zunächst einen vorläufigen Kader von maximal 25 Spielern, darunter drei Torhüter nominieren. Bis zum Turnier musste das Aufgebot auf 16 Spieler, darunter zwei Torhüter, reduziert werden. Dies waren zwei Spieler mehr als ursprünglich geplant, die Erweiterung sollte potentielle Auswirkungen der COVID-19-Pandemie besser auffangen können. Spieler aus dem finalen Aufgebot konnten bis spätestens 24 Stunden vor dem ersten Spiel der Mannschaft aus Verletzungs- oder Krankheitsgründen durch einen Spieler aus dem vorläufigen Kader ersetzt werden. Der jeweilige Spieltagskader blieb allerdings auf 14 Spieler begrenzt.[13]
In der Gruppenphase spielen die Teilnehmer in sechs Vierergruppen die Teilnehmer der Finalrunde aus. Die Gruppensieger und –zweiten sowie die vier besten Gruppendritten erreichen das Achtelfinale. Sollten in einer Gruppe eine oder mehrere Mannschaften punktgleich sein, gelten folgende Platzierungsregeln:[14]
Bessere Tordifferenz in allen Gruppenspielen
Höhere Anzahl erzielter Tore in allen Gruppenspielen
Höhere Punktanzahl aus den Direktbegegnungen der gleich platzierten Teams
Bessere Tordifferenz aus den Direktbegegnungen der gleich platzierten Teams
Höhere Anzahl erzielter Tore aus den Direktbegegnungen der gleich platzierten Teams
Höhere Punktzahl in der FIFA-Disziplinarwertung (Gelbe Karte = −1 Punkt, Gelb-Rote Karte = −3 Punkte, Rote Karte = −4 Punkte, Gelbe Karte und Rote Karte = −5 Punkte)
Die Vorrunde wurde am 30. Mai 2021 im FIFA-Hauptquartier in Zürich ausgelost. Die teilnehmenden Mannschaften wurden in vier Lostöpfe verteilt, abhängig von ihren Resultaten bei den vorangegangenen Weltmeisterschaften, wobei kürzer zurückliegende Ausgaben stärker gewichtet wurden. Jeder Mannschaft wurde einer Gruppe und einer Position innerhalb dieser Gruppe zugelost, eine Ausnahme bildete Litauen, die als Gastgeber auf Position A1 gesetzt waren. Mannschaften aus einer Konföderation konnten dabei nicht in eine Gruppe gelost werden, eine Ausnahme bestand für die UEFA, hier waren zwei Mannschaften pro Gruppe möglich.[15]
Neben den Gruppensiegern und –zweiten qualifizieren sich auch die vier besten Gruppendritten für das Achtelfinale. Dabei kommen folgende Platzierungskriterien zur Anwendung:[14]
Höhere Anzahl Punkte aus allen Gruppenspielen
Bessere Tordifferenz aus allen Gruppenspielen
Höhere Anzahl erzielter Tore aus allen Gruppenspielen
Höhere Punktzahl in der FIFA-Disziplinarwertung (Gelbe Karte = −1 Punkt, Gelb-Rote Karte = −3 Punkte, Rote Karte = −4 Punkte, Gelbe Karte und Rote Karte = −5 Punkte)
Alle Spiele der Finalrunde wurden im K.-o.-System ausgetragen. Stand es nach Ablauf der regulären Spielzeit unentschieden, schloss sich eine Verlängerung von zweimal 5 Minuten effektiver Spielzeit an. War der Spielstand danach immer noch ausgeglichen, wurde der Sieger im Sechsmeterschießen bestimmt. Eine Ausnahme bildet das Spiel um Platz 3. Hätte hier nach 40 Minuten effektiver Spielzeit Gleichstand geherrscht, wäre direkt das Sechsmeterschießen gefolgt.[14]
Bei der Futsal-Weltmeisterschaft wurde erstmals bei einem FIFA-Turnier der Video Support (VS) (dt. Video-Unterstützung) eingesetzt. Der VS soll ähnlich wie der Video Assistant Referee (VAR) (dt. Video-Schiedsrichterassistent) bei Entscheidungen im Zusammenhang mit:
Tor / kein Tor
Strafstoß
Rote Karten
Spielerverwechslungen
eingesetzt werden. Wie beim VAR werden die Situationen auf einem Bildschirm am Spielfeldrand von einem Video-Operator aufbereitet. Anders als beim VAR gibt es aber keine zusätzlichen Schiedsrichter, die Trainer der Teams haben pro Halbzeit die Möglichkeit mit einer „Challenge“ die Entscheidung des Schiedsrichters anzufechten, worauf dieser jene am Video-Monitor überprüfen muss. Sollte die „Challenge“ erfolgreich gewesen sein, bekommt das jeweilige Team eine weitere Challenge zugesprochen. Ungenutzte Challenges können nicht auf die nächste Halbzeit oder auf die Verlängerung übertragen werden.[16]