Lewi Pethrus
Lewi Pethrus, eigentlich Petrus Lewi Johansson (* 11. März 1884 in Västra Tunhem; † 4. September 1974 in Stockholm), war Pastor in Schweden und gilt als „Vater der schwedischen Pfingstbewegung“. Er war auch einer der Initiatoren und Gründer der Christdemokratischen Partei Schwedens.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seine berufliche Karriere begann der Sohn einer armen Arbeiterfamilie als Schäferjunge und verdiente schon mit elf Jahren sein Geld als Hirte. Lewi Pethrus machte eine Ausbildung zum Schuhmacher und organisierte sich in der Gewerkschaft. 1899 wurde er in der baptistischen Kirche in Vänersborg getauft und begann bald darauf als Prediger zu wirken. 1903 gab er seine Stelle als Fabrikarbeiter auf und zog 1904 nach Stockholm, wo er am Betelseminar zum Pastor ausgebildet wurde. 1906 wurde er Pastor der Baptistengemeinde in Lidköping und 1910 der Filadelfiagemeinde in Stockholm.
1907 war Lewi Pethrus in Oslo mit der Pfingstbewegung in Kontakt gekommen, deren Lehre er übernahm. Sein Wirken in der Filadelfiagemeinde in Stockholm führte 1913 zum Bruch mit der Schwedischen Baptistengesellschaft, aus der er und seine Gemeinde ausgeschlossen wurden. Sie gründeten daraufhin die erste Pfingstgemeinde Schwedens.
Pethrus gründete 1911 eine Sozialeinrichtung, 1912 ein Verlagshaus, 1915 eine Bibelschule, 1916 die Zeitschrift Evangelii Härold (die er bis 1960 redigierte), 1942 eine Schule, 1945 die pfingstlerische Tageszeitung Dagen (deren Chefredakteur er bis Lebensende war)[1], 1952 eine Bank und 1955 das evangelistische, fast weltweit zu hörende IBRA-Radio.
Pethrus engagierte sich auch in der ökumenischen Bewegung. Bis zu seinem offiziellen Ruhestand im Jahre 1958 war er Pastor der Filadelfiagemeinde in Stockholm, blieb aber bis 1974 in der internationalen Pfingstbewegung aktiv.
Weit verbreitet wurden auch Pethrus' Lieder, die zumeist in dem von ihm selbst redigierten Gesangbuch Segertoner (1930) veröffentlicht wurden. Das Lied Löftena kunna ej svika wurde in mehrere Sprachen übersetzt und auch in das Gesangbuch der lutherischen Schwedischen Kirche aufgenommen.
1950 wurde Pethrus für seine Verdienste um die weltweite Pfingstbewegung vom Wheaton College mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet. König Carl XVI. Gustaf verlieh ihm 1974 den Wasaorden.
Schriften (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Der Wind weht, wo er will. Notwendigkeit und Auswirkung der Geistestaufe im Christenleben. Leuchter Verlag, Erzhausen. ISBN 3874820610
- Reine Gemeinde, das Ziel biblischer Gemeindezucht (Christian Church Discipline). Dynamis Verlag, Kreuzlingen 1980
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Fachliteratur
- Paul Schmidgall: Lewi Pethrus. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 26, Bautz, Nordhausen 2006, ISBN 3-88309-354-8, Sp. 1114–1116 .
- Carl-Gustav Carlsson: P Lewi Pethrus. In: Svenskt biografiskt lexikon 29 (1995–1997), S. 156ff. (Online-Ressource)
- Belletristik
- Per Olov Enquist: Lewis Reise. Roman, Stockholm 2001, deutsch: München/Wien 2003. Taschenbuchausgabe Frankfurt am Main 2005. ISBN 3-596-15997-0
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Felicitas von Lovenberg: Gottes ungleiche Zwillinge. Über das Buch „Lewis Reise“ von Per Olov Enquist.
- Lewi Pethrus auf den Seiten der Pfingstbewegung
- Literatur von und über Lewi Pethrus im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Jakob Zopfi: ... auf alles Fleisch. Geschichte und Auftrag der Pfingstbewegung. Dynamis, Kreuzlingen 1985, ISBN 3-85645-046-7, S. 62.
Personendaten | |
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NAME | Pethrus, Lewi |
ALTERNATIVNAMEN | Petrus Lewi Johansson |
KURZBESCHREIBUNG | Pastor, Initiator und Leiter der Pfingstbewegung in Schweden |
GEBURTSDATUM | 11. März 1884 |
GEBURTSORT | Västra Tunhem |
STERBEDATUM | 4. September 1974 |
STERBEORT | Stockholm |