Dieser Artikel behandelt vor allem Herkunft, Darstellung und Aussprache des Buchstabens P. Die verschiedenen Bedeutungen dieses Zeichens finden sich unter P (Begriffsklärung). Aus technischen Gründen leitet auch #P hierhin weiter; für die Komplexitätsklasse siehe daher Sharp-P.
In der Standardaussprache des Deutschen wird (wie auch im Englischen und weiteren Sprachen) das p in den meisten Wortpositionen behaucht gesprochen [pʰ]. Hierbei handelt es sich um ein adjungiertes, kein distinktives Merkmal, es ist also zur Unterscheidung nicht notwendig. In einigen süd- und ostdeutschen Dialekten werden die stimmlosen Phoneme nicht behaucht. So wird das p ähnlich wie b ausgesprochen. Häufig werden in den gleichen Gebieten stimmhafte Konsonanten (b, d, g, s) stimmlos oder abgeschwächt stimmhaft realisiert, so dass eine Unterscheidung von b und p schwierig ist. Vielerorts werden die stimmlosen Varianten als „hart“ und die stimmhaften als „weich“ verdeutlicht.[1]
Die Frühform des Buchstabens P in der protosinaitischen Schrift ist möglicherweise das Symbol für einen Wurfstock. Allerdings ist dieses Ausgangssymbol in der Literatur nur teilweise akzeptiert, manche Quellen geben kein Ausgangssymbol an. Sicher ist, dass im phönizischen Alphabet ein Buchstabe mit dem Namen Pe (Mund) existiert, der dem Wurfstock der protosinaitischen Schrift ähnelt und die Form einer nach links offenen Schleife hat. Der Lautwert des Pe bei den Phöniziern war [p].
Die Griechen übernahmen den Buchstaben mit diesem Lautwert und gaben ihm den Namen Pi. Zu Beginn ähnelte das Pi noch dem Pe, wurde aber mit dem Wechsel der Schreibwerkzeuge zunehmend geometrisiert. Die ursprünglich verschieden langen vertikalen Striche des Pi wurden bis zum klassischen griechischen Alphabet auf gleiche Länge gebracht. Neben ästhetischen Gründen könnte dafür auch die Verwechslungsmöglichkeit mit dem Gamma Ursache gewesen sein.
In das etruskische Alphabet wurde noch die frühgriechische Form des Pi übernommen. Anders als bei den Griechen wurde der Ansatz nicht verlängert, sondern abgerundet. In das lateinische Alphabet wurde das P in der etruskischen Form übernommen, allerdings wurde es beim Wechsel der Schreibrichtung von rechts-nach-links auf links-nach-rechts gespiegelt. Als weitere Modifikation wurde der abgerundete Teil mit dem Buchstabenansatz verbunden.
Nach DIN 55301 (Gestaltung statistischer Tabellen) steht das Minuskelp (englischp für preliminary), das einer Wertangabe (Zahl) in einem Tabellenfach nachgestellt ist für „vorläufige Zahl“ als wertergänzenden Zeichen, auch Qualitätsanzeigern (im Gegensatz zu wertersetzenden Zeichen). Genau so wird das Zeichen auch in Tabellen der amtlichen Statistik verwendet.[2][3]
Die Flagge P im Flaggenalphabet (auch Blauer Peter genannt) wird gesetzt, um anzuzeigen, dass ein Schiff innerhalb der nächsten 24 Stunden auslaufen will. Sie ist ein Zeichen für die Mannschaft, die sich auf Landgang befindet, an Bord zu kommen, und dass örtliche Lieferanten ausstehende Rechnungen präsentieren sollen. Auf See bedeutet die Flagge P hingegen: „Meine Netze sind an Hindernis festgekommen“.
Das arabische Alphabet hat keinen Buchstaben für P. Dort steht das B (Bā') auch für den Laut P. So wird beispielsweise auf Arabisch Baris (باريس) statt Paris geschrieben und gesprochen. Statt Panama heißt es Banama (بنما), statt Peru heißt es Biru (بيرو), statt Pakistan heißt es Bakistan (باكستان) und für Papa wird Baba (بَابَا) gesagt. Das persische Alphabet verwendet das arabische Alphabet in ganz leicht modifizierter Form. Der persische Buchstabe für P (Pe (persischer Buchstabe)) ist ein leicht abgewandeltes arabisches B: Statt einem Punkt hat es drei Punkte.
„p haissen die teutschen schreiber den plaser, hat gar ein klaine underschaid von b, wird eins für das ander genomen.“[4]
„[…] das b und p wird gemachet mit den lebtzen, durch des athems gewalt aufgerissen, das einer den athem helt mit zůgespertem mundt, das er im die backen auftreibet wie einem pfeiffer, und läszt dann den athem durch geöffnete lebtzen faren; das p ist herter.“[5]
↑Richtlinien zur Gestaltung statistischer Tabellen für die Verbundprogrammierung, Arbeitskreis Veröffentlichungen der Statistischen Landesämter, Wiesbaden 1997, 41 Seiten, hier: Seite 36.